Frage: Ernährung und TrinkenBaby 7 Monate

Liebe Frau Neumann, mein Sohn ist 7 Monate alt. Er wurde bis fünfeinhalb Monate fast voll gestillt, nur abends hat er eine Flasche PreNahrung bekommen. Anschließend haben wir mit Beikost gestartet. Mich verunsichert, dass es immer und überall heißt, Milch sollte Hauptnahrungsmittel im ersten Lebensjahr sein. Mein Sohn trinkt morgens an der Brust und mittags. Abends trinkt er ca 140 ml PreNahrung nach dem Abendbrei. Zwischen den Mahlzeiten biete ich ihm Fencheltee an, der warm sein muss, mein Sohn lehnt kalte Getränke gänzlich ab. Morgens bekommt er von mir eine kleine Portion Obst: Heidelbeeren (geviertelt und auf der Kauleiste zerdrückt), Banane, Pfirsich, Pflaume, Mango oder Melone. Dazu manchmal eine Maisstange ohne Salz. Mittags bekommt er Gemüsebrei mit Nudeln, Kartoffeln oder Süßkartoffeln- an 5 Tagen die Woche mit Rind, Lamm oder Huhn, einen Tag mit Fisch, am verbleibenden Tag lass ich den Brei vegetarisch. Nachmittags biete ich ihm einen Brei aus Schmelzflocken und Obst (siehe oben) oder Schmelzflochen plus Obstmus aus dem Glas an. Sowohl mittags wie auch nachmittags kommt ein Schluck Rapsöl an den Brei. Abends mach ich Grieß oder einen anderen Getreidebrei. Ist die Ernährung ausgewogen oder muss ich etwas ergänzen? Trinkt mein Kind ausreichend? Er schafft maximal 80 ml am Tag Tee, plus oben beschriebene Milchmahlzeiten. Mache mir bei der Hitze sehr große Sorgen, ob das ausreichend ist. Gibt es einen Trick, ihn dazu zu bringen mehr zu trinken? Saftschorle möchte ich ihm eigentlich nicht geben. Er nimmt auch keine Trinklernbecher oder normale Becher, wie den Doidy Cup. Er trinkt nur aus der Milchflasche. Vielen lieben Dank für Ihren Rat!

von MommyJule2018 am 24.06.2019, 20:30



Antwort auf: Ernährung und TrinkenBaby 7 Monate

Hallo MommyJule2018 Milch als Hauptnahrung - damit ist gemeint dass Babys Milch brauchen, weil es ihre Hauptnahrung ist. An diese Nahrung sind sie perfekt angepasst, weil diese Nahrung (Mumi) bzw die Nahrungsaufnahme (stilen) einfach ihrem Entwicklungsstand entspricht. Wir sind sozusagen eben "Säugetiere". In Anlehnung an die individuelle Reife und der motorischen Entwicklung erhöht sich die Toleranz gegenüber anderen Speisen. Die sog. Beikost ist darum BEI-Kost, weil es sie zusätzlich zur Milch gibt. Der natürliche Entwicklungsprozess ermöglicht es Babys, dass sie nach und nach immer mehr zusätzliche Kost zur Milch dazu essen können. Das offizielle in D (A. CH) gültige Beikost-Stufenkonzept ist an den üblichen Entwicklungskalender von gesunden, reif geborenen Babys angelehnt. Es sieht vor die Millchmahlzeiten zu ergänzen und wenn ein Baby Säuglingsmilch (Folgemilch) bekommt, diese entsprechend nach und nach zu ersetzen. Gestillte Babys und mit Pre-Milch gefütterte Babys dürfen, können weiterhin nach Bedarf ihre Milch neben Beikost in geforderten Mengen erhalten. Folgemilch sollte möglichst nur in den üblich empfohlenen Mengen von ca 400-500 ml im 2. Lebenshalbjahr (7.-12.Lm) gegeben werden. Auch wegen der verbesserten Nährstoffresorption (bspw Eisen), sollten manche Mahlzeiten milchfrei sein. Dies gilt nicht für gestillte Babys (Mumi). Ab dem 7. L, können und dürfen Babys hinsichtlich ihrer Ernährung immer mehr gefordert und gefördert werden und sollen eine vielfältige Kost kennenlernen, sowie stückige Kost zum selbständigen Kennenlernen bekommen. Dies fordert den Einsatz ihrer Hände und dem Gebiss. Ich gebe dir auch einmal eine Übersicht zum klassischen Beikostplan für mit Säuglingsmilch ernährte Babys: Morgens: Milch (1-2 Flaschen) Mittags: Gemüse-Kartoffel-(Fleisch)-Brei = milchfrei, zur besseren Eisenresorption Nachmittags: Milch ab ca 7.-8- Lm schließlich: milchfreier Getreide-Obstbrei = milchfrei, zur besseren Eisenresorption, und zur Unterstützung der Nährstoffaufnahme aus dem Mittagsbrei Abends: Milchbrei Milch fördert einen guten Schlaf Die Reihenfolge ist empfehlenswert, weil sich durch die vorgegebenen Zutatenkombinationen in den Breien, die Nährstoffe ideal ergänzen. Dein Baby isst eine große Auswahl an Speisen im Brei und versucht sich mit erstem Fingerfood wie Obst oder Maisstange. Und mindestens 2 x am Tag verlangt dein Baby nach Mumi, bekommt zusätzlich Pre-Milch. Euer Plan ist eigentlich doch ziemilch perfekt. Auch dass dein Baby zusätzliche Flüssigkeit nur aus dem bekannten Fläschchen (lauwarm) annimmt, ist vollkommen normal und in Ordnung. Was zusätzliches Trinken bei der Hitze betrifft - auf Nummer sicher gehst du, wenn du dein Baby nach Bedarf stillst. Ansonsten: Tee anbieten und weiterhin Obst und Brei - auch hier ist Flüssigkeit enthalten. Siehe auch einmal hier: https://www.rund-ums-baby.de/hebamme/tipps/wie-kommt-mein-baby-gut-durch-heisse-sommertage.htm Hast du noch Fragen? Viele Grüße Birgit Neumann

von Birgit Neumann am 26.06.2019