Hallo,
Mein Sohnemann wird bald 11 Monate alt.
Leider bin ich mir, was die Ernährung meines Sohnes betrifft, sehr unschlüssig. Ich habe den Eindruck er isst zu viel...
Seine Ernährung sieht wie folgt aus:
Ca. 8.30 Frühstücksmüsli aus dem Glas (wenn es schnell gehen muss) oder ein trockenes Brötchen oder Banane und Reiswaffel
11.30 220 g Brei und 1 Becher Obstbrei
Am Wochenende koche ich ihm unser essen einfach mit weniger Gewürzen. Da weiß ich allerdings nicht wieviel er davon isst. Ich mache ihm einen Teller fertig und er hört dann irgendwann einfach auf mit essen/dreht sich weg.
16.00 1 Glas GOB oder Joghurt/Frucht oder frisches Obst
18.30 Brot mit Aufstrich oder Abendbrei
Vor dem Schlafen gehen (20.00) trinkt er noch 200 ml 1er Milch.
Ab und an wacht er morgens zwischen 5 oder 6 auf und schläft nur wieder ein, wenn er eine Flasche bekommt. Ich gib ihm dann entweder pre oder 1er Milch. Er schläft dann sofort nach der Flasche weiter und wacht etwa gegen 7.30/8.00 auf.
Über den Tag verteilt trinkt er etwa 300 ml Wasser oder Fencheltee.
Ich bin mir mittlerweile wirklich nicht mehr sicher, ob das okay ist, was er isst oder tatsächlich zu viel. Von anderen Mamis werde ich immer mit großen Augen angeschaut, wenn ich erzähle, was unser kleiner isst.
Allerdings zwinge ich ihm das essen ja auch nicht rein. Wenn er sich weg dreht oder den Löffel weg schiebt, dann höre ich auf ihm etwas zu geben, auch wenn es vielleicht nur die halbe Portion war.
Über Ihre Hilfe und evtl. Tipps würde ich mich sehr freuen.
LG
von
Saskia87
am 06.06.2016, 00:38
Antwort auf:
Isst mein Baby zu viel?
Hallo Saskia87
lass dein Baby essen. Es ist alles wunderbar und richtig, was du tust. Auch das Fläschchen am frühen Morgen.
Noch braucht dein Kleiner etwa 400-500 ml Säuglingsmilch (inklusive Brei und Kuhmilchprodukten) am Tag.
Leite deinen Kleinen zu noch mehr Selbständigkeit an und integriere noch mehr stückige* Kost, Familienkost und noch mehr frische/frisch gekochte Lebensmittel. Gläschen und Co kannst du immer weiter in den Hintergrund drängen und dein Kind vermehrt gewöhnliche Nahrung mit essen lassen. Brotmahlzeiten hast du schon gut etablieren können, das ist guter Anfang.
Zerdrücke bspw Kartoffeln oder weiches Gemüse und füttere statt einem Brei aus fein pürierten Zutaten einen Brei, der eine grobstückige Konsistenz hat.
Die Kost sollte stets so aufbereitet sein, dass sie dein Kind ohne "Gefahr" essen kann. Verschlucken sollte vermieden werden. Mangelnde Bezahnung ist meist kein Hinderungsgrund für festere Speisen. Mit den Kauleisten und dem Gaumen können die Kleinen enormen Druck ausüben.
Auch gekochte Nudeln sind bestens geeignet, denn sie lassen sich am Gaumen zerdrücken.
Bspp für Obstsnacks, die du nachmittags anbieten könntest
fein geriebener oder gekochter Apfel, Banane = auch zerdrückt wunderbar geeignet. Birne, wenn weich ist ideales Fingerfood. Pfirsich und Nektarinen ohne Haut sind super geeignet
Melone ggf auch Papaya oder (Bio-)Mango, sowie zerdrückte Heidelbeeren, Avocado oder Kiwi ist möglich. Erdbeeren oder andere Beerenfrüchte...die Kernchen von Him- bzw Brombeeren vorher entfernen - einfach durch ein Sieb streichen.
Familienkost ist Erlebnis! Lass dein Kind riechen, kosten, matschen, picken, kosten, kauen, lecken, bei dir mitessen, u.v.m.
Du kannst deinem Kind von eurem Famlienessen erste kleine Happen abgeben. Es geht dabei zunächst nur um einen ersten Eindruck, um einen neuen Geschmackseindruck, er bringt ein sog. gustatorisches Erlebnis.
Babys/Kinder lernen ganzheitlich., d.h. mit allen Sinnen.
Kartoffelfingerfood zum Brei:
750g geschälte Kartoffeln in Salzwasser kochen. Wasser abschütten, Kartoffeln stampfen, zu Kartoffelbrei. Etwas auskühlen lassen.
mit
1 Ei, 1 Eigelb, Salz, 1 EL Butter vermengen
Alles gut vermischen und mit dem Spritzbeutel Rosetten auf eine Backblech spritzen.
Wenn das zu mühselig ist, also für die Alltagsküche, kannst du den Teig auch mit Hilfe von zwei TL als Nocken auf ein Backblech setzen.
Mit etwas Sahne bepinseln und ca 15 min im Ofen bei 190° backen.
dazu Tomatensosse
Bananenküchlein:
1/2 Banane mit der Gabel zerdrücken, 1 EI verquirlen. Mischen, in heissem Öl in einer Pfanne ca 4-5 kleine Pfannküchlein backen. as geht besonders gut in einer beschichteten Pfanne mit etwas Kokosöl.
Spaghetti Bolognese
Bolognesesosse
1 kleine Zwiebel fein würfeln, 1 Knoblauchzehe gepresst. Noch dazu 1 geraspelte Möhre richten.
Gemüse in 1 EL Olivenöl ca 10-15 min dünsten.
300g gemischtes Hack und 1 weiteren Olivenöl zugeben, anbraten.
Salz, Pfeffer, Zucker, Oregano (frisch oder getrocknet, Basilikum (frisch oder getrocknet) zugeben und durchbraten, bis das Gemüse weich und das Fleisch gar ist.
Dann mit ca 400g Tomaten aus der Dose/Tetrapack (stückig oder zerkleinert) auffüllen, aufkochen. Abschmecken, nachwürzen und ggf Tomatenmark zugeben, bis es gut schmeckt.
Die Sosse ca 30 min köcheln lassen.
dazu klein geschnittene Spagetti
Grüße
B.Neumann
*
Für die Vollständigkeit:
!!!
Achtung: niemals(!!!) harten Lebensmittel wie rohe Apfel/Möhrenstücke, trockene ungekochte Nudeln, Gummibärchen, Nüsse, Kerne, Saaten etc etc geben.
!!
von
Birgit Neumann
am 07.06.2016
Antwort auf:
Isst mein Baby zu viel?
Vielen, vielen Dank für die Antwort!
Vor allem die Rezepte sind echt toll!!!
Ich tu mich immer etwas schwer mit dem Kochen unter der Woche.
Ich selbst esse nicht jeden Tag warm, sondern geb mich auch mal mit einem Brötchen o. ä. zufrieden. Gerade jetzt im Sommer. Von daher gibt es für meinen Sohn dann mittags meist ein Glas und am Wochenende dann wie gesagt das selbe, wie wir essen, nur mit weniger Gewürzen, weil mein Freund auch gerne etwas schärfer isst.
Aber vielleicht such ich mir mal noch ein paar Sachen heraus, die ich vorkommen/einfrieren kann... ;-)
Also nochmals vielen Dank! < 3
von
Saskia87
am 08.06.2016, 02:22