Frage: Baby will keinen Abendbrei mehr

Hallo, meine Tochter Clara ist jetzt 11 Monate alt. Ihr Essensplan sieht momentan so aus: 8 Uhr 200ml Pre 12 Uhr Mittagessen (12-Monats Gläschen) 15 Uhr Nachmittagsbrei (Gläschen) 18:30 Uhr Abendbrei (z.b. 4-Korn Getreidebrei von Alnatura mit Milch angerührt) Bisher hat sie wirklich richtig gut gegessen. Ich muss allerdings zugeben, dass wir es verpasst haben sie bei uns wirklich mitessen zu lassen. Sie isst z.b. total gerne trockenes Brot, dass sie in die Hand nimmt und knabbert, Dinkelstangen, Mandarinen, Banane ein bisschen. Jetzt habe ich das Problem, dass sie keinen Abendbrei mehr möchte. An einem Tag klappt es und am nächsten fängt sie direkt beim ersten Löffel an zu würgen und übergibt sich auch mal. Dann habe ich versucht ihr Brot zu geben - ganz dünn mit Butter geschmiert oder eben ohne Butter. Und das will sie nicht. Sie ist heute z. B. ohne weiter was zu essen ins Bett. Und sie schläft normalerweise durch. Was kann ich ihr alternativ anbieten? Ich kann sie doch nicht immer ohne Abendessen ins Bett gehen lassen! Was kann ich tun um ihr "unser" Essen schmackhaft zu machen? Bei allem unbekannten Essen würgt sie sobald sie es im Mund hat. Können Sie mir einen Tip geben? Oder bin ich einfach zu spät dran sie an unser Essen zu gewöhnen? Besten Dank für Ihre Antwort! Amani & Clara

von Clärchen2011 am 17.02.2012, 20:58



Antwort auf: Baby will keinen Abendbrei mehr

Hallo Amani Du bist keineswegs zu spät dran. Keine Sorge. Lass einfach den Nachmittsgbrei weg oder gib nur etwas Obst. So hat deine Kleine abends bestimmt genügend Hunger, um am Abendessen teilzunehmen. Oder ist sie einfach nur zu müde? Mit 10Lm etwa ist die Zeit des schnellen Wachstum allmählich vorbei und die Zunahme stagniert. Das äußert sich auch in verringertem Appetit. Die Stagnation im Längenwachstum, merkst du übrigens bald auch an den Kleidergrößen. Die passen jetzt jeweils über einen längeren Zeitraum. Und weil dein Kind jetzt nicht mehr so schnell wächst und dadurch weniger Kalorien benötigt, ist auch der Appetit evtl vermindert und evtl Nahrungsdefizite machen sich nicht so schnell bemerkbar. Hunger kommt vor allem dann, wenn sich die Kleinen ausgiebig bewegen. Spätestens, wenn sie laufen und rennen können :-)Häufig auch schubweise. Das äußert sich in vorübergehenden Fressphasen. Du kannst darauf achten, dass ihr/du gemeinsam mit eurem Kind die Mahlzeiten einnehmt. Ein reichhaltig gedeckter Tisch mit immer ungefähr gleichbleibendem Angebot weckt die Neugier und fördert das soziale Lernen, das einen sehr großen Stellenwert in der Ernährungserziehung einnimmt. Neue Esssitten und Rituale treten nun an Stelle althergebrachter Gewohnheiten. Biete deshalb immer wieder rhythmisch in den Tageslauf eingebunden, die vertrauten Speisen an. Statt Gläschen gibt es jetzt Teller und Besteck. Gib den Inhalt des Gläschens ruhig auf diesen Teller Dazu gibst du die Zutaten aus dem Brei einzeln. Frisch gekochte Kartoffeln kannst du auf einem Teller zerdrücken. Gemüsestückchen. Sachen, die ihr gewöhnlich esst. Kleinkinder diesen Alters wollen eigentlich alles probieren. Reißen Mama und Papa das Brot aus der Hand. Sie begutachten die Speisen, die auf dem Tisch stehen - zuerst mit den Händen, dann mit dem Mund wobei manches geschluckt und manches wieder ausgespuckt wird. Butter ist oft ein interessantes Untersuchungsobjekt. Da werden die Finger versenkt, oder Nudeln werden auf den Boden geworfen, Brot in sämtliche Einzelteile zerpflückt, der Belag vom Brot heruntergeholt und gekostet, der Belag nur abgeleckt, Hände im Kartoffelbrei gebadet.... Kinder wollen alles BE-GREIFEN. Es heisst, dass möglichst viele Sinne beteiligt sein sollten, damit etwas nachhaltig prägt. Riechen, Sehen, Fühlen, Schmecken... Lasst euer Kind probieren. Diese Eindrücke sind wichtig. Nicht alles, was euer Kind in den Mund nimmt, wird es auch hinunterschlucken. Trotzdem erreicht ihr damit eine erste Annäherung an die Speisenvielfalt. Dafür sind dann die Basics gut, denn die sättigen :-) Schneide Butterbrot in kleine Stückchen, die dein Kind selber essen kann. Gib ihr selbst ein Löffelchen in die Hand. Richte ein Obsttellerchen, mit ganz kleingeschnittenen Früchten. Abwechselnd esst ihr beide davon. Mach daraus ein Spiel. Lass dein Kind mitessen. Das Interesse deines Babys ist vorhanden :-) So gewöhnt sich dein Kleiner langsam an normale Speisen. Nicht nur die Konsistenz (Stückchen), sondern auch die Vielfalt charakterisiert die Familienkost. Und neue Geschmackserlebnisse, spielerisch erlebt, sind in diesem Alter sehr wichtig für die spätere Akzeptanz von Essen. Die Kost darf etwas gewürzter sein, nur nicht übertrieben salzig oder intensiv gekräutert. Die Speisen sollten kindgerecht sein, aber durchaus schmackhaft. Wichtiges Kriterium der Familienkost ist es, dass ein Kind nun als vollwertiges Familienmitglied behandelt wird. Es bekommt einen eigenen Teller und eigenes Besteck. Auch mit den Fingern zu essen, sollte dem Kind erlaubt sein. Lass dein Kind aktiv am Essen teilhaben. Gib einen Teller oder eine Schüssel, in die du Basics füllst. Die Dinge kann dein Kind auch erst mal nur zunächst spielerisch erkunden, was auch, oder eben bevorzugt in diesem Alter, mit dem Mund geschieht. Du kannst das Essen auch grob mit einer Gabel zerdrücken oder durch die Kartoffelpresse drücken. Auch so wird die Nahrug gut essbar ohne zu viel Kauaufwand zu fordern. Zum Kennenlernen neuer Geschmackseindrücke ist eine einzige Nudel oder Erbse , die du notfalls zusätzlich zum Brei gibst, schonmal ausreichend und führt ganz zaghaft an die Familienkost heran. Auch andere Speisen können statt Brei gegeben werden. Banane und andere Obstsorten bspw gerieben, zerdrückt, in Stückchen. Probier es aus. Und übt auch das Trinken aus anderen Gefäßen. Zusätzlich könntest du abgekochte Kuhmilch aus einem Becher, einer kleinen Tasse, o.ä. geben. Einfach zur Gewöhnung. Auf den Gewohnheiten basierend, kann sich dein Kind an neue Speisen heranwagen. Dazu muss er zunächst viel probieren und experimentieren. Diese Eindrücke sind wichtig. Nicht alles, was euer Kind in den Mund nimmt, wird es auch hinunterschlucken. Trotzdem erreicht ihr damit eine erste Annäherung an die Speisenvielfalt. Dafür sind dann die Basics gut, denn die sättigen :-) Schneide Butterbrot in kleine Stückchen, die dein Kind selber essen kann. Gib ihr selbst ein Löffelchen in die Hand. Richte ein Obsttellerchen, mit ganz kleingeschnittenen Früchten. Abwechselnd esst ihr beide davon. Mach daraus ein Spiel. Lass dein Kind mitessen. Das Interesse deines Babys ist vorhanden :-) So gewöhnt sich deine Tochter langsam an normale Speisen. Also dann viel Spaß Grüße B.Neumann

