Guten Morgen,
Meine Tochter ist fast 9M alt.ich beobachte dass sie keinen Spass am Brei hat und öffnet kaum den Mund...in der letzter Zeit ist wirklich sehr sehr schwierig.Sie isst auch mal gut,mal schlecht.Den Milch Getreide Brei mag sie überhaupt nicht.Ich habe angefangen ihr Stücke Gemüse anzubieten.Daran hat sie Spaß...aber ich denken für sie ist das erstmal ein Spiel als Essen. Jetzt frage ich mich was ich tun soll weil für mich und sie ein Quelerei ist mit dem Mund öffnen.Soll ich mit dem Ernährungsplan ab 10 Monat anfangen?Oder eher BLW und dann mit Milch satt trinken?Ich bin echt unentschlossen und weiß nicht was das beste ist.
Vielen Dank
von
aneliya85
am 20.01.2020, 08:00
Antwort auf:
Babyernährung 9Monate
Hallo aneliya85
ja, das ist ganz bestimmt eine sehr gute Idee. Starte mit Familienkost und mache im BLW-Stil weiter. Mit 9 Monaten ist dein Baby ganz im Zeitplan für die Neuerungen im Essplan. Deine Tochter findet den gefütterten Brei momentan wenig attraktiv und Gemüsestücke aber ganz okay. Das ist doch ganz prima. Neben Gemüsestückchen kannst du noch besser sättigende Stückchen (babygerecht) anbieten und gibst deiner Tochter damit die Möglichkeit, um mit FIngerfood satter zu werden. Dazu darfst, kannst und solltest du ihr Milch anbieten:
stillen und Pre-Milch nach Bedarf.Folgemilch nur etwa 2 Flaschen (ca 400-500 ml am Tag) täglich.
Hier sind Ideen und noch ein Plan zur Orientierung:
morgens: Brot und Säuglingsmilch, ggf etwas Obst. Brot eignet sich ideal, da morgens die Bereitschaft zum Kauen hoch ist. Kauen ist wichtig für die Ausbildung einer kräftigen Kaumuskulatur.
ZMZ: Brot oder Obst
je nach dem wie lange die Zeitspanne bis zum Mittagessen ist, kann eine Zwischenmahlzeit sinnvoll sein. Hier gibt es entweder etwas Obst oder je nach dem evtl auch noch einmal etwas Brot.
Mittag:
Mittagessen entweder sehr basic in Anlehnung an die üblichen Breie oder bereits bekannte einfache Gerichte und/oder Familienkost
neu ist jetzt, dass neben dem üblichen Brei und bekanntem Fingerfood auch schon Familienkost, vermehrt stückige Nahrung und das selbständige Essen, das Erlebnis ganz besonders im Vordergrund der Mahlzeit stehen.
Nachmittag/ZMZ:
Obst (als Brei oder als Finerfood) ggf Babykekse, erste, wenig süß schmeckende Muffins, Waffeln etc - je nach Hunger und Mittagsschlafrhythmus.
Vielen Babys reicht es aus, einfach "nur" Obst (Obst-Fngerfood) zu essen.
nachmittags ist ein Energienachschub durch Kohlenhydrate (Obst und/oder Getreide) erwünscht. Diese Mahlzeit sollte milchfrei (stillen erlaubt) sein. Milch als Bestandteil von Kuchen und Co ist ab und zu o.k.
Abends:
Brot und Säuglingsmilch (oder: Grießbrei, Haferbrei/müsli), Nudeln und Säuglingsmilch etc
die Kombination aus Getreide mit Milch fördert den guten Nachtschlaf.
dazu Obst/Gemüse
tagsüber zwischendurch bzw nach den Mahlzeiten:
Wasser, ggf Tee
Zelebriert eure Mahlzeiten gemeinsam am Esstisch sitzend. Biete Farben, Formen, Muster, Düfte, Aromen, Geschmacks, Spaß!
Essen lernen ist ein stetiger Prozess, der wie das Laufen lernen und das Sprechen ganz viel Übung bedarf. Die motorischen Fähigkeiten müssen verfeinert werden und auch das Essen fördert das Zusammenspiel der Muskeln und trainiert die Kraft - auch in der Kaumuskulatur.
Kartoffelwolken:
160g gekochte (Salz-)Kartoffeln
30 ml Öl
2 Eier
100g Schmand (oder saure Sahne/Creme Fraiche)
80g Mehl
1 Msp Backpulver
aus den Zutaten einen Teig (mit dem Handrührgerät) mixen.
Den Teig in kleinen Klecksen auf ein Backblech (Backpapier/Backmatte) geben uund bei 180° ca 20 min bis sie gar sind, backen.
Herzoginkartoffeln
750g geschälte Kartoffeln in Salzwasser kochen. Wasser abschütten, Kartoffeln stampfen, zu Kartoffelbrei. Etwas auskühlen lassen.
mit
1 Ei, 1 Eigelb, Salz, 1 EL Butter vermengen, Hauch Muskat nach Belieben.
Alles gut vermischen und mit dem Spritzbeutel Rosetten auf eine Backblech spritzen.
Wenn das zu mühselig ist, also für die Alltagsküche, kann man den Teig auch mit Hilfe von zwei TL als Nocken auf ein Backblech setzen.
Die Dinger werden noch mit einer Eigelb/Milch-Mischung bepinselt und ca 15 min im Ofen bei 190° gebacken. Auch Sahne reicht zum Bepinseln aus. Sie werden dann nur nicht so schön leuchtend gelb.
Hafer-Bananen-Cookies:
1 große, reife, gelbe Banane (oder Apfelmus)
ca 100-120g feine Haferflocken
viel weniger als 1 Msp Bourbonvanille
zerkleiner die Haferflocken in einem Blitzhacker zu "Mehl". Zermuse oder püriere die Banane, vermische sie mit der Vanille.
Gib das Hafermehl dazu und bereite aus allen Zutaten einen Brei
Heize den Ofen auf 175° hoch und bereite ein Backblech mit Backpapier vor. Mit Hilfe von 2 TL und deinen Händen kannst du jetzt aus dem Teig kleine Kekse formen, etwas flach drücken und ca 10-12, ggf länger, im Ofen backen. Anschliessend auf einem Kuchengitter auskühlen lassen.
Diese Kekse sind bei vielen Müttern beliebt. Ggf musst du etwas experimentieren, bis du nach dem Backen die richtige Konsistenz erhält
Du kannst Familienspeisen welche in ihrer Konsistenz noch nicht optimal geeignet (zu groß, zu unförmig etc) sind bspw vor den Augen deines Kindes auch einfach klein schneiden. Du kannst manche Speise mit der Gabel zerdrücken und ganz wichtig ist: Lass deine Kleine unbedingt selbständig essen und sie dabei viel Handkontakt mit den Speisen erleben. Der haptische Eindruck verschafft deinem Kind einen ersten bzw zweiten, dritten Eindruck (optisch, geruchlich) einer Speise und gibt deinem Kind damit wichtige Impulse zum Handeln.
Also dann
Grüße
Birgit Neumann
von
Birgit Neumann
am 21.01.2020