Frage: Baby-led weaning - was muss ich beachten?

Hallo, mein Sohn ist gute 8 Monate alt und hat sich lange gar nicht für Beikost interessiert. Dann dafür ganz plötzlich ... Er wird sehr wütend, wenn wir uns zum Essen an den Tisch setzen und ihn nicht schnell genug dazuholen. Allerdings verweigert er Brei und Löffelfüttern komplett. Er will das, was wir essen. Deshalb habe ich jetzt beschlossen, mit Fingerfood zu beginnen. Das mache ich jetzt seit ca. 2 Wochen. Bisher hat er (in wechselnden Kombinationen) bekommen: Gurke, Tomate, Zucchini (gedünstet), Kartoffel, Pastinake, Apfel (gedünstet), Nektarine, Aprikose, Erdbeeren, Brot (pur oder mit etwas Mandelmus), Hirsekringel. Ich möchte jetzt auch mal Avocado probieren, weiß aber nicht, ob er das gut nehmen kann - Banane klappt z. B. nicht, weil sie ihm immer aus der Hand glitscht. Ich bin mir jetzt nicht sicher, wie ich weitermachen soll und ob das so passt. Bisher gab es kein Fleisch oder Fisch und keine Milchprodukte - wann und wie soll ich das denn einführen? Außerdem stille ich trotzdem noch in denselben Abständen wie vorher und der Stuhlgang ist auch noch flüssig, weil er noch nicht sehr viel erwischt, was dadurch noch erschwert ist, dass er noch auf meinem Schoß sitzen muss, weil er noch nicht selbst sitzen kann. Ist das ok so? Ich bin echt unsicher, aber zum Breiessen zwingen kann und will ich ihn nicht.

von Lillyfee236 am 26.06.2020, 09:13



Antwort auf: Baby-led weaning - was muss ich beachten?

