Frage: Beikostverweigerung

Liebe Frau Neumann! Mein Sohn ist acht Monate alt und er wird noch voll und nach Bedarf gestillt. Als er sechs Monate alt war, habe ich mit der Einführung der Beikost begonnen. Die ersten zwei Wochen hat es ganz gut geklappt und er hat zirka 5-6 Löffelchen gegessen. In diesen zwei Wochen hat er eine Woche lang nur Karottenbrei gegessen und in der zweiten dann Karotte-Kartoffel bzw. Karotte-Kartoffel-Fleisch. Nach diesen zwei Wochen habe ich dann alle drei Tage ein neues Gemüse/Getreide eingeführt, aber er hat immer weniger gegessen, sodass es dann nur mehr 2-3 Löffelchen waren und dann auf einmal auch gar nichts mehr. Ich habe trotzdem weiterhin gekocht und ihm das Mittagessen angeboten, auch zu verschiedenen Tageszeiten, aber er wollte und will bis heute nichts essen. Den Mund macht er nicht auf, stattdessen schaut er um sich herum oder er schiebt meine Hand weg (wo ich den Löffel halte) und seit ein paar Tagen, greift er den Brei mit seinen Fingern an und schmiert dann herum. Sehr selten gab es Tage, an denen er dann doch etwas gegessen hat und am nächsten Tag dann wieder nicht mehr. Ich habe es auch mit den gekauften Gläschen probiert, aber auch hier ist es das gleiche. Weich gekochte Gemüsestückchen habe ich auch gegeben, aber die hat er nur abgeschleckt und dann zerquetscht oder auf den Boden fallen gelassen. Sobald ich einen Apfel oder eine Birne esse, dann will er auch und schleckt das Fruchtfleisch ab und es schmeckt ihm. Daraufhin koche ich ihm einen Apfel- oder Birnenmuß, aber den möchte er dann nicht esssn. Nachde ich einen Monat lang den Mittagsbrei "umsonst" gekocht habe, habe ich vor zwei Wochen zusätzlich zum Mittagsbrei mit dem Frühstück begonnen. Er hat Dingelgrieß mit Apfel oder Birne bekommen und er hat manchmal 20 Löffelchen davon gegessen. Aber seit drei Tagen verweigert er das Frühstück auch. Wie soll ich jetzt weitermachen? Soll ich ihm weiterhin den Mittagsbrei (neues und bekanntes) kochen (obwohl er den Mund nicht aufmacht) oder Stückchen anbieten? Worauf soll ich bei den Stückchen achten? Bei den Stückchen habe ich selber Angst davor, dass er ein großes Stück abbeißt und es dann im Hals stecken bleibt und ich nicht weiß, was ich dann machen soll. Gibt es etwas "salziges" was ich ihm als Frühstück geben kann, damit es nicht immer Obst ist? Ei oder Butterbrot, falls so etwas schon möglich ist. Wie "gesund" ist es zum Beispiel die gekauften Hirsestangen zu geben? Mein Sohn entwickelt sich und nimmt ganz normal zu, aber ich denke mir, dass ihm vielleicht doch irgendwelche Nährstoffe fehlen, wenn er nur gestillt wird, und das Kauen von Nahrung ist auch wichtig. Vielen Dank. LG Kristina

