Hallo,
mein kleiner ist 8 Monate alt und ich mache ihm sein Obst und Gemüsebrei selber seid beginn der Beikost Einführung ( Mitte März ).
Um nicht jeden Tag ganz mini- Mengen kochen zu müssen, bereite ich mehrere Portionen und lege diese in den Gefrierschrank.
Um genauer zu sein mache ich folgendes :
Gemüse - pürieren und Portionen für ca 2 Wochen einfrieren, dies taue ich auf in dem ich es Abends in den Kühlschrank stelle und wenn er es essen soll, wärme ich es auf. Wenn er es mal nicht essen will, dann kommt es weg ,ein zweites Mal aufwärmen finde ich nicht gut.
Obst - pürieren und für max. 3 Tage im Kühlschrank, dies stelle ich morgens gegen 10:00 Uhr aus dem Kühlschrank damit es Zimmertemperatur erreicht und mein kleiner isst es so gegen 11: 00 Uhr.
Nun meine Frage :
Ich weiß das desto mehr man das essen ''behandelt'' , desto mehr Vitamine gehen verloren. Nun sagte mir gestern eine Freundin, dass der Weg wie ich den Gemüsebrei einfriere falsch sei und fast fatal, weil alle Vitamine dann flöten gehen und nun bin ich verwirrt. Sie meinte, ich soll das Gemüse kochen und so in den Gefrierfach tun und wenn der Tag des Verzehrs kommt soll ich es dann pürieren.
Hat meine Freundin recht oder übertreibt sie ?
Zur Info, ich stille noch morgens als Frühstück und Nachts, wenn mein kleiner möchte.
Vielen Dank im voraus
LG
Ifigenia
von
Aris
am 14.05.2018, 17:41
Antwort auf:
Gehen denn beim pürieren viele Vitamine verloren ?
Hallo Aris
du kannst deine Gemüsebreie pürieren und tiefkühlen. Der Brei sollte zum Erwärmen aus dem TK direkt ins warme Wasserbad wandern, um aufgewärmt und sofort gefüttert zu werden. Auch möglich ist es, die gegarten Zutaten einzufrieren und erst vor dem Verzehr zu pürieren. Nachteil ist, dass du den Brei zum Pürieren umfüllen müsstest (da der Einfrierbehälter wohl nicht groß genug ist?) und den Brei so von Gefäß zu Gefäß löffeln müsstest, was vom hygienischen und praktischen Aspekt auch gut überlegt sein will.
Etwaige Vitaminverluste fallen bei richtiger Verarbeitung der Lebensmittel und Einhaltung der allgemeinen Babybrei-Kochregeln übrigens kaum ins Gewicht.
Generell:
Du musst auch unterscheiden zwischen hitzestabilen und hitzelabilen Vitaminen. Erstere überstehen den Kochprozess bspw sehr gut. Das Provitamin A der Karotte wird sogar erst durch längeres Garen (mit Fett) gut für den Körper verwertbar. Und auch das Lycopin der Tomate wird erst nach längerem Kochprozess richtig gut. Manche Vitamine sind licht-und luftempfindlich, sowie wasserlöslich. Je nach dem wie lange sie gelagert werden. Das Tiefkühlen stoppt diese Prozesse nicht, sondern verlangsamt sie nur.
Vit C Verluste kannst du ausgleichen, durch das Zufügen von Vit-C.reichem Obstsaft .*
Ab dem 8. Lm schliesslich kannst du auch rohes Obst geben und lieferst deinem Baby damit nahezu ausreichend Vitamin C. Apfel kannst du auf einer Glasreibe ganz fein reiben, reife weiche Birne kannst du zerdrücken und Banane ganz fein musen.
Babynahrung solltest du marktfrisch kaufen und möglichst schnell verarbeiten. So meidest du den ersten, größten Nährstoffverlust. Dämpfen bzw dünsten ist der nächste Schritt für eine nährstoffschonende Verarbeitung. Am besten kochst du täglich frisch oder für maximal zwei Tage im Voraus. Oder du kochst auf Vorrat und frierst die Breie, schnellstmöglich abgekühlt, ein.
Hier musst du einfach mal ausprobieren, wie du die Breie gut zubereiten und pürieren kannst. Das erfordert manchmal etwas ausprobieren. Denn eingefrorene Kartoffel wird meist grisselig. Du musst sie auf jeden Fall mit dem Gemüse zusammen pürieren und einfrieren.