Hallo Lillyfee236 nimm deinen Sohn auf den Schoss (so dass er gut aufrecht, gestützt sitzen kann) wenn ihr Eltern esst und drappiere auf deinem Teller babygeeignete, ungefährliche Speisen. Genau so machst du es bereits seit 2 Wochen. Hilfreich für den besseren Grip an den Händen kann sein, wenn du zum Schneiden ein Riffelmesser benutzt. Für den Fall, dass du eines besitzst - nimm es. Eine andere Möglichkeit für Avocado und Banane: biete Brot an, auf welches du zerdrückte Avocado/Banane als Aufstrich aufgeben kannst. Fleisch/Fisch(brei) wäre ebenfalls als Aufstrich möglich. Andere Möglichkeiten sind Frikadellen. Diese kannst du braten oder im Ofen garen. Als Leitprinipien zur Konsistenz für breifreie Beikost kannst du dir merken: die angebotenen Speisen sollten weich sein (oder sich im Speichel auflösen), damit sie gefahrenfrei geschluckt werden können. Die Kost sollte salz- und industriezuckerfrei sein - das Probieren selbiger, in kleinen Mengen, als und im Rahmen der Familienkost ist aber durchaus okay - bei größeren Mengen allerdings besser auf salz/zuckerfreie Produkte setzen. Noch mehr Infos zum Konzept BLW/breifrei - bzw zur bedürfnisorienierten Beikost findest du hier: https://www.rund-ums-baby.de/experten/kochen-fuer-kinder/Beikoststart_47820.htm Es geht ja hierbei ganz viel um Geschmackerlebnisse und Gewöhnung, um Anpassung und Entwicklung, um Imitation und Gemeinsamkeit. Biete deinem Baby die passende Beikost an und lass ihn damit seine eigenen und selbständigen Erfahrungen sammeln. Stille dazu nach Bedarf. Grüße Birgit Neumann P.S. Hier sind noch ein paar Anregungen für breifreie Beikost: Couscousbällchen, Fleischstücke, Muffins. Waffeln u.a. Inzwischen gibt es zahlreiche Rezeptbücher mit den verschiedensten Kreationen. Cousousbällchen: koche Kartoffeln und stampfe sie. Füge etwas Butter zu. Gare Couscous. Vermische die gestampften Kartoffeln mit etwas Coucous und forme daraus für dein Baby gut handhabbare Kugeln. Fertig ist das breifreie Fingerfood. Kartoffelwolken: 160g gekochte (Salz-)Kartoffeln 30 ml Öl 2 Eier 100g Schmand (oder saure Sahne/Creme Fraiche) 80g Mehl 1 Msp Backpulver aus den Zutaten einen Teig (mit dem Handrührgerät) mixen. Den Teig in kleinen Klecksen auf ein Backblech (Backpapier/Backmatte) geben uund bei 180° ca 20 min bis sie gar sind, backen. Herzoginkartoffeln 750g geschälte Kartoffeln in Salzwasser kochen. Wasser abschütten, Kartoffeln stampfen, zu Kartoffelbrei. Etwas auskühlen lassen. mit 1 Ei, 1 Eigelb, Salz, 1 EL Butter vermengen, Hauch Muskat nach Belieben. Alles gut vermischen und mit dem Spritzbeutel Rosetten auf eine Backblech spritzen. Wenn das zu mühselig ist, also für die Alltagsküche, kann man den Teig auch mit Hilfe von zwei TL als Nocken auf ein Backblech setzen. Die Dinger werden noch mit einer Eigelb/Milch-Mischung bepinselt und ca 15 min im Ofen bei 190° gebacken. Auch Sahne reicht zum Bepinseln aus. Sie werden dann nur nicht so schön leuchtend gelb. Grießschnitten: 200ml Wasser oder Pflanzendrink (ggf Kuhmilch) 35-40g (+/-) g Grieß 1 EL Öl oder Butter unterrühren Grieß in der Milch gut aufkochen, rühren, rühren, rühren :-) Die Masse auf einen Teller streichen, stehen lassen, d.h. den Grieß kurz quellen lassen. Danach kannst du entweder hübsche Motive ausstechen oder den sehr festen Brei in Stücke schneiden. Dazu etwas flüssige Butter und ggf Gemüsestückchen dazu geben. schneide Stäbchen Mageres Hack (auch durchgegarter Tatar, oder durch den Fleischwolf gedrehtes Muskelfleisch) kannst du als Familienessen zubereiten. Waffel(stückchen) als Fingerfood: 1 Ei verquirlen, mit ca 80g Kürbismus oder Apfelmus (Gläschen oder selbstgemacht) und ca 1 EL (Raps)Öl sowie 150 ml Haferdrink (oder Reisdrink/Mandeldrink) plus 50 ml Kuhmilch (oder 100ml Kuhmilch mit 100 ml Wasser) und ca 100g Dinkelmehl (Type 1050) VERRÜHREN und quellen lassen. Waffeln backen. Süßkartoffelbratlinge 150g Süßkartoffel 1 mittelgroße Zwiebel fein gewürfelt 2 TL getrocknete Petersilie 1 EL Margarine/Öl Salz Öl 50g Haferflocken, zerkleinert Gegarte Süßkartoffel kurz abkühlen lassen, schälen und dann zerstampfen. Den Stampf mit den Haferflocken, dem Ei, 2 Esslöffeln Öl, den gedünsteten Zwiebeln, der Petersilie sowie etwas Salz und Pfeffer vermengen. Anschließend kannst du die Süßkartoffel-Masse zu vier Bratlingen formen. Schupfnudeln ohne Ei: 600g Kartoffeln (ohne Schale) 150g Mehl ca 2 EL Stärke Salz Prinzip: Pellkartoffeln kochen (am besten mindestens 1 Tag zuvor) Kartoffeln schälen, abwiegen und entweder durch die Kartoffelpresse drücken oder auf einer feinen Reibe reiben. Die Kartoffeln mit den restlichen Zutaten vermischen und entweder mit dem Handrührer oder mit den Händen kneten, bis die Masse gut formbar ist, ohne zu klebrig zu sein. Ggf Mehl oder Stärke zugeben. Aus dem Teig die gewünschten Schupfnudeln formen (die Teigstücke in den Handflächen rollen) und in siedendem Salzwasser garen. Die Schupfnudeln müssen oben schwimmen, mit der Schaumkelle entnehmen und abtropfen lassen. Fertig!

von Birgit Neumann am 27.06.2020