Frage: Ernährung Kind 12 Monate

Hallo! Wie sollte die Ernährung bei einem einjährigen Kind genau aussehen. Unser Sohn isst eigentlich schon viel vom Familientisch mit und mag/ will auch fast alles. Abends bekommt er immer noch seine Milchflasche, die ich nun mit normaler Kuhmilch zubereiten möchte! Wie geht das genau und wielange bekommen Kinder diese Flasche noch? Welches Brot ist für Kinder gut geeignet? Welche und wieviele Milchprodukte am Tag? Vielen Dank! Liebe Grüße

Mitglied inaktiv - 25.01.2010, 07:49



Antwort auf: Ernährung Kind 12 Monate

Hallo jeshen Einfaches Mischbrot, ein Vollkornbrot aus feinvermahlenem Mehl, ein selbstgebackenes Brot, ein Kartoffelbrot etcetc sind für den Anfang gut geeignet. Als Belag reicht vorerst Butter oder Margarine. Das Brot kannst du in mundgerechte Häppchen (vorerst noch Rinde wegschneiden) schneiden. Das erleichtert das Essen und erfordert kaum Kauaufwand, der aber trotzdem erwünscht ist. Die Kaumuskeln sollten trainiert werden. Dazu gibt es Milch. Die Kleinen können das selber essen. Das Fläschchen sollte zwar allmählich abgeschafft werden, aber viele Kinder wollen darauf abends nicht verzichten. Kuhmilch sollt aus einer Tasse gegeben werden, weil aus Fläschchen meist mehr getrunken wird, wegen der Gewohnheit. Verdünne die Kuhmilch dann mit Wasser und statt dem Nuckelaufsatz spätestens jetzt zu einem Schnabelaufsatz wechseln. Auch wegen der Hygiene. Idealerweise gibt es abends Kuhmilch aus der Tasse zum Abendbrot am reichhaltig gedeckten Abendbrottisch. Hier muss jede Familie ihr eigenes Ding finden. Verzehrsmengenempfehlungen und Richtlinien kannst du dir mal hier nachschlagen: Oder kennst du die sowieso schon? http://www.aid.de/downloads/kinderernaehrung_alter.pdf Dieser Plan muss nicht starr eingehalten werden. Es sind Richtlinien, die auf die Woche hochgerechnet werden können. Und der Appetit des Kindes sollte auch stark berücksichtigt werden. Manche Kinder essen mehr, andere Kinder essen weniger. Empfohlene Verzehrsmengenangaben sind immer auch abhängig davon wie viel ein Kind sonst so isst. Die Relationen sollten jedoch ungefähr erhalten bleiben. Etwa 300ml Milch und Milchprodukte wären ausreichend. Für Kleinkinder bzw für die Zeit der Familienkost gilt: Honig sollte im 1.Lj nicht gegeben werden. Erhitzter Honig allerdings sei unbedenklich. Im 2. Lj sei Honig (bei normal entwickelten und gesunden Babys) kein Problem mehr. Das steht im Zusammenhang mit der gereiften Darmflora. Kaffee und Alkohol (auch erhitzt in Speisen) ist für Kinder tabu. Wegen des Geschmacks und der einhergehenden möglichen Prägung. Fischgräten können ein Problem beim Schlucken sein. Deshalb Fischgerichte (auch bei Filet) immer genau auf Gräten prüfen. Fischstäbchen (können nach dem Garen von der Panade befreit werden) sind i.d.R. aber grätenfrei und eignen sich deshalb besonders gut. Hirse, Quinoa und Amaranth sollten regelmäßig und in größeren Mengen besser erst ab dem 3. Lj auf den Tisch kommen. Kleine Mengen und das mal ab und zu sind kein Problem. Ausnahme: Baby-Hirseflocken. Nüsse sind wegen der Verschluckungsgefahr noch nicht gut geeignet. Da sie hart sind, können sie beim Verschlucken Probleme verursachen. Verschlucken von Brot oder Apfel wäre weniger problematisch. Nüsse als Mus sind geeignet. So wäre es auch mit den kleinen Kernchen bei Himbeeren und Johannisbeeren (bei Marmelade drauf achten). Leinsamen sei in größeren Mengen weniger gut geeignet. Sojamilch als Kuhmilchersatz oder in allgemein zu großer Menge wäre noch nicht geeignet. Zwiebel, Knoblauch, scharfe Gewürze sind individuell unterschiedlich verträglich. Geschmacksverstärker sollte gemieden werden und allgemein zu viele Zusatzstoffe - besser selberkochen. Joghurt und Quark erst nach dem 1. Geburtstag. Zu viele rohe Gemüsesroten wären noch ungeeignet, keine rohen Getreide, nicht zu viel Vollkorn, Babys benötigen leicht verdauliche Kost. Wurst enthält üblicherweise viele Zutaten und Zusatzstoffe (viele Brotsorten bzw Backwaren allerdings auch). Grüsse B.Neumann

von Birgit Neumann am 25.01.2010