von k_ristina am 11.04.2021, 12:25



Antwort auf: Beikostverweigerung

Hallo k_ristina dein Sohn zeigt dir ganz deutlich, dass er bereit ist für die Beikost, Das ist gut, oder? Er greift nach dem Brei, er greift nach Stückchen, er zeigt auch Interesse an dem was du isst und probiert davon. Manchmal hat und hatte es mit dem Brei bisher auch durchaus schon ganz passabel geklappt, doch im Großen und Ganzen wird dein Kind hauptsächlich mit Muttermilch satt. Darauf lässt sich jetzt gut weiter aufbauen. Dein Kind möchte offensichtlich lieber selbständig essen und nicht so gerne gefüttert werden. Viele Eltern und ihre Babys gehen aktuell diesen Weg der selbstbestimmten Methode bei der Beikosteinführung. Dein Kind ist inzwischen 8 Monate alt und somit definitiv bereit, um ebenfalls auf diese Weise Beikost kennen und mögen zu lernen. Dass dein Baby in den Breiteller gegriffen hat und den Brei in den Händen herumgeschmiert hat, kannst du im Prinzip schon genau als eine erste selbständige Handlung betrachten, ganz im Sinne des BLW. Als Stillmama kannst du die Beikost nämlich sehr gelassen gestalten. Beikost kannst du wörtlich nehmen. Zusätzlich zum Stillen kann dein Baby spielerisch geeignete Beikost bekommen und die Beikost in einer selbstbestimmten Weise sehr aktiv erleben und mitgestalten. Ob mit Brei oder mit weichen Stückchen - das ist egal, Hauptsache ist, dass dein Baby aktiv und selbständig isst bzw die Speisen erkundet. Ein Baby erhält damit die Möglichkeit, das angebotene Essen selbständig kennenzulernen. Hierbei hat dein Baby die Möglichkeit, sich spielerisch und selbst aktiv mit der angebotenen (gefahrenfrei zubereiteten) Kost, auf langsame und spielerische Art und Weise, in ihrem Tempo auseinanderzusetzen. Es kann die Nahrung in langsamen Schritten kennenlernen. Ziel ist es, deinem Baby zusätzlich zum Stillen neue Esseindrücke zu geben. Das angebotene Essen sollte ganz einfach sein, leicht zu kauen und zu schlucken sein - ungefährlich, salzfrei, vollwertig. Das sog. " baby-led-weaning" ist eine Methode, die die Beikosteinführung bei nach Bedarf gestillten Babys sanft und langsam einleitet. Der Sinn ist das Fördern der Selbständigkeit. Es entsteht eine Eigendynamik, die im individuellen Prozess für den Verlauf oft nicht vorhersehbar ist. BLW ermöglicht dem Baby einen eher spielerischen Zugang zu (fester) Nahrung. Es ermöglicht eine ganzheitliche Vorgehensweise durch Berühren und Betasten der Lebensmittel. Dies geschieht mit den Händen und dem Mund. Babys können bei dieser Art der Beikost in ihrem Tempo lernen und die Menge der Beikost komplett frei bestimmen. Es gibt keine Angaben über idealerweise zuzuführende Mengen, sondern vielmehr konkrete Empfehlungen zur Beschaffenheit und/oder Zubereitungsweisen der angebotenen Lebensmittel. Bspw: BLW geeignete Lebensmittel sind weich und (weitestgehend) salzfrei. BLW-geeignete Speisen sollten, vor allem am Anfang, sehr basically sein: Gekochte Gemüsesticks, gekochte Kartoffel, ggf weiches (rohes) Obst u.v.m. Als Stillmama kannst du die Beikost als Ergänzung zur Mumi sehen, die deinem Baby vor allem Abwechslung und Annäherung (s.o.) ermöglicht. Anders als bei mit Säuglingsmilch ernährten Babys steht bei nach Bedarf gestillten Babys nicht das Ersetzen einer Milchmahlzeit im Vordergrund, sondern das