Frage: Fragen an Frau Neumann

Liebe Frau Neumann, wie oft sollte ich meiner Tochter (16,5 Monate) pro Woche Fisch- und Fleischgerichte kochen? Sind Avocado für sie gut oder noch zu früh? Einnal hat sie eine unreife probiert? Ist das giftig? Wie oft darf ich ihr pro Woche zu Frühstück Eiergerichte wie Rührei, Spiegelei,.. machen? Sie würde am liebsten täglich auch eine halbe Bio Wiener essen...ich achte sejr darauf nur Bio Produkte vor allem für sie zu kaufen aber fast täglich eine halbe Wiener ist doch nicht gut, oder? Würden Sie ab und an mal Fruchtzwerge, Kiri, Babybel geben??? Welche Früchte sollte ich ihr nicht geben? Sie trinkt 1x Tag vorm schlafen gehen PRE andere Milch akzeptiert sie mir nicht... Vielen lieben Dank für Ihre Antwort.

von Loredana2018_ am 25.01.2020, 17:58



Antwort auf: Fragen an Frau Neumann

Hallo Loredana2018 ich gehe deine Frage chromologisch durch: Fleisch/Wurst sollte es ca 4 -5 mal wöchentlich geben in einer Menge um ca 30g , Fisch etwa 1 mal die Woche in einer Menge um ca 25g. 2-3 Frühstückseier pro Woche sind in den Empfehlungen in etwa vorgesehen und Käse kann als Trinkmilchersatz in etwa so dosiert werden:100 ml Kuhmilch entsprechen ca 100g Naturjogurt (hinsichtlich Eiweiß-und Calciumgehalt), ca 15 g Schnittkäse wie Gouda, Edamer (= ca 1/2 Scheibe) oder 30 g Weichkäse (pasteurisierter Brie etc) und ca 30-40g Frischkäse oder 100 ml Buttermilch. Diese Produkte ersetzen je 100 ml Kuhtrinkmilch. Du kannst alle von dir genannten Produkte anbieten. Die Produkte sollten nur nicht zu süß, nicht überzuckert sein und als prinzipiell vollwertige Lebensmittel gelten. Statt mit Fruchtzwergprodukten könntest du es mit einem einfachen Naturjoghurt plus Fruchtmus versuchen.HIer sind Ideen und Anregungen und Rezepte: Rezept für leckeren, cremigen Naturjoghurt: nimm einen 1 Becher Naturjoghurt (3,5%). Rühre den Inhalt cremig. Nimm ein kleines Küchensieb und lege ein Passiertuch oder 1-2 Lagen Küchenkrepp (Küchentücher von der Rolle) hinein. Lege das Sieb über eine Tasse und gib den gerührten Joghurt in das Sieb. Decke den Joghurt ab und stelle ihn (mit der Tasse drunter) in den Kühlschrank - für ca 12-24 h. DIe MOlke tropft heraus und der Joghurt im Sieb wird ganz geschmeidig und fester. Das Ergebnis schmeckt sahnig und kaum sauer. Für den feineren Geschmack könntest du etwas Honig oder Vanillesirup, ggf Vanillezucker darunter rühren. Als Topping kannst du Fruchtpüree oder frische Früchte oder Marmelade aufgeben. mit der abgetropften Flüssigkeit (= Molke) kannst du Brötchen backen: Molkebrötchen 6 g frische Hefe in 150 ml Molke (oder Wasser) auflösen 250 g Dinkelmehl (Type 1050) 2 EL Öl 1 Pr Zucker 3g Salz alle Zutaten zu einem Teig verkneten. Teig stehen lassen. Den Teig in ca 6-8 Stücke teilen, zu Brötchen formen. Teiglinge auf ein Backblech (Backpapier) setzen, mit Wasser bepinseln (oder besprühen) und mit einem Ausstechförmchen ein Muster eindrücken, abdecken. Ca 20 min aufgehen lassen. Die Brötchen im Backofen (vorheizen) bei 200° ca 20 min backen. Naturjoghurt ist übrigens nicht gleich Naturjoghurt. Je nach den zugesetzten Säuerungskulturen ergeben sich verschiedene Geschmacksnuancen. Die Palette reicht von mild über leicht säuerlich bis hin zu sehr sauer. Auch die Konsistenzen sind verschiedenen. Das hast du sicher auch schon beobachten können. Deinem Baby wird der Joghurt umso besser schmecken, je weniger sauer er schmeckt, Am allerbesten wird ihm das Produkt schmecken, das auch dir gut schmeckt. Auch eine nicht all zu süße Variante Fruchtjoghurt (u.a. Sorten) wäre völlig in Ordnung. Hauptsache es schmeckt und wird gut vertragen. Probiere Joghurt evtl in ein paar Wochen nochmals erneut an. Joghurt kann eine Bereicherung im Speiseplan sein und eine Trinkmilchportion ab dem 2. Lj ersetzen. Joghurt kann (ab 1 Jahr) den üblicherweise empfohlenen Speiseplan bereichern, muss es aber nicht. Frikadellen Rinderhack (500g) bzw deine Mischung mit 1 Ei vermischen, ggf Semmelbrösel zugeben, etwas salzen, pfeffern, frische oder getrockene Kräuter (bspw Organo, italienische Kräuter oder Petersilie) zugeben und zu kleinen Kugeln formen. Die Kugeln platt drücken und in etwas Öl in einer beschichteten Pfanne, bei nicht zu starker Hitze, leicht braten. Es lohnt