Frage: Baby 13 Monate isst nichts

Hallo liebe Community, ich weiß leider nicht mehr weiter. Meine Tochter wird die Tage 13 Monate alt. Seit knapp 2 Monaten ist das füttern mit Ihr unerträglich. Sie war noch nie eine gute Esserin. Bzw. isst sie bis dato auch kein Fingerfood (kein Brot, Nudeln, Obst, Gemüse, nicht mal Baby Snacks - außer Hirsekringel und die auch nur ein bisschen) - bei Ihr wird prinzipiell entweder alles runtergeschmissen oder wenn es den Weg zum Mund findet, kurz drauf wieder ausgespuckt. Seit ein paar Tagen nun isst sie kaum mehr etwas (vorher morgens um 9 Uhr mal ein bisschen Frühstücks Brei - Mittags um 12 ca. ein Glas mit 220-250g - Nachmittags nur ein paar Löffel Obst/Getreide Brei und Abends gegen halb 7 dann ein 200g Glas Abendbrei) - wenn wir jetzt auf 1 bis 1 1/2 Gläser kommen ist schon viel. Sobald man sie in den Hochstuhl steckt schreit sie. Und sobald der Löffel Richtung Mund kommt sowieso. Sie blockt komplett ab, reißt einem entweder Schüssel oder Löffel aus der Hand oder fuchtelt so extrem das man gar nicht mehr zum Mund kommt. Und falls ein Löffel darin landet, läuft alles wieder raus. Wenn ich dann lauter werde weil wieder alles rundherum angepatzt ist, setze ich sie nach ein paar Versuchen wieder raus. Da wird dann erst recht geschrien. Ich versuche dann so gut es geht, kein anderes Essen zu geben und sie bis zum nächsten Menü "hungern" zu lassen. Klappt nur nicht richtig. Vielleicht noch als Info. Ich stille noch morgens früh im Bett etwas, dann meistens 1 Stunde nach Mittagessen und beim zu Bett gehen. Tee, verdünnten Saft, Wasser aus der Flasche interessiert sie auch kaum. Ich weiß leider nicht mehr weiter - hoffe es kann mir hier wer helfen. LG Jacqueline

von Jacky_fabienne am 23.02.2021, 18:17



Antwort auf: Baby 13 Monate isst nichts

Hallo Jacky_fabienne bevor ich dir sinnvoll antworten kann, müsste ich noch einmal kurz nachhaken. Ist deine Tochter rundum gesund, motorisch fit und munter? Ist sie altersentsprechend entwickelt und gedeiht sie gut (laut KiA)? Waren die Us seither unauffällig oder gibt es Auffälligkeiten, welche in einen Zusammenhang mit ihrem von dir als anstrengend beizeichneten Essverhalten gebracht werden könnten? Was du beschreibst klingt nämlich als eigentlich durchaus normal für ihr Alter. Deine Tochter isst Beikost und sie wird noch gestillt. Deine Tochter verweigert das Gefüttertwerden zunehmend immer mehr, was in diesem Alter ebenfalls als absolut altersentsprechend anzusehen ist. Und das ist sogar ganz wunderbar. Denn damit zeigt dir deine Tochter, dass sie selbständig agieren möchte. Sie möchte selbständig essen. Essen wiederum kann deine Tochter nur, wenn sie hungrig ist. Meld dich also nochmals kurz, bis dann Grüße Birgit Neumann

von Birgit Neumann am 24.02.2021



Antwort auf: Baby 13 Monate isst nichts

Hallo Frau Neumann! Danke für Ihre erste Antwort. Bei den letzten KIA Untersuchungen war alles unauffällig. Sie war zwar schon immer Zart (wog bei der Geburt knapp 2500g und kam knapp 2 1/2 Wochen zu früh) aber in der Entwicklung passt alles. Sie krabbelt, zieht sich überall hoch, wirklich normal und munter. Mein Problem ist wirklich das sie ja kein Fingerfood ist. Immer wenn ich Ihr etwas gebe z.B. einen Teller mit Bananen und Apfelstücken + kleine Reiswaffel oder Kringerl dann landet das meiste am Boden oder sonst wo. (mache das mittlerweile mit dem Frühstück und am Nachmittag) Mittags isst sie ein paar Happen Brei. Daher habe ich die Befürchtung das es einfach zu wenig ist. Sie wiegt mit Ihren knapp 13 Monaten gerade mal 8100g (zirka laut Waage zu Hause) Soll ich vl besser Trinknahrung geben z.B. dünnflüssigeren Himmeltrau etc. bevor ich mit Fingerfood anfange? Zwecks Gewicht oder damit sie überhaupt was isst? Danke, lg Jacqueline

