Frage: Familienkost-Nährstoffe, Eisen, Gemüsebrühe

Hallo Frau Neumann, Vielen Dank schonmal - Sie sind meine Rettung bei allen Ernährungsfragen:) Wir haben jetzt schrittweise mit Familienkost begonnen. D.h. 1 Tag Familienkost, 1 Tag Gläschen. Viel isst mein Sohn davon ja nicht. Deshalb stille ich tagsüber noch nach Bedarf. Seit 3 Tagen trinkt er auch immet so ca 50ml Wasser zu jeder Mahlzeit. Jetzt wollen wir langsam komplett umstellen auf Familienkost (d.h keine Gläschen mehr). Muss ich da etwas wegen der Nährstoffe beachten? In den Gläschen ist ja immer alles drin was die Kleinen brauchen. Bei der Familienkost kommt es allerdings auch mal vor das er z.B nur eine Kartoffel isst weil er die spannend findet. Oder bei zuckerfreien Pfannkuchen nur den zuckerfreien Apfelmus runter lutscht. Er ist dann aber manchmal trotzdem so satt das ich ihn auch erst 1 oder 2 Std danach stille. Dann habe ich eine Frage zu Fleisch: Wie oft sollte es pro Woche Fleisch geben? Ich selbst bin Vegetarierin und habe mir überlegt immer vegetarisch zu kochen und für meinen Sohn dann z.B. einfach Rindfleisch-Hackbällchen dazu zu servieren? Könnte ich die zubereiten und einfrieren? Oder haben Sie eine bessere Idee? Dann eine Frage zu Brühe: Es gibt ja salzfreie Gemüsebrühen zu kaufen. Habe hier eine von Sonnebtor mit folgenden Zutaten gefunden: Petersilie*, Karottenstücke*, Pastinakenstücke*, Kürbis*, Tomatenwürfel*, Zwiebelstücke* gelb, Paprika* edelsüß, Rote Bete*, Kurkuma*, Liebstöckel*, Bärlauch*, Knoblauch* * = Zutaten aus biologischem Anbau Ist das Babygeeignet? Oder sollte man die Brühe lieber selbst herstellen? Fragen über Fragen:) Achja mein Sohn ist 10 Monate alt. Ganz liebe Grüße:)