sich, eine größere Menge vorzubereiten und die fertig geformten Teilchen einzufrieren. Bei Bedarf kannst du die benötigte Menge einfach aus dem TK holen und aufwärmen. Passt wunderbar zu frischem Kartoffelbrei mit Erbsen oder Brokkoli. Hack kannst du auch in Sossen einarbeiten oder in Auflauf. Auch auf Pizza könntest du zur Not vorgegartes Hack (bspw in Bologneseosse vepackt) verteilen. Auch als Füllung für Teigtaschen Ravioli, Maultaschen u.a. eignet sich das pürierte Fleisch super. Das klappt meist ebenfalls gut: Fleischbrei im Gläschen als Brotaufstrich verwenden. Fisch kannst du für euch zubereiten, wie du es gewohnt bist. Bevor du dein Kind probieren lässt, oder deinem Kind eine kleine Portion Fisch auf den Teller legst, müsstest du lediglich genau schauen, dass keine Gräten enthalten sind. Das geht ganz einfach indem du kleine Stückchen auf dem Teller ganz platt drückst und mit den Augen genau prüfst. Lachsfilet eignet sich dafür sehr gut, weil du Gräten gut erkennen könntest. Eine andere Möglichkeit sind Fischklößchen in Sosse. Das Fischfilet wird hier vor der Zubereitung im Mixer zerkleinert, wodurch auch evtl vorhandene Minigräten zerbröselt werden. Du kannst auch bspw TK-Fischstäbchen braten oder fettarm im Ofen zubereiten. Nach dem Garen kannst du für dein Kind die Panade entfernen. Fischstäbchen sind in der Regel grätenfrei. Alaska-Seelachs und Scholle sind besonders empfehlenswert, denn sie schmecken, im Gegensatz bspw Rotbarsch weniger intensiv. Auch Kabeljau, Steinbeisser, Seezunge, Steinbutt u.a. sind für Kinder geeignet. In unserer heutigen Zeit gibt es neben den bewährten Stäbchen noch weitere grätenfreie Produkte im TK-Sortiment. Zum Beispiel Scholle in Panade, die ebenfalls sehr unaufdringlich schmeckt. Die Panade für die ganz Kleinen erst mal wegmachen - wegen der enthaltenen Gewürze und weiteren Zutaten. Ich würde dir raten, erst einmal mit ganz einfachen Alaska-Seelachsfiltes (frisch oder aus TK) zu beginnen. Einfach säubern (unter Wasser abspülen), säuern (mit Zitronensaft einreiben), salzen. Das Säuern dient nur dazu, das Fischfleisch fester werden zu lassen, so dass es beim Braten nicht auseinanderfällt. Besonders praktisch und schmackhaft finde ich die "Schlemmerfilets" aus dem TK-Sortiment. Auch Fleisch von Fleischstücken wie bspw Gulasch oder Braten ist prima Fingerfood für Babys, da es sehr weich ist. gegarte Fleischbällchen - wenn gefällt: 300g Hack (gemischt oder pur) ca 1-2 EL Semmelbrösel Salz, Paprikapulver, Kräuter ca 1/2 Ei alles gut vermischen und die Masse mit feuchten Händen zu kleinen Bällchen mit glatter Oberfläche formen. In Salzwasser (oder in Brühe) köcheln, bis die Bällchen an die Oberfläche steigen. Mit der Schaumkelle entnehmen und gut abtropfen lassen. Das Garwasser eignet sich weiterhin als Basis für eine Suppe oder für Sossen. Bolognesesosse 1 kleine Zwiebel fein würfeln, 1 Knoblauchzehe gepresst. Noch dazu 1 geraspelte Möhre richten. Gemüse in 1 EL Olivenöl ca 10-15 min dünsten. 300g gemischtes Hack und 1 weiteren Olivenöl zugeben, anbraten. Salz, Pfeffer, Zucker, Oregano (frisch oder getrocknet, Basilikum (frisch oder getrocknet) zugeben und durchbraten, bis das Gemüse weich und das Fleisch gar ist. Dann mit ca 400g Tomaten aus der Dose/Tetrapack (stückig oder zerkleinert) auffüllen, aufkochen. Abschmecken, nachwürzen und ggf Tomatenmark zugeben, bis es gut schmeckt. Die Sosse ca 30 min köcheln lassen. dazu klein geschnittene Spagetti daraus noch Lasagne zubereiten: Bechamelsosse: 30g Butter in einem Topf mit dickem Boden schmelzen, 40g Mehl mit dem Schneebesen einrühren, gut rühren und schliesslich ca 250ml Wasser/Gemüsebrühe und 1/4 l Milch zugießen und unter Rühren aufkochen lassen. Würzen mit Salz, Zucker, Pfeffer, Hauch ger. Muskatnuss und Zitronensaft. In eine Auflaufform Bolognesesosse füllen, eine Schicht Lasagneplatten auflegen, die Nudelplatten nochmals mit Bolognesesosse bestreichen, eine Schicht Bechamelsosse darüber geben. Wieder Nudelplatten und so weiter in die Form schichten. Als letzte Schicht, bevor Käse aufgegeben wird, sollte die weisse Sosse sein. Geriebenen Gouda oder Edamer aufstreuen. Die Lasagne bei 180-200° C im Ofen überbacken, ca 1/2 h. Also dann Grüße Birgit Neumann

von Birgit Neumann am 27.01.2020