Wenn du einen Obstbrei aus frischem, rohen Obstsorten pürierst, solltest du ihn nicht aufbewahren.
Du kannst jetzt im Alter deines Sohnes das Obst roh dazu geben. Einfach fein reiben oder grob zerdrückt zum Getreide-Obst-Brei dazu geben.
Für den Abendbrei kannst du Obstsorten dünsten, pürieren und gut verschlossen für ca 3 Tage im Kühlschrank aufbewahren.
Mineralstoffe sind hitzestabil. Sie können jedoch ins Garwasser austreten, weshalb die Flüssigkeit beim Garen mit verwendet werden sollte. Das Gemüse sollte vor der Zubereitung deshalb auch nicht zu lange in Wasser gewaschen bzw gelagert werden.
Grüße
Birgit Neumann
*siehe hier:
https://www.rund-ums-baby.de/kochen-fuer-kinder/beitrag.htm?id=44940&suche1=orangensaft+zusatz&seite=1
von
Birgit Neumann
am 16.05.2018
Antwort auf:
Gehen denn beim pürieren viele Vitamine verloren ?
Hallo nochmal,
danke erst mal für die Info und Tipps.
Ich schreibe mal wie ich das bis jetzt mache und es wäre schön wenn du nir nochmal sagst welche abläufe ich korriegieren kann.
-Frühstück zwischen 6:00-7:00 stillen
-Vormittags den leicht gekochten und pürierten Obst, meistens Apfel-Birne, gegen 10:00-11:00
(hier habe ich bis jetzt 2 oder 3 Portionen im Kühlschrank aufgehoben)
-Mittags gekochtes Gemüse mit Rindfleisch, gegen 13:00-14:00
( hier habe ich es als Portionen in TK gestellt für max. 2 Wochen, in Becher von Nuby )
-Nachmittags Haferreis mit frisch zerdrückter Banane ( wird mit Wasser zubereitet )
Habe nun vor ihm alternativ Vollkornbrei zu geben
- Abends Milchgrießbrei ( wird mit Wasser zubereitet )
-Nacht stillen
Die Breie Obst und Gemüse koche ich und püriere diese in einen Alles schneider. Ich nutze das Kochwasser des Gemüses um Flüssigkeit dazu zu geben und verfeinere mit Olivenöl und frischen O-Saft.
Vom großen Behälter kommt der Brei in die kleinen Nuby Becher und wenn sie abkühlen, dann landen diese in der TK.
Was meinst du, ist alles soweit gut ?
Ich werde deinem Rat folgen und das Obst anfangen zu reiben statt zu kochen, nur habe ich das bis jetzt wie beschrieben gemacht, weil die Zeit nicht reichte und mein kleiner leider zur Zeit nicht gerne alleine bleibt.
Vielen Dank
LG
Ifigenia
von
Aris
am 16.05.2018, 16:11
Antwort auf:
Gehen denn beim pürieren viele Vitamine verloren ?
Hallo Ifigenia
was das Stillen betrifft, kannst du dich einmal an Biggi Welter richten. Sie kann dich hierzu gut beraten, bspw ob das Stillen (nachts und morgens) ausreicht, oder ob es doch besser wäre, wenn du den Abendbrei mit Milch zubereiten würdest. Frau Welter kann dir eine ungefähre Einschätzung geben.
Du machst dir so viele Gedanken um die Vitaminerhaltung im Brei. Nach Bedarf gestillte (gesunde) Babys werden normalerweise mit Beikost und Mumi gut, gar bestens mit allen wichtigen Nährstoffen, die zum optimalen Wachsen und Gedeihen notwendig sind, versorgt. Mumi und Beikost ergänzen sich wunderbar. Mumi unterstützt die Verdauung der Beikost. Zum Einen hilft sie bei der verbesserten Resorption einzelner Nährstoffe und verbessert ausserdem die Verdauungsleistung, die Beikost wird besser bekömmlich. Lass dich bezüglich des Stillens also ruhig einmal von Biggi Welter beraten.
