Hallo Frau Neumann,
Ich bin absolute brei Anfängerin. Mein Baby wird noch voll gestillt. In ein paar Wochen möchte ich mit brei beginnen.
Ich habe mir ein breizubereiter gekauft. Der dünsten und pürieren kann
Jetzt bin ich motiviert loszulegen. Weiß aber nicht recht wie.
1.mit welchem Gemüse empfehlen Sie zu beginnen?
2.ist Es egal wann man den Gemüsebrei anbietet? Könnte ich diesen auch nach dem mittagsschlaf um 15uhr geben oder besser am Vormittag?
3.am Anfang wird ja sicher Tage oder wochenlang nur sehr wenig gegessen. Kann ich den selbstgemachten brei dann eintuppern und in den Kühlschrank stellen und jeden Tag mit einem sauberen Löffel etwas entnehmen? Wenn ja, wielang kann man den brei so im. Kühlschrank nutzen?
4.wielange sollte man bei einem Gemüse bleiben bis man wechselt? Und zuerst Kürbis mit Kartoffel und Fleisch einführen und dann erst wechseln oder Kürbis, dann Karotte etc.
Entschuldigen sie die vielen Fragen, vielleicht haben sie eine buchempfehlung bezüglich brei?
Vielen Dank
von
Yourie
am 09.09.2020, 20:53
Antwort auf:
Babybrei
Hallo Yourie
als Stillmama kannst du das Abenteuer Beikost ganz locker angehen. Du kannst die für euch perfekte Uhrzeit wählen. Dein Baby sollte leicht hungrig aber nicht zu hungrig und nicht zu gierig sein. Den am besten frisch vorbereiteten Brei gibst du deinem Baby zu Anfang nur in einer ganz kleinen Menge. Beginne moit einem Teelöffel. Danach gibt es jeden Tag ein Löffelchen mehr, so viel wie dein Baby schafft. Achte auf die Zeichen, wann dein Baby nicht mehr möchte. Mit der langsam sich steigernden Menge kann sich der Verdauungstrakt langsam daran gewöhnen. Starten kannst du mit bspw Kürbisbrei. Es ist gerade Kürbissaison und der Brei schmeckt mild. Frisch gekochten Brei kannst du gut verschlossen für ca 2 - max. 3 Tage im Kühlschrank aufbewahren. Den Rest vom Brei kannst du tiefkühlen. Für die Aufbewahrung von kleinen Portionsgrößen eignen sich bspw Eiswürfelbereiter.
Du kannst, wenn du ohnehin ein Babykochgerät besitzt, aber durchaus auch die verbleibende Menge Brei selbst essen. Koche dir bspw eine Kürbiscremesuppe daraus und iss deine Suppe zeitgleich mit deinem Baby.
Für den Anfang ist es hilfreich, wenn der Brei ganz fein und homogen püriert ist und außerdem sehr flüssig ist.
Du kannst mit der Beikost beginnen, wenn dein (gesundes und reif geborenes) Baby mindestens 4 Monate alt, d.h. frühestens ab dem 5. Lm und wenn dein Baby außerdem auch die 3 wichtigsten Kriterien der Beikostreife erfüllt. Spätestens ab dem 7. Lm solltest du mit Beikost beginnen. Das sind die Randdaten, an welchen du dich orientieren kannst.
Ich gehe deine Fragen noch einmal der Reihe nach durch:
1.Kürbis (bspw Hokkaido, geschält) , Süßkartoffel, Möhre (sollten süßlich schmecken, keinesfalls bitter), Brokkoliröschen, Blumenkohlröschen, etc
2. wenn es für euch zeitlich gut passt. Wenn dein Baby und du, wenn ihr beide dafür bereit seid.
3. siehe oben
4. du kannst Gemüse geben und bald eine weitere Sorte Gemüse dazu geben. Du kannst Kartoffel zufügen und/oder die Gemüsesorte wechseln. Wichtig ist, dass du dem Brei Öl zufügst, damit der Brei attraktiv wird.