Ergänzen. Beikost hat auch das Ziel, dass dein Baby neue Geschmackseindrücke, neue Esstechniken, Konsistenzen und Nahrung i.A. kennen lernen kann, damit sich der Organismus langsam umstellen und umgewöhnen kann. Beikost ist viel mehr als nur das Ersetzen von Mumi oder Säuglingsmilch. Beikost ist ein wichtiger Schritt in der Entwicklung. Es geht auch um das spielerische Entdecken der verschiedenen sensorischen Eigenschaften von Lebensmitteln, um das Loslassen von Mama etc. Wichtig ist momentan auch hauptsächlich eher "nur", dass dein Baby Beikost bekommt, um sich mit kleinen Mengen mit dieser neuen Essweise auseinanderzusetzen und um sich damit anzufreunden. Beikost schult alle Sinne und ergänzt (ergänzen - nicht ersetzen :) ) die Muttermilch wunderbar. Lass dein Baby feste Nahrung aber immer unbedingt selbständig entdecken. Nichts in die Hand drücken - es muss selbständig in die Hand genommen und zum Mund geführt werden. Grundsätzlich ist alles erlaubt, was deinem Baby nicht schadet. Zu den noch Tabu-Lebensmitteln zählen bspw Honig, Alkohol, Koffein,u.a., rohe und gleichzeitig heikle LM wie bspw rohes Ei, roher Fisch, etc, sowie kleine, harte LM und u.a. für dein Baby beim Schlucken gefährdende Produkte - das ist ja aber klar. Anstatt mit dem Löffel könntest du auch deine Fingerkuppe mit Brei benetzen. Es get nämlich auch um den Einrduck, welchen dein Baby erhält. Von der Fingerkuppe nimmt dein Baby den Brei vielleicht eher an - sinnvoll durchaus bspw für den Geschmackseindruck. Damit du zukünftig nicht umsonst kochst, wäre es sinnvoll solche Speisen für dich zu kochen, die dein Baby einfach mitessen kann. Denn du schreibst ja, dass er das gemeinsame Essen gerne mag und probieren möchte. Magst du Apfelkompott? Super, esst das gemeinsam. Magst du Ofenkartoffeln? Super Fingerfood für dein Kind. Was ist dein Lieblinegsgemüse? Kürbis? Esst zusammen weich gegarte Kürbisspalten..... Und hier noch ein paar weitere Inspirationen für den gemeinsamen Essgenuss: Waffel(stückchen) als Fingerfood: 1 Ei verquirlen, mit ca 80g Kürbismus oder Apfelmus (Gläschen oder selbstgemacht) und ca 1 EL (Raps)Öl sowie 200 ml Haferdrink (oder Reisdrink/Mandeldrink) und ca 100g Dinkelmehl (Type 1050) VERRÜHREN und quellen lassen. Waffeln backen. Erbsengrüne Pancakefladen: 100g gekochte Erbsen mit ca 100g roher Zucchini (evtl fein geschnitten) und ca 50-75g Banane (Gemüse/Obstmischung schmeckt sehr gut ausgewogen und harmonisch) fein pürieren (in einem entsprechenden Gerät, so dass du einen feinen Brei erhältst) , ggf etwas Wasser zufügen, so dass sich die Masse gut pürieren lässt. Gewürze dazu, Salz und Co. Dazu gibst du ca 100-120g Mehl und etwas Backpulver. In einer beschichteten Pfanne kann du daraus Fingerfood zaubern. Dafür kleine Kleckse, wie Pancakes, in wenig Öl sanft braten/garen. Zubereitung babygerechte Gemüsesticks: Schneide aus rohen Gemüsesorten (bspw Möhre, Pastinake, Kohlrabi, Zucchini, Kürbis, Süßkartoffel, Kartoffeln, auch: Brokkoliröschen, Blumenkohlröschen) oder Obstsorten wie Apfel, Birne fingerdicke ca 8-10cm lange Stücke. Gare sie (dampfgaren oder in wenig Wasser dünsten) ohne Zusätze in einem Topf mit etwas Wasser einfach sehr weich. Fertig ist das Fingerfood. Alternativ: Gemüsesticks schneiden, in Öl schwenken und im Ofen weich backen. Grüße Birgit Neumann

