Liebe Frau Neumann, unsere Kleine ist nun 12,5 Monate alt und seit ca. 4 Wochen komplett abgestillt. Zuvor hatte ich nachts immer noch gestillt. Wenn sie jetzt nachts wach wird, geben wir ihr Wasser und das klappt gut. Nun sieht unser Speiseplan wie folgt aus und ich würde mich freuen, wenn Sie einmal einen Blick hierauf werfen könntest, ob das so gut ist oder wir evt etwas verändern oder verbessern sollten. Morgens 08:00 Uhr: -1 Tasse Kuhmilch ca. 50 ml -1 Schnitte Vollkornbrot mit Frischkäse oder Mandelmus -etwas Obst in Form von frischen Himbeeren oder Erdbeeren, Apfel oder Banane, Blaubeeren. Immer im Wechsel -alle 2 Tage ein paar Löffel Naturjoghurt mit etwas Haferflocken und Orangensaft gemixt Mittags 12:00 Uhr: Selbstgekochtes (Fleisch, Kartoffeln, Nudeln, Gemüse) und 1x in der Woche Fisch Nachmittags 14:00 Uhr: Getreide-Obst-Gläschen Zwischendurch: mal ein Zwiback, selbstgebackene Dinkelstangen, Grissini, Paprika, Gurke zum Knabbern oder auch mal Obst. Mal so mal so. Abends 19:00 Uhr: 150 ml Milchbrei (entweder mit Säuglingsmilch oder Kuhmilch angerührt) meist Polenta, weil sie den so liebt, dazu 1 Tasse Kuhmilch ca 50 ml 1 Mal in der Woche gebe ich ihr ein hartgekochtes Ei. Sie trinkt ausschließlich Wasser über den Tag verteilt und bei Bedarf nachts. Keinen Tee oder Saft. Sie kennt es bisher auch nicht. Wir denken, Wasser ist doch das Beste. Ich würde jetzt gerne ganz weg von den Getreide-Obst-Gläschen, allerdings finde ich sie für unterwegs immer ganz praktisch und die Kleine liebt sie auch und verputzt auch meist ein ganzes Gläschen. Was halten Sie von unserem Menüplan? Auch in Bezug auf die Milchmenge wg. Calciumversorgung. Ist das ausreichend? Beim Mittagessen müssen wir auch noch zusehen, dass ich sie an stückigeren Brei gewöhne. Sie mag leider noch nicht so gerne Familienkost. Habe schon alles mögliche gekocht für sie... Bolognese, Hörnchennudeln mit Käsesosse, Reis mit Gemüse und Tomatensoße usw., aber am liebsten hat sie immer noch ihren pürierten Gemüsebrei mit Fleisch. Zucchini, mit Blumenkohl, Kartoffeln und Hirse ist so der Klassiker und ihr Lieblingsgericht. Ich versuche aber, den Brei immer weiter stückiger anzubieten, mit mäßigem Erfolg. Stückiges Fleisch zB nimmt sie gar nicht, das muss ich immer ganz fein püriert unter den Brei mogeln. Was denken Sie? Ich bedanke mich vorab und sende liebe Grüße aus dem Norden, Marlene von Julischka29 am 24.07.2020 * beantworten * selbst eine Frage stellen Antwort auf: Ernährungsplan Kleinkind 12,5 Monate Hallo julischka29 fördere deine Tochter viel mehr in ihrer Eigenständigkeit und biete noch viel häufiger breifreie Speisen und Familienkost an. Reduziere den Brei und kombiniere immer häufiger breiige Speisen mit festeren Konsistenzen und Speisen auf ihrem Teller/Brett/Essmatte. Für die Übergangsphase zu stückigem Brei ist deine Tochter inzwischen schon zu alt. Biete ihr stattdessen echtes Essen. Kartoffelbrei mit Brokkoliröschen und dazu bspw das hart gekochte Ei. Perfekt! Lass die Gläschen nachmittags weg und finde Alternativen. bspw: selbstgemachten Obstbrei aus zerdrückter Banane und dazu Zwieback. selbstgemachtes Apfelmus und dazu Bananenkekse: 1 große, reife, gelbe Banane (oder Apfelmus) ca 100-120g feine Haferflocken viel weniger als 1 Msp Bourbonvanille zerkleiner die Haferflocken in einem Blitzhacker zu "Mehl". Zermuse oder püriere die Banane, vermische sie mit der Vanille. Gib das Hafermehl dazu und bereite aus allen Zutaten einen Brei Heize den Ofen auf 175° hoch und bereite ein Backblech mit Backpapier vor. Mit Hilfe von 2 TL und deinen Händen kannst du jetzt aus dem Teig kleine Kekse formen, etwas flach drücken und ca 10-12, ggf länger, im Ofen backen. Anschliessend auf einem Kuchengitter auskühlen lassen. Diese Kekse sind bei vielen Müttern beliebt. Ggf musst du etwas experimentieren, bis du nach dem Backen die richtige Konsistenz erhält siehe Bild - hier noch ungebacken Dinkelstangen 1/2 Banane (ca 50g ohne Schale) 1/4 kleiner Apfel (ca 30g ) 13 g Rapsöl 65g Dinkelmehl 630 Banane vermusen, Apfelstück schälen, Kerngehaäuse