Das Olivenöl könntest du gegen Beikostöl bzw Rapsöl oder Sonnenblumenöl, Mais-oder Weizenkeimöl tauschen. Sie werden im Rahmen der üblichen Beikostempfehlungen an ersten Stellen genannt, Die Fettsäurenzusammensetzung* gilt bei den genannten Sorten als besser geeignet im Vergleich zum Olivenöl.
Du könntest im Alter deines Sohnes rohe Obstsorten geben - das hast du jetzt auch vor zu tun. Du könntest ab jetzt die Breie auch gröber in der Struktur anbieten und zusätzlich ein vielgestaltiges Fingerfoodmenü anbieten.
Ob Obst oder Gemüse ganz egal. Ab dem 8. Lm können Babys i.d.R. gut und sicher in ihrem Hochstuhl sitzen. Das ist die ideale Vorraussetzung um Babys an selbständiges Essen heranzuführen. Neben der Nährstoffversorgung ist die Art und Weise der Beikost ein nicht zu vernachlässigender Aspekt. Lass dein Baby jetzt viel mehr auch aktiv und selbständig essen. Lass ihn greifen und seine Fingerfoodnahrung erkunden.
Zum Brei kannst du babygeeignetes Fingerfood anbieten.
"Rezept" für die Zubereitung von babygerechten Gemüsesticks:
Schneide aus rohen Gemüsesorten (bspw Möhre, Pastinake, Kohlrabi, Zucchini, Kürbis, Süßkartoffel, Kartoffeln, auch: Brokkoliröschen, Blumenkohlröschen) fingerdicke ca 8-10cm lange Stücke. Gare sie (dampfgaren oder in wenig Wasser dünsten) ohne Zusätze sehr weich.
Fertig ist das Fingerfood.
Für die Vollständigkeit:
!!!
Achtung: niemals(!!!) harten Lebensmittel wie rohe Apfel/Möhrenstücke, ungekochte Nudeln, Gummibärchen, Nüsse, Kerne, Saaten etc geben
Rezeptvorschläge für nachmittags:
Grundrezept GOB:
20g Getreideflocken (Baby-Instantflocken)
90-100g Wasser (evtl mehr)
1oog Obstmus
5g (1 TL) Butter oder Öl
oder bspw Zwiebackbrei:
200ml Wasser
1,5- 2 (Baby-)zwiebäcke zerbröselt bzw mit der warmen Flüssigkeit übergiessen
100g Obstmus oder Saft
abkühlen lassen
Die Zwiebäcke werden mit heissem Wasser übergossen, damit sie sich gut auflösen.
weitere Alternativen für Brei für nach Bedarf gestillte Babys:
Avocado/Bananenmix-Brei
1/4- 1/2 Avocado mit 1/4 - 1/2 Banane zerdrücken, ggf mit Wasservermischen und Baby-Instantgetreideflocken untermischen - und füttern
oder: 1/2 Banane zerdrückt mit 1-2 TL Mandelmus vermischen, plus Getreideflocken (Instant)
20g feine (evtl zerkleinerte) Vollkorn-Haferflocken in
ca 150 ml (+/-) Wasser aufkochen - je nach gewünschter Konsistenz
100g Obst zugeben, plus ca 1/2 TL Butter
Hafer-Bananen-Cookies:
1 große, reife, gelbe Banane (oder Apfelmus)
ca 100-120g feine Haferflocken
viel weniger als 1 Msp Bourbonvanille
zerkleiner die Haferflocken in einem Blitzhacker zu "Mehl". Zermuse oder püriere die Banane, vermische sie mit der Vanille.
Gib das Hafermehl dazu und bereite aus allen Zutaten einen Brei
Heize den Ofen auf 175° hoch und bereite ein Backblech mit Backpapier vor. Mit Hilfe von 2 TL und deinen Händen kannst du jetzt aus dem Teig kleine Kekse formen, etwas flach drücken und ca 10-12, ggf länger, im Ofen backen. Anschliessend auf einem Kuchengitter auskühlen lassen.
Diese Kekse sind bei vielen Müttern beliebt. Ggf musst du etwas experimentieren, bis du nach dem Backen die richtige Konsistenz erhältst.
Also dann
Grüße
Birgit Neumann
*https://www.rund-ums-baby.de/kochen-fuer-kinder/beitrag.htm?id=44658&suche1=beikost%F6l+omega&seite=1
von
Birgit Neumann
am 18.05.2018