Als prinzipiell geeignete Öle gelten für die Beikost die folgenden Ölsorten: Rapsöl, Sonnenblumenöl, Maiskeimöl, Weizenkeimöl, u.a., sowie Ölmischungen in Beikostöl. Beikost-Ölmischungen sind Kombinationen aus verschiedenen Ölsorten mit einem als optimal geltenden Mischverhältnis von Omega 3- und Omega 6- Fettsäuren.
Als Stillmama kannst du die Beikost, das hast du bestimmt schon mehrfach gelesen, sehr gelassen sehen und die Beikost individuell gestalten. Ziel ist es, deinem Baby zusätzlich zum Stillen (ab Beikostreife und entsprechendem Alter*) neue Esseindrücke zu geben und generell mit Nahrung zu konfrontieren.
Anfangs gibst du Brei, einfach nur um dein Baby mit Beikost vertraut zu machen. Ihr dürft euch dafür die Zeit nehmen, die dein Baby braucht. Anfangs sind es 1 Löffel, 2 Löffel, 3 Löffel und nach einer Woche seid ihr bei einer kleinen Steigerung von mehreren Löffeln angekommen. Zum Genüse gibst du nach dem Pürieren das Öl und steigerst auch hier die Menge langsam. Es ist sinnvoll behutsam beim Steigern der Löffelanzahl voranzugehen, damit sich dein Baby sanft daran gewöhnen kann. Denn das beugt Verdauungsirritationen vor. Dein Baby wird anfangs noch immer fast ausschließlich durch Muttermilch satt. Beikost ist am Anfang wirklich nur eine Art Anpassung und Umgewöhnung.
Nimm die 3 üblichen Grundrezepte zur Orientierung und halte dich an diese. Die Zutaten kannst du austauschen und bspw anstatt Möhren andere Gemüsesorten nehmen.
Öl kommt ab etwa dem 3. Breitag hinzu.
Für Brei Nummer 1 darfst du dir zwischen 2- 4 Wochen Zeit lassen. Wenn dein Baby sich an das Beikostprozedere gewöhnt hat und gut und gerne den Brei isst, kannst du die Menge sofern möglich, in größeren Schritten steigern. Achte immer auf die Zeichen deines Babys und reagiere entsprechend. Wenn dein Baby Brei begeistert isst, kannst du mit einem weiteren Breitypus weiter machen. Vielleicht mag dein Baby in einiger Zeit zusätzlich oder anstatt Brei auch breifreie babygeeignete Speisen essen.
Grüße
Birgit Neumann
P.S. ganz detaillierte Infos zur Beikost kannst du noch hier nachlesen:
https://www.rund-ums-baby.de/ernaehrung/beikost.htm
und hier:
https://www.rund-ums-baby.de/experten/kochen-fuer-kinder/Beikoststart_47820.htm
*
Hier sind noch einmal ein paar ganz allgemeine Infos zur Beikost:
im Zeifenster zwischen dem 5. -7. Lm, bzw ab dem 7. Lm sollten (gesunde) Babys mit Beikost konfrontiert werden - auch für das Mikrobiom im Darm, auch zur Allergieprävention, u.a. . In der Regel sind die meisten Babys in diesem Zeitintervall reif für die Beikost. Spätestens ab dem 7. Lm solltest du beginnen. Natürlich muss das nicht exakt sein, doch kannst du das Alter von ca 1/2 Jahr als grobe Orientierung nehmen, um mit Beikost zu starten.
Ein (gesundes) Baby ist ab diesem Zeitpunkt meistens auch gut beikostreif.
Das bedeutet: 1. der Zungenstoßreflex ist weg. 2. es kann mit leichter Unterstützung sitzen (ausreichende Rumpfspannung), z.B. auf deinem Schoß, dadurch kann es sich selbst aufrecht halten) und 3. es kann sehen und greifen, um sich Nahrung gezielt (Auge) zu greifen (Hand) und diese zum Mund führen (Stichwort Motorik, Auge-Hand-Mund-Koordination). Und das tut es auch gerne.
von
Birgit Neumann
am 10.09.2020