weg und das Stückchen fein raspeln. Alle Zutaten in einer Schüssel vermengen und verkneten. Den Teig ca 30 min kühl stellen. Ofen an, 190° C. aus dem Teig vorsichtig kleine Stangen formen und im Ofen ca 20-25 min backen, bis fertig. Die Stangen sollten nicht zu fest werden Muffins: 80g Öl, 50g Haselnussmus 100g gemahlene Mandeln 200g Apfelmark 150g Dinkelmehl 1050 3 TL Backpulver 2 mal eifrei-Produkt vegan (z.B. von Biovegan - nach Anleitung) oder 2 Eier Gewürze nach Wahl: Kardamom, Vanille, Zimt, die Zutaten vermischen und in einer Silikonmuffinform bei 200° ca 25 min backen, bis fertig. Die Muffins schmecken, gelinde gesagt, nach nichts. Wenn du magst, kannst du die Eier statt des Ei-Ersatzes einarbeiten und ggf etwas Zucker/alternatives Süßungsmittel. Muffinteig rühren und in Muffinformen ca 25 min, bis fertig, bei 175° backen. Gebäck mit Apfeldicksaft 160-180g Dinkelmehl Type 630 50g Hafermehl (= zu Mehl zerkleinerte Haferflocken, bspw im Multizerkleinerer) 75g kalte Butter 4 EL Birnen-oder Apfeldicksaft 1 Msp Vanillepulver 2 Eigelb aus den Zutaten einen Knetteig kneten, ggf Mehl oder Flüssigkeit zugeben, bis ein glatter Teig entsteht. Teig in Folie wickeln und mind. 1 h im Kühlschrank ruhen lassen. Zur Weiterverarbeitung etwas Mehl auf einer glatten Fläche austeilen. Kleine Stücke vom Teig abschneiden und jeweils mit Mehl ausrollen. Motive ausstechen. Auf ein Backblech mit Backpapier mit Abstand zueinander setzen. im Vorgeheizten Ofen (180°) ca 12-15 min backen. Anschliessend auskühlen lassen und nach Belieben verzieren. Apfeldicksaft bekommst du im Naturkostladen/Reformhaus. Du kannst damit auch andere Speisen herstellen wie bspw Rotkraut damit würzen (bringt Säure und Süße) oder als Apfelsaftkonzentrat (mit etwas Zitronensaft und ganz viel Wasser einmal aufkochen)zu Saft bzw Apfelpunsch (den wie beschrieben vorbereiteten Apfelsaft mit Gewürzen verfeinern, köcheln lassen und warm genießen) weiter verarbeiten. Ca 300ml Kuhmilch täglich braucht deine Tochter jetzt noch, Somit liegt ihr mit der Menge, die du angibst durchaus ganz richtig.Du kannst 100 ml Kuhmilch auch durch etwa 100g Naturjogurt (hinsichtlich Eiweiß-und Calciumgehalt), ca 15 g Schnittkäse wie Gouda, Edamer (= ca 1/2 Scheibe) oder 30 g Weichkäse (pasteurisierter Brie etc) oder ca 30-40g Frischkäse oder 100 ml Buttermilch ersetzen. Beim Fleisch bieten sich Frikadellen an oder Hühnerfleischstreifen. Was ist ein typisches Familienessen? Gewöhnt eure Tochter nach und nach an eure üblichen Familienmahlzeiten und lasst sie querbeet bei Tisch alle gefahrenfrei essbaren Speisen einfach mitessen. Also dann Grüße Birgit Neumann von Birgit Neumann am 24.07.2020 Liebe Frau Neumann, vielen lieben Dank für die rasche Antwort und die hilfreichen Tipps und Rezepte. Davon werde ich gleich etwas ausprobieren. Ist der Abendbrei denn ok oder sollen wir diesen durch Butterbrote ersetzen? Ist das Frühstück ok? Es geht mir darum, dass sie ausreichend Milch erhält, daher ein Abendbrei. Feste Kost in Form Brot, Brötchen mag sie sehr gerne. Generell isst sie gerne Festes mit eigenen Händen und sie trinkt auch schon selbständig aus dem Becher und kann sogar selbst löffeln. Lediglich der Gedanke, dass sie von den paar Nüdelchen, die sie knabbert, nicht statt werden kann, lässt mich weiterhin Brei füttern am Mittag und Nachmittag. Sie liebt ja auch Gebäck. Zum Beispiel die selbst gebackenen Dinkelstangen (Möhren, Bananen, Äpfel, Butter und Dinkelmehl sind da enthalten) Bloß ist das ja von der Menge her viel weniger, als wenn sie sich an einem Gläschen satt isst. Es fehlt auch eigentlich nicht an Vielfalt. Eher die Konsistenz ist das Problem. Wir lassen sie immer an allen für sie geeigneten Speisen probieren, aber davon wird sie halt nicht satt. Sie isst sehr gerne Kartoffelpüree mit Spinat zum Beispiel. Jedoch immer nur sehr wenig. Soll ich mal versuchen sie diese Mahlzeiten selbst mit den Händen essen zu lassen? Bisher haben wir immer einen Löffel benutzt, den sie auch selbst zum Mund führen kann. Viele Grüße Marlene
von Julischka29 am 24.07.2020, 20:31