von MilchMami am 29.10.2020, 10:21



Antwort auf: Familienkost-Nährstoffe, Eisen, Gemüsebrühe

Hallo MilchMami dein Vorhaben mit eingefrorenen Fleischbällchen ist gut. Du kannst die Ernährung deines Kindes im Wesentlichen auch vegetarisch orientiert gestalten und zusätzlich und optional diverse Speisenangebote mit Fleisch und Fisch machen. Möglich ist bspw auch Fleischbrei als Brotbelag zu verwenden. Fleisch, vor allem gewolftes Fleisch, kann man prima in verschiedene Füllungen (z.B. Teigtaschen) einarbeiten oder in Sossen verteilen, wie bspw bei Bolognese. Einmal die Woche ist ein Fischgericht/Fischbrei vorgesehen. Man rechnet mit etwa täglich 25- 30g* Fleisch an ca 5 Tagen die Woche (ab dem 10. Lm). Das macht in etwa 125- 150g Fleisch pro Woche. Diese Menge kannst du theoretisch auch anders verteilen oder die jeweilige Tagesmenge im Mittagessen durch Haferflocken tauschen. *Mengenangaben sind lediglich eine grobe Orientierung Als Stillmama hast du hier einen größeren Handlungsspielraum, was die Eisenversorgung durch Fleisch betrifft. Denn Mumi untertsützt die Eisenresorption sehr positiv. Säuglingsmilch (und Kuhmilch) hemmen die Resorption. Wenn du an zwei bis drei Tagen die Woche Fleisch anbietest, einmal Fisch, einmal Hülsenfrüchte, einmal Ei und einmal Soja o.ä., dazu weitestgehend vegetarisch orientierte und dadurch optimierte Speisenkreationen bietest, dann ist das ausreichend. Vegetarisch orientiert und optimiert bedeutet: achte auf vollwertige, qualitativ hochwertige Kost bestehend aus mehreren und verschiedenen Getreidesorten,Gemüse, integriere Hülsenfrüchte wie Linsen und Kichererbsen etc, kombiniere Getreidesorten mit Gemüsesorten geschickt so, dass die biologische Wertigkeit erhöht ist. Die Kombination aus Kartoffel und Ei ist bspw ebenfalls wunderbar. Vegetarische Bratlinge, Gebäcke - hier lassen sich die Zutaten schmackhaft so komnibieren, dass sie als Fleischersatz gelten können. Sie liefern dadurch ausreichend Eiweiß und Eisen und machen satt und zufrieden. Integriere möglichst viele Haferprodukte, da Hafer Eisen liefert. Er schmeckt in Müsli, in Gebäck, in herzhaften Gerichten. Mit Haferflocken kannst du so allerlei für ein Baby zaubern. Vom Müsli über Bratlinge bis zu Gebäck....Hafer ist proteinreich und enthält viel (gutes) Fett, außerdem Mineralien wie Eisen, Zink und Kalzium, viele B-Vitamine, Folsäure. Ergänze eisenreiche Produkte mit Vitamin C-haltigen Speisen. Das kennst du vom Brei. Gestalte die Beikost in Bezug auf die Fleischmenge so, wie du dein Kind auch längerfristig ernähren möchtest. Wenn du die Fleischmenge zukünftig eher klein halten möchtest, dann beginne bereits jetzt schon damit, dein Baby auch an pflanzliche Proteine (Zutatenkombinationen) und eine vermehrt pflanzenbasierte Kost zu gewöhnen. In kleinen Schritten. Erweitere den Speiseplan ggf schon um Hülsenfrüchte (rote Linsen), Nussmuse, (Vollkon-)Getreidesorten, etc. Solange du dein Baby nach Bedarf und ausreichend stillst, wird dein Baby mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt. Beikost und Familienkost bietet deinem Baby die Möglichkeit vielschichtig zu wachsen, zu gedeihen und sich zu entwickeln - mit allen Sinnen. Natürlich ist dein Baby noch kein Kleinkind und es bedarf in der Ernährung noch etwas mehr Planung. Aber da du auch stillst, kannst du im Prinzip die Familienkost immer weiter ausbauen und solche Speisen anbieten, die ihr langfristig in der Familie essen werdet wollen. Die Gemüsebrühe ist okay. Grüße Birgit Neumann P.S. als Zwischenmahlzeiten ggf geeignete Vorschläge 100g Birnenmus (am besten selbstzubereitet und relativ fest? 10g flüssige Butter 25g Haferflocken 25g Dinkelmehl Zucker nach Bedarf alle Zutaten mischen und verkneten bis ein gut formbarer Teig entsteht, Teig evtl in den Kühlschrank stellen. Aschließend formen und im Ofen bei 180° backen bis fertig - Backzeit varriert je nach Größe, ca 15 min im Durchschnitt, ggf länger. Hafer-Bananen-Cookies: 1 große, reife, gelbe Banane (oder Apfelmus oder oder) ca 100-120g feine Haferflocken nach Belieben zusätzlich: etwas flüssige Butter, Gewürze zerkleinere die Haferflocken wenn du magst in einem Blitzhacker zu "Mehl". Zermuse oder püriere die Banane, Gib das Hafermehl dazu und bereite aus allen Zutaten einen Brei. Heize den Ofen auf 175° hoch und bereite ein Backblech mit Backpapier vor. Mit Hilfe von 2 TL und deinen Händen kannst du jetzt aus dem Teig kleine Kekse formen, etwas flach drücken und ca 10-12, ggf länger, im Ofen backen. Anschliessend auf einem Kuchengitter auskühlen lassen. Diese Kekse sind bei vielen Müttern beliebt. Ggf musst du etwas experimentieren, bis du nach dem Backen die richtige Konsistenz erhältst. Auch beliebt: Erbsengrüne Pancakefladen: 100g gekochte Erbsen mit ca 100g roher Zucchini (evtl fein geschnitten) und ca 50-75g Banane (Gemüse/Obstmischung schmeckt sehr gut ausgewogen und harmonisch) fein pürieren (in einem entsprechenden Gerät, so dass du einen feinen Brei erhältst) , ggf etwas Wasser zufügen, so dass sich die Masse gut pürieren lässt. Dazu gibst du ca 100-120g Mehl und etwas Backpulver. In einer beschichteten Pfanne kann du daraus Fingerfood zaubern. Dafür kleine Kleckse, wie Pancakes, in wenig Öl sanft braten/garen. Diie runden Küchlein kannst du nach dem Abkühlen in Streifen schneiden, so dass es zum Essen gut in der Hand liegt. Waffel(stückchen) als Fingerfood: 1 Ei verquirlen, mit ca 80g Kürbismus oder Apfelmus (Gläschen oder selbstgemacht) und ca 1 EL (Raps)Öl sowie 200 ml Haferdrink (oder Reisdrink/Mandeldrink) und ca 100g Dinkelmehl (Type 1050) VERRÜHREN und quellen lassen. Waffeln backen. Kartoffelwolken: 160g gekochte (Salz-)Kartoffeln 30 ml Öl 2 Eier 100g Schmand (oder saure Sahne/Creme Fraiche) 80g Mehl 1 Msp Backpulver aus den Zutaten einen Teig (mit dem Handrührgerät) mixen. Den Teig in kleinen Klecksen auf ein Backblech (Backpapier/Backmatte) geben uund bei 180° ca 20 min bis sie gar sind, backen.

von Birgit Neumann am 30.10.2020



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