Liebe Frau Neumann,
vorab erstmal vielen Dank für die unzähligen hilfreichen Antworten und die Möglichkeiten, die dieses Forum bietet! Ich habe mir hier schon viel Rat als stille Mitleserin holen können. Danke!
In letzter Zeit haben sich bei mir noch ein paar unbeantwortete Fragen angesammelt, so dass ich heute das allererste Mal selbst zur Tastatur greife und für Ihre Ratschläge und Hilfe sehr dankbar wäre.
Mein Glück steht kurz vor dem ersten Geburtstag, die Neugier am Familientisch wächst. Nun zu meinen Fragen:
1.) Sind Light-Produkte (z.B. Frischkäse Balance, Natreen Marmelade, Leberwurst light) für ein fast einjähriges Kind in Ordnung oder besser "normale" Produkte, kein Süßstoff, sondern wenn, dann lieber Zucker?
2.) Gibt es ein Zuviel? An manchen Tagen füttere ich eine Raupe Nimmersatt (z.B. 220 g Gläschen, gekochte Karotten und Hirseflips oder auch Obst danach) und ich frage mich, ob ein Kleinkind so viel (Gemüse, Kartoffeln, Obst...) bekommen darf, wie es mag oder ob eine Reglementierung auf eine bestimmte Menge gesünder wäre?
3.) Mittlerweile gebe ich morgens und abends jeweils 100 ml Kuhmilch (wird langsam auf die empfohlene Menge von 150 ml eingeführt). Nach der Abendmahlzeit geht es ins Bett und es wird nochmal gestillt vor dem Einschlafen (wie auch in der Nacht). Ist das in Ordnung oder zu viel an Milch?
4.) An vielen Tagen sind ein Essen am Familientisch so aus:
Kartoffeln pur, Gemüse, Hähnchenbrust oder Fisch in Wasser "gebraten". Mein Glück bekommt dann ebenfalls Kartoffeln mit etwas Butter/Margarine, Gemüse und ca. 30 g Gehacktes oder 1-2 x die Woche Fisch. Ist das Essen nicht zu fettarm? Wie viel Öl/Fett sollte noch hinzugefügt werden? Worauf muss ich achten, um meinen Nachwuchs gesund zu ernähren? Welches Mengenverhältnis sollte ich einhalten (100 g Gemüse, 50 g Kartoffel?) ?
5.) Und zu guter Letzt:
Sollte eine bestimmte Zeit nach dem Essen eingehalten werden, bevor die Schlafenszeit eingeläutet wird?
Frau Neumann, vielen lieben Dank im Voraus und viele Grüße!
von
lebkuchen
am 27.09.2018, 21:27
Antwort auf:
Ernährung - Kleinkind - Familienkost
Hallo Lebkuchen
oh, ja, das freut mich, dass dir das Forum gut gefällt.
Ich versuche auch bei deinen Fragen chronologisch vorzugehen:
1.) Sind Light-Produkte (z.B. Frischkäse Balance, Natreen Marmelade, Leberwurst light) für ein fast einjähriges Kind in Ordnung oder besser "normale" Produkte, kein Süßstoff, sondern wenn, dann lieber Zucker?
Light -Produkte:
Speisen und Getränke, dir du für dein Kind extra zubereiten möchtest, solltest du bitte immer mit echten Süßungsmitteln süßen. Ab dem 2. Lj eignen sich auch unerhitzter Honig und Ahornsirup, sowie alle weitren gängigen Zuckersorten wie Haushaltszucker, Rohrzucker, Apfelsdicksaft und Co. Zucker am besten immer nur sparsam verwenden und selten. Mehr dazu findest du hier:
https://www.rund-ums-baby.de/kochen-fuer-kinder/beitrag.htm?id=45629&suche1=kokosbl%FCtenzucker&seite=1
Wenn dein Kind mit Süßstoffen gesüßte Speisen vom Familientisch probieren möchte, darf es das natürlich. Zum Sattessen sind für Kinder aber definitiv die echten Produkte zu empfehlen. Süßstoffe treiben den Blutzuckerspiegel einzig durch den Reiz "süß" in die Höhe und bewirken nachfolgend einen Blutzuckerabfall, was Hunger erzeugt.
Süßstoffe schmecken süß und gewöhnen dein Gaumen deines Kindes an den süßen Geschmack. Eine gesündere oder bessere Alternative sind sie auch darum nicht.
Fettreduzierte Produkte sind ebenfalls für Kinder eher ungünstig. Häufig sind hier gehärtete Fette oder andere eher unerwünschte Zutaten enthalten.
Vorschläge für Leberwurst "light" zum Selbermachen:
Leberwurst mit bspw Quark oder saurer Sahne mischen und Schnittlauchröllchen untermischen.
Frischkäse dünn auf Brot schmieren, Öl statt Butter als einen Streichbelag für darunter wählen. Putenbrust, mageren Schinken (Fettrand abschneiden), vegetarische Aufstriche.