von Birgit Neumann am 12.04.2021



Antwort auf: Beikostverweigerung

Liebe Frau Neumann! Vielen Dank für die rasche und ausführliche Antwort. Mit Gemüsesticks habe ich es auch schon probiert und möchte es auch gerne so machen, nur habe ich zu viel Angst davor, dass er sich verschluckt oder etwas im Hals stecken bleibt, das gleiche ist auch mit Brot. Soll ich ihm also Früchstück, Mittagessen und Abendessen anbieten? Was mache ich mit Fisch und Fleisch, soll ich das pürieren oder irgendwie Anders verarbeiten? Kann ich ihm also auch schon Nudeln und Eier anbieten? Was eignet sich gut als Früchstück? LG Kristina

von k_ristina am 12.04.2021, 19:07



Antwort auf: Beikostverweigerung

Hallo Kristina Geeignete Speisen sind weich, so dass dein Sohn diese mit der Zunge am Gaumen und zwischen den Kauleisten zerdrücken kann. Hier haben Babys sehr viel Kraft und können die weiche Nahrung zermalmen und bearbeiten, sodass ein gut schluckbares Gemisch entsteht. Die angebotene Nahrung sollte darum eine so weiche Konsistenz haben, dass das möglich ist. Härtere Konsistenzen, welche nicht komplett zermalmt werden können, sind darum noch tabu. Weißt du, Babys haben im Mundraum viel mehr Feingefühl. Sie erleben eine nicht passende Konsistenz als unangenehm. Das schützt sie u.a. vor dem Verschlucken. Was sich im Mundraum nicht gut anfühlt, was zu groß ist um geschluckt zu werden, das wird wieder ausgespuckt. Das hat die Natur vorsorglich so eingerichtet. Es gibt nun auch noch den sog. Würgereflex, welcher bei Baby recht schnell ausgelöst wird. Diesen Reflex kennst du selbst, wenn das Holzstäbchen beim Arzt.... Bei Babys sitzt dieser Würgereflex ebenfalls noch sehr weit vorne im Rachen. Babys beginnen, wenn etwas zu weit nach hinten zum Rachenraum hinrutscht was du groß ist, zu würgen und ggf zu husten. Das Würgen und Husten passiert, wenn die Nahrung versehentlich in den Rachen bzw zu weit zum Rachenraum hinrutscht. Das kann passieren, bspw bei nicht angemessener Sitzhaltung, bei Müdigkeit oder Ablenkung, und weil das Kauen (Kaubewegungen machen) und Zerdrücken der Nahrung und das Schlucken kleiner Partikel bspw noch besser gelernt (koordiniert) werden muss. Wenn Nahrung versehentlich in den Rachenraum rutscht, wird ein Hust- und/oder Würgereiz ausgelöst, um die Nahrung wieder abzusondern oder ggf herauszuwürgen. Wenn das alles nicht ganz reibungslos funktioniert, musst du natürlich sofort eingreifen. Das alles ist bei geeigneten Speisen zwar mitunter mit Schrecken zu beobachten, aber i.d.R. nicht wirklich gefährlich. Gefährlich sei das alles dann, wenn die Stückgröße zu klein ist und das Objekt versehentlich aspiriert wird. Das kann die Luftröhre verschließen, was geführlich würde. Diese Szenarien kannst du umgehen, in dem du auf geeignete Speisen achtest. Zur Sicherheit wird darum bspw empfohlen grüne Erbsen oder Heidelbeeren, Kichererbsen etc besser vor dem Anbieten platt zu drücken. Eine Erdnuss (Nuss) bspw ist absolut tabu, weil sie nicht nur die falsche Größe hat, sondern auch viel zu hart ist. Vielleicht kannst du mit diesen konkreten Beispielen verstehen, worauf du achten solltest. Aber auch zerkleinerte Erdnüsse oder andere solch harter Lebensmittel sind komplett ungeeignet, da zu hart. Das irritiert und könnte beim Daraufbeißen und Zermalmen sogar auch das Zahnfleisch auf den Kauleisten verletzen. Und hierauf ist im ganzen Kleinkindalter zu achten! Fazit: dein Baby sollte alle angebotenen Speisen gefahrenfrei kauen und schlucken können. Alle angebotenen Speisen müssen "sicher" sein - in Punktio Hygiene und Lebensmittelauswahl. Man spricht von einer verantwortungsbewussten Speisenauswahl. Das heißt: keine ganzen Nüsse - Nüsse sollten für Babys immer nur als Mus (nur ganz fein und komplett homogen) verwendet werden. Auch Kerne (bspw Sonnenblumenkerne in oder auf Brot), Saaten (bspw Leinsamenkörner in Brot), Samen (Sesamsamen auf Brötchen), grobe Körner (bspw in Broten) sind tabu. Ebenfalls heikel: kleine Beeren (z.B. Johannisbeeren), ganze Weintrauben mit Kernen, Hülsenfrüchte. Diese kannst du einfach plattdrücken oder klein schneiden, ggf entkernen. Keine rohen Wurzelgemüse (keine rohen Möhrenstückchen, Kohlrabistückchen) oder harten Obstsorten