Frage: Füttere ich noch zu viel Milch?

Hallo liebes Expertenteam, meine Tochter ist knapp 9 Monate alt. Gestern sagte meine Mutter, dass sie ihrer Meinung nach noch zu viel Milch bekommt. Meine Tochter bekommt: 7 Uhr: 220 ml Pre-Milch ca 8 Uhr: Sie darf vom Familienfrühstück probieren, also etwas Brot mit Butter oder Frischkäse 9.30 Uhr: 150 ml Pre-Milch, danach schläft sie 12 Uhr: Mittagsbrei 14 Uhr: 150 ml Pre-Milch, Mittagsschlaf Nachmittags bekommt sie ab und etwas Obst, oder zB etwas Milchbrötchen 18 Uhr: Abendbrei (Milch-Getreide-Obst) und anschließend, je nachdem wieviel Brei sie gegessen hat, noch max 150 ml Pre-Milch. Nachts schläft sie von halb sieben bis sieben durch. Ich gebe ihr deshalb noch die Milch, weil sie das Nuckeln zum einschlafen braucht und sie außerdem über den Tag verteilt höchstens Schückchenweise Wasser trinkt. Ist diese Ernährungsweise verkehrt? Herzlichen Dank für Ihre Hilfe. Viele Grüße

von JuliaE am 22.10.2016, 12:30



Antwort auf: Füttere ich noch zu viel Milch?

Hallo JuliaE im 2. Lebenshalbjahr sind ca 400-500 ml Säuglingsmilch am Tag (inklusive Milchbrei) in etwa angemessen. Pre-Milch darf es nach Bedarf auch mehr sein. Lass dich zur Bedarfsermittlung ggf noch einmal im Forum der Hipp-Elternberatung, hier bei rub, beraten. Frau Plath ist mit ihren Kolleginnen die Expertin für individuelle Fragen rund um die Säuglingsmilch. Ich gebe dir zunächst einmal mal eine Übersicht zum klassischen Beikostplan für Babys: Morgens: Milch (1-2 Flaschen) Mittags: Gemüse-Kartoffel-(Fleisch)-Brei = milchfrei, zur besseren Eisenresorption Nachmittags: milchfreier Getreide-Obstbrei = milchfrei, zur besseren Eisenresorption, und zur Unterstützung der Nährstoffaufnahme aus dem Mittagsbrei* Abends: Milchbrei nachts. ggf Milch Die Reihenfolge ist empfehlenswert, weil sich durch die vorgegebenen Zutatenkombinationen in den Breien, die Nährstoffe ideal ergänzen. Ab dem 10. Lm ist das Alter für die sog. Familienkost erreicht. Du erkennst den Zeitpunkt für die Familienkost nicht nur am errechneten Datum, sondern bemerkst auch eine (deutliche) Veränderung an deiner Tochter. Sie wird vermehrt nach Essen greifen und "haben" wollen. Erste Annäherungen an Familienkostmahlzeiten hast du auch schon gemacht, indem du deine Kleine beim Frühstück schon probieren lassen hast. Mach genau so weiter und integriere deine Tochter in die morgendliche Routine. Serviere das Brot ohne Rinde, dünn mit Butter/Frischkäse bestrichen, in mundgerechten Häppchen. Idealerweise isst sie diese selbst und übt sich dabei in der Feinmotorik. Das selbständige Greifen und Essen lässt die Möglichkeit zu, Nahrung mit allen Sinnen und im individuellen Tempo kennen und akzeptieren lernen. Den Übergang von der Babykost zur Familienkost kannst du ganz gemächlich gestalten. Bekannte Speisen geben deinem Kind die nötige Sicherheit beim Essen. Die Neugier eures Kindes veranlasst zum Probieren neuer Speisen. Serviere den gewohnten Brei und gib dazu Neues! Familienkost ist Erlebnis! Lass dein Kind ruhig auch mal "nur" an etwas riechen, lass sie kosten, matschen, picken, kauen, lecken, abbeißen, bei dir mitessen, u.v.m. Dabei sind ganz elementar: ein eigener Teller/schüssel und ggf auch schon geeignetes Besteck. Eine gute Überleitung vom Babybrei zum normalen Essen kannst du erreichen, indem du Speisen anbietest, die dir/euch schmecken und kleinkindgerecht sind. Mittels des sog. "soziales Lernens", dem Nachahmungsinstinkt wird euer Kind einfach mitessen. Je mehr euer Kind bei euch Großen sieht, was und wie ihr esst, desto mehr möchte sie dem nacheifern. Versuche es auch mit Nudeln, Brot oder Zwieback, Hirsekringeln, Kartoffelstückchen, Gemüsestückchen, Fleisch u.v.m Biete ausserdem hin und wieder lauwarm temperiertes Wasser zum Trinken an. Wenn deine Tochter durstig ist, wird sie trinken. Mit steigendem Anteil fester Kost und auch mit steigendem Anteil salzhaltiger Kost (bspw Brot Familienkost) steigt der Bedarf an zusätzlich benötigter Flüssigkeit und deine Tochter wird instinktiv trinken. Brauchst du noch Anregungen für die Familienkost**? * ab dem 10. Lm reicht vielen Babys etwas Obst(mus) plus bspw Hirsekringel etc aus. Grüße Birgit S. ** Eine grobe Orientierung für die künftigen Mahlzeiten ist folgende: morgens: Brot und Milch oder Kindermüsli oder nur Milch neu ist jetzt, dass der Start in den Tag mit einer Beilage zur Milch begonnen werden kann/sollte. Ideal ist dazu ein kohlenhydrathaltiger Zusatz in Form von Getreide im Brot oder Getreide als Müsli. Es geht auch darum, dass du dein Kind langsam an eine 1. Mahlzeit am Tag, an ein Frühstück, am Tisch sitzend, gewöhnst. Morgens ist Bereitschaft zum Kauen noch hoch. Kauen ist wichtig für die Ausbildung einer kräftigen Kaumuskulatur. ZMZ: Brot oder Milch/Joghurt oder Obst je nach dem wie lange die Zeitspanne bis zum Mittagessen ist, kann eine Zwischenmahlzeit sinnvoll sein. Hier gibt es entweder etwas Obst oder je nach dem evtl auch noch einmal etwas Brot. Die Mahlzeit sollte milchfrei sein. Mittag: Mittagessen entweder sehr basic in Anlehnung an die üblichen Breie oder bereits bekannte einfache Gerichte wie Nudeln mit Sosse, Pizza etc und/oder Familienkost neu ist jetzt, dass Familienkost, stückige Nahrung und das selbständige Essen, das Erlebnis ganz besonders im Vordergrund der Mahlzeit stehen. Nachmittag/ZMZ: Obst oder Getreidestängelchen o.ä., ggf Kuchen, Muffins, Waffeln etc nachmittags ist ein Energienachschub durch Kohlenhydrate (Obst und/oder Getreide) erwünscht und auch diese Mahlzeit sollte milchfrei sein. Abends: Brot und Milch oder Milchbrei (Grießbrei, Haferbrei/müsli), Nudeln und Milch etc die Kombination aus Getreide mit Milch fördert den guten Nachtschlaf. dazu Obst/Gemüse ggf Rohkost nachts ggf Milch tagsüber zwischendurch bzw nach den Mahlzeiten: Getränk (Wasser/Tee) anbieten, Dauernuckeln vermeiden

von Birgit Neumann am 22.10.2016



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