2.im Alter deines (gesunden) Kindes sind die Essmengen zwar durch die üblichen Rezepturen vorgegeben. Aber dein Kind darf jeweils so viel oder so wenig essen, wie es zum Satt- und Zufriedensein braucht, Das kann tageweise schwanken. Wenn du aber den Eindruck hast, dass sich hier starke Ungleichheiten einschleichen, die sich insgesamt eher negativ auf das Wohlbefinden, Laune, Schlafverhalten etc auswirken, darfst du selbstverständlich so darauf reagieren, dass es besser passt.
Beobachte dein Kind und reagiere in für dich authentischer Weise. Als Mama weißt du am besten, was für dein Kind am besten ist.
Da du auch stillst, sind die Schwankungen durchaus normal. Denn beim Stillen weißt du nie, wie viel Kalorien dein Kleiner durch Mumi aufnimmt. Und umgekehrt kann dein Sohn beim Stillen etwaige Kaloriendefizite abends noch nachholen.
3. s. Punkt .2 . Stillen kannst du so oft du und dein Baby das möchten.
4. du kannst das in Wasser gebratene Hack nachträglich mit etwas Öl anreichern und ebenfalls das Gemüse.
Du kannst auch komplette Gerichte kochen - diese Gerichte sind normalerweise fettreicher zubereitet. Bspw enthält ein selbst zubereiteter Kartoffelbrei auch Butter im Vergleich zu Salzkartoffeln.
Hier kannst du viel experimentieren und dein Baby mit allerlei neuen Kreationen überraschen.
5. das kann man nicht pauschal sagen. Wenn dein Baby gut schläft, bräuchtest du keine Pause zwischen Essen und Schlafen einzuführen. Wenn der Bauch aber drückt, dann wäre eine Pause empfehlenswert.
Anhang:
- 3,5% Milch ist besser geeignet - ja.
-ja, du kannst sämtliche Gemüsesorten auch am nächsten Tag (teilweise sogar nochmal am übernächsten Tag) kalt (Zimmertemperatur für mehr Essgenuss) oder nochmals erwärmt servieren. Sogar Spinat und Champignons eignen sich, wenn die Gemüsesorten nach dem Kochen schnell abgekühlt und alsbald gekühlt wurden.
- du kannst Speisen in der Mikrowelle erwärmen, Besondere Vorsicht gilt den sog. Hitzeinseln, die sich durch die ungleichmäßige Erhitzung bilden können. Die erwärmte Speise darum immer gut umrühren und die Temperatur vorsichtig mit dem Handrücken prüfen. Speisen nicht in Melamingeschirr erwärmen.
Andere Methode:
Kartoffeln, Nudeln etc über ein feinmaschiges Sieb geben. Das Sieb in einen mit etwas Wasser befüllten Topf geben. Auf dem Herd erhitzen. Das Wasser bidet Danpf und der Wasserdampf wärmt schonend die Speisen im Sieb auf, Es trocknet nicht aus und das Reinigen des Topfes geht ganz schnell.
Alternativ: die Gerichte sämtlich in einer Pfanne mit etwas Wasser, Butter oder Öl erwärmen.
Also dann
Grüße
Birgit Neumann
von
Birgit Neumann
am 29.09.2018
Antwort auf:
Ernährung - Kleinkind - Familienkost
Entschuldigen Sie vielmals, ich habe noch etwas vergessen und würde das gerne nachtragen:
- 3,5% Milch ist besser geeignet, ist das korrekt?
- Kann ich gekochtes Gemüse (Brokkoli, Blumenkohl, Karotten, etc.) bis zum nächsten Tag im Kühlschrank aufbewahren, um es als kalte "Rohkost" zum Abendbrot zu reichen oder aber auch, um es als Mittagsmahlzeit zu erwärmen?
- Ist eine Erwärmung in der Mikrowelle unbedenklich?
- Muss ich irgendetwas beachten, wie z.B. bestimmte Gemüsesorten, die nicht erwärmt werden dürfen?
Es tut mir so leid - so viele Fragen durch so viel Unsicherheit und den Wunsch alles richtig zu machen. Vielen Dank im Voraus!
von
lebkuchen
am 28.09.2018, 14:46
Antwort auf:
Ernährung - Kleinkind - Familienkost
Vielen lieben Dank für die Hilfe! Ich fühle mich jetzt schon viel besser gewappnet. :-)
Noch kurz nachgefragt:
Wie viel Öl, Butter oder Margarine sollte ich pro Mittags-Mahlzeit ca. dazugeben, wenn ich für mich so fettarm gekocht habe und kein zweites, extra zubereitetes Essen für Mini bereitsteht?
Herzliche Grüße
von
lebkuchen
am 04.10.2018, 12:42
Antwort auf:
Ernährung - Kleinkind - Familienkost
Hallo Lebkuchen
je nach dem, kannst du gut ca 1 TL Öl zusätzlich dazu geben.
Grüße
von
Birgit Neumann
am 06.10.2018