in Stücken (Apfel...), da zu hart. Diese kannst du einfach zu Mus verarbeiten oder ganz fein reiben oder raspeln bzw garen (z.b. Apfel). Vorsicht bei Fischstücken wegen Gräten. Keine Salatblätter, keine kleine runden LM oder wie man inzwischen sagt: keine prall elastischen Lebensmittel wie bspw die Johannisbeere etc. Verwende möglichst viele Nahrungsbasics! Ungesalzen und einfach. Beim BLW sit es aber durchaus vorgesehen, dass du das anbietest was du isst. Auch Fleisch. Aber unbestritten, ist das am besten geeignete Fleisch für Babys noch immer mageres Hack oder durch den Fleischwolf gedrehtes fettarmes Filet. Gut geeignet sind ausserdem weich gekochte Fleischsorten (Braten, Gulasch), welche du ganz stark vorzerkleinert anbieten könntest. Das Gleiche gilt für Fisch. Aus dem Konzept des BLW hat sich die breifreie Beikost entwickelt. Sie ist eine Synthese aus der klassichen Breimethode und dem BLW. Breifrei vereint das sinnvolle Kombinieren verschiedener Zutaten ähnlich wie bei den Breirezepten. Zusätzlich soll hier das Baby selbst aktiv werden, genau wie beim BLW. Es ist nur ein bisschen mehr durchdacht und Bedarf etwas mehr Planung und Vorbereitung als BLW. Besorge dir am besten ein Rezeptbuch für breifreie Babykost. Darin findest du viele Ideen und Rezepte für breifreie, nahrhafte Speisen. Du kannst aber auch ruhig Breie soweit wie gehabt zubereiten, und diese kannst du einfach nur in eine festere Form verwandeln, damit sie als breifrei bezeichnet werden können und um natürlich von deinem Baby selbständig ergriffen und zum Mund geführt werden zu können. Das ist sozusagen alles, worauf du achten müsstest. Hier sind noch ein paar Inspirationen: Rezept Dinkelbrot 1/2 Würfel frische Hefe ca 270 ml Wasser 500g Mehl (Dinkelmehl Type 630 (oder Weizenmehl gemischt mit Hälfte Vollkornmehl) 4 EL Öl 1 Pr Zucker Salz Hefeteig zubereiten. Hefe in lauwarmem Wasser auflösen, etwas Zucker zugeben. 15 min abgedeckt gehen lassen. Restliche Zutaten vermischen und mit der Hefe vermengen. Alle Zutaten zu einem Teig verkneten. Teig gehen lassen. In einer Kastenform bei 200° ca 45- 50 min backen. Abkühlen lassen. In Scheiben schneiden und das, was nicht benötigt wird, einfrieren. Taut bei Bedarf ratz fatz auf. Bei Verwendung von Vollkornmehl musst du den Flüssigkeitsanteil anpassen und Wasser zugeben. Beim selbstgebackenen Brot kannst du den Salzgehalt moderat halten, so wie es euch gefällt. Ausführlichere Infos, siehe hier: https://www.rund-ums-baby.de/experten/kochen-fuer-kinder/Salzgehalt_48630.htm Möglichkeiten für Obstsnacks: fein geriebener (roher) oder selbst gemachtes Apfelmus. Banane am Stück, in Stückchen geschnitten oder zerdrückt zum Löffeln. Weiche Birne in Stückchen ist ideales Fingerfood. Presse einen Saft aus frischen (unbehandelten Mandarinen (Clementinen oder was auch immer). . Den milden Saft wird deine Kleine lieben. Orangenfilets, Mandarinenfilets sind auch geeignet. Melone ggf auch Papaya oder (Bio-)Mango, sowie zerdrückte Heidelbeeren, Avocado oder Kiwi, geviertelte, kernlose Trauben - all das ist möglich. Bananenküchlein: 1/2 Banane mit der Gabel zerdrücken, 1 Ei verquirlen. Mischen, in heissem Öl in einer Pfanne ca 4-5 kleine Pfannküchlein backen. as geht besonders gut in einer beschichteten Pfanne mit etwas Kokosöl. Cousousbällchen: koche Kartoffeln und stampfe sie. Füge etwas Butter zu. Gare Couscous. Vermische die gestampften Kartoffeln mit etwas Coucous und forme daraus für dein Baby gut handhabbare Kugeln. Fertig ist das breifreie Fingerfood. Im Bild im Anhang siehst du zwar eine Couscousbällchen, aber eine Variante aus einer schlicht gestampften Kartoffel, welche anschließend zu kleinen Kugeln geformt sind. Es ist ein Brei, welcher für die Übergangsphase breifrei serviert wird. Apfel-Banane-Haferkekse: 1/2 Banane zerdrücken, 2 Stücke Apfel geschält, fein reiben, 1 TL Rapsöl 1 TL Kokosmehl alles vermischen 30g Haferflocken zufügen Zimt zugeben, alles vermischen und Kleckse auf ein Backblech geben, flach drücken die Masse hat eine klebrige Konsistenz und lässt sich mit Hilfe von Löffeln auf einem Backblech platzieren. backen bei 180- 200 ° C vorgeheizt , ca 15 min, bis außen knusprig. Ggf länger backen. Grüße Birgit Neumann