von Birgit Neumann am 19.02.2012



Antwort auf: Baby will keinen Abendbrei mehr

Hallo Birgit, erstmal vielen Dank für die super ausführliche Antwort. Mich haben einige Punkte sehr beruhigt! Ich habe aber noch ein paar Fragen. Clara bekommt seit einigen Tagen anstelle der Pre 200 ml Kuhmilch morgens. Den Abendbrei hat sie schon immer mit Kuhmilch bekommen und gut vertragen. Seit kurzem ist es so, dass sie sich wirklich übergibt, wenn ich sie doch überreden konnte was zu essen. Generell neigt sie super schnell dazu zu würgen bis hin zum Erbrechen hin und wieder. Liegt das einfach daran, dass sie das angebotene Essen nich oder nicht mehr mag bzw. nicht kennt? Oder is es was körperliches? Woher weiß ich, ob sie die Kuhmilch verträgt? Soll ich weiterhin Gläschen geben und das andere (Brot, Obst, Nudeln usw) nebenher starten? Oder Gläschen ganz weg lassen? Heut mittag hab ich ihr Reis mit Tomatensosse gekocht. Davon hat sie ein bisschen gegessen und dann wieder das Würgen angefangen. Danach noch Gläschen geben oder Nachtisch oder einfach nix? Tut mir leid, dass ich soviel fragen stell aber bin total verunsichert und hab das Gefühl, dass alle Kinder um mich rum normal essen :-(. Vielleicht erwarte ich auch zuviel auf einmal? Beste Grüsse Amani

von Clärchen2011 am 20.02.2012, 13:12



Antwort auf: Baby will keinen Abendbrei mehr

Hallo Amani es ist ja so, dass Babys/Kinder schon selbst ganz gut wissen, wann sie satt sind und dann aufhören zu essen. Was zu viel ist, kommt häufig oben raus. Bei manchen Kindern schliesst der Magen noch nicht optimal und das Loswerden passiert schneller und häufiger. In wie weit dies bei eurer Tochter altersbedingt noch in Ordnung ist, oder ob die Reaktion auf Unverträglichkeiten basiert, kann leider nur der KiA beurteilen. Wenn du sehr besorgt bist, solltest du das abklären lassen. Frage doch zunächst einmal Herrn Prof. Dr. med Wirth/Herr Prof. Dr. med Radke im Nachbarforum "Kinderernährung/Magen-DarmProbleme", auch Herrn Dr. Busse, sowie Herrn Dr. Claßen. Ich wünsche euch alles Gute. Grüße B.Neumann

von Birgit Neumann am 21.02.2012



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