von Birgit Neumann am 14.04.2021



Antwort auf: Beikostverweigerung

Liebe Frau Neumann! Vielen Dank für die ausführliche Antwort und die tollen Rezeptideen. Ich habe die vergangenen Tage meinem Sohn eine rohe Gurke (geschält) , Banane und weich gekochte Süßkartoffel gegeben. All diese Sachen waren so geschnitten, damit er es gut in der Hand hält und abbeißen kann. Er knabbert an den Sachen nicht, sondern beißt sofort ab. Die Gurke hat er abgebissen, gekaut und dann wahrscheinlich geschluckt (das ganze Stückchen) oder er hat es noch im Mund gehabt, das konnte ich nicht sehen. Anschließend hat er noch einmal abgebissen, gekaut und dann hat er schon angefangen zu husten und würgen. Mein Mann hat ihn dann genommen und nach unten gedreht, dabei hat er sich übergeben und die zwei Gurkenstückchen sind rausgekommen. Mit der Süßkartoffel und Banane war es so ähnlich. Er hat ein Stück abgebissen, gekaut und dann wollte er es schlucken, obwohl das Stück vielleicht noch zu groß war, dabei hat er auch wieder zu husten/würgen begonnen und das Stück ausgespuckt und es war zirka 2cm lang. Soll ich das Gemüse noch weicher kochen, aber dann ist es zu weich und es bricht auseinander, wenn er es in die Hand nimmt oder soll ich es ihm in noch kleinere Stückchen schneiden, so wie bei den Trauben? Ich möchte ihm auch gerne Pancakes, Nudeln, Reis oder Brot anbieten, aber wenn er bei den "leichten" Sachen schon hustet/würgt, dann wird es bei etwas Anderem nicht besser oder ist es normal, dass Babys am Anfang so husten/würgen, weil sie das Kauen/Schlucken noch nicht so richtig beherrschen? Ich denke mir immer, was wenn etwas irgendwo im Mund kleben bleibt oder er eben ein zu großes Stück schluckt, weil er es nicht richtig zerkaut? Falls einmal etwas "Schlimmes" passieren sollte und ich die Rettung holen muss, wie lange kommen Babys ohne Luft aus? Danke. LG Kristina

von k_ristina am 16.04.2021, 13:23



Antwort auf: Beikostverweigerung

Hallo k_ristina hmm, vielleicht probiert ihr es zunächst einfach mal mit Brei als Fingerfood. Auch hier kannst du veschiedene Geschmäcker anbieten. Du könntest Gemüsemus, Obstmus, Breie etc in einer kleinen Portion vor deinem Baby anrichten und deinem Sohn damit die Möglichkeit geben, sich davon selbständig zu bedienen. Er wird die Hand hineinpatschen, den Brei in seinen Händen verschmieren, aber all das ist okay. Bestimmt wird etwas auch in den Mund gelangen. Wenn du dein Baby weiterhin nach Bedarf stillst, deinem Baby prinzipiell aber Beikost anbietest, vielleicht doch auch wieder Brei mit dem Löffel, wenn also dein gesundes, fittes und munteres Baby weiterhin gut wächst und gedeiht, Beikost erhält (auch wenn er nicht isst), dann kannst du ganz beruhigt diese Phase vorübergehen lassen. Das Interesse an Beikost und Familienkost wird zurückkommen. Dränge dein Baby nicht. Manche Babys brauchen einfach etwas mehr Zeit. Gib deinem Baby diese Zeit und warte erst einmal ab. Genießt solange ruhig stressfrei eure gemeinsamen Essmomente, welche sich zufällig und ungezwungen ergeben. Du hast in deiner vorangegangenen Frage eine solche Szene gschildert. Auch das ist absolut sinnvoll und wunderbar. Lass dein Kind einfach, um beim von dir geschilderten Beispiel zu bleiben, an der Birne lecken. Genau so ist das im Sinne des BLW eigentlich völlig richtig. Und weißt du was, es ist zwar nicht sehr populär und wird durchaus auch kritisch gewertet, aber genaugenommen dürftest und könntest du von der Birne selbst etwas abbeißen, kauen und das Gekaute deinem Kind geben. Ich weiß, dies wird sehr kritisch gesehen. Vielleicht könntest du dieses Kauen in einer anderen Weise imitieren und deinem Kind bspw beim gemeinsamen Bananenessen etwas direkt davon vor seinen Augen zerdrücken und essen lassen - wenn er probieren möchte. Ideal sind weiche Speisen, welche sich leicht zermatschen und zermusen lassen. Nimm dafür eine kleine Gabel. Muttermilch nach Bedarf versorgt dein Baby weiterhin mit allen wichtigen Nährstoffen und Inhaltsstoffen. Du kannst dein Baby darum weiterhin nach Bedarf stillen und gemeinsam ungezwungen kleine Geschmackserfahrungen machen lassen, wenn dein Baby möchte. Viele Grüße Birgit Neumann

von Birgit Neumann am 16.04.2021