von Jacky_fabienne am 24.02.2021, 16:40



Antwort auf: Baby 13 Monate isst nichts

Hallo Jacky_fabienne bestimmt wart ihr vor ein paar Wochen bei der U6. Wenn sich euer KiA nicht in irgendeiner Weise besorgt geäußert hat, dann scheint die Entwicklung (auch Größe und Gewicht) zu passen. Das ist doch wunderbar. Möglicherweise hast du wirklich eine zu hohe Erwartung, kann das sein? Deine Tochter kann sich durchs Stillen prima versorgen. Sie sättigt sich momentan noch viel übers Stillen. Sie wird damit so gut satt, so dass ihr der Anreiz, der Hunger, die Neugier zum Essen von Stückchen und Co fehlen. Wie viel Kalorien, also wie viel Energie, deine Tochter durchs Stillen tatsächlich zu sich nimmt, das weißt du nicht. Ich empfehle dir für mehr Infos zu dieser Sache unbedingt das Nachbarforum von Biggi Welter. Hier kannst du sämtliche Fragen zum Thema Stillen einstellen. Sie kann dich dahingehend, bspw was die Stillpraxis oder Kalorienmengen betrift, bestimmt gut beraten. Zusätzlich, so hast du geschrieben, hat deine Tochter bis vor kurzem noch diverse Breie gegessen, welche sie jetzt zunehmend immer mehr verweigert. Sie verweigert diese entweder aus dem gleichen Grund, nämlich weil der Hunger fehlt, oder weil sie nicht mehr gefüttert werden möchte. Das selbständige Essen von Stückchen von Fingerfood klappt allerdings auch noch nicht optimal, so dass du nicht mehr weißt, wie du weiter vorgehen könntest oder solltest. Im zweiten Lebensjahr ist Stillen noch immer eine ganz wunderbare Sache. Der Löwenanteil der zugeführten Energiemenge sollte im zweiten Lebensjahr jedoch möglichst aus anderen Speisen als Muttermilch (oder Milch) stammen, aber die Umstellung und Anpassung kann etwas dauern. Deine Tochter ist 13 Monate jung. Deine Tochter muss diverse Erfahrungen noch sammeln. Und zwar immer und immer wieder. Du kannst ihre Neugier, nämlich dass sie die Speisen anfasst und immerhin auf den Boden wirft, durchaus schon einmal als eine erste Annäherung an Fingerfood werten. Deine Tochter braucht jetzt Zeit und deine liebevolle Unterstützung. Schaue genau wo sie Unterstützung braucht und wo du sie besser in Ruhe lassen solltest, damit sie selbständig agieren kann. Setzt euch zu allen Mahlzeiten gemeinsam an den Tisch, so dass dich deine Tochter sehen kann. Denn durchs Beobachten, durchs Zuschauen, kann sie lernen. Kinder lernen durch eigene Erfahrung aber auch durch Nachahmung. Je häufiger sie dich/euch Eltern beim Essen sehen und beobachten kann, je mehr sie spüren und erleben kann wie gerne und was du (Papa) isst, desto besser wird die Anpassung funktionieren. Setz dich nicht hin und schau, was deine Tochter mit den vor ihr platzierten Speisen anstellt, sondern setzt euch zusammen hin und esst gemeinsam, in eurer ganz normalen Essmood. Durch diese vorgelebte Echtheit wird sich deine Tochter zukünftig den angebotenen Speisen zuwenden und diese befühlen. Sie kann das angebotenen Essen zunächst sehen und riechen und mit den Fingern, den Händen befühlen. Sie nimmt erste Eindrücke wahr. Bspw ob es weich ist oder matschig, ob es warm oder kalt ist, ob es rauh ist oder samtig. Diese Eindrücke geben ihr erste Hinweise. Manches davon wird sie an oder sogar in den Mund nehmen und dort abermals testen und im Mundraum befühlen. Sie wird bewerten und zwar instinktiv. Was ihr gefällt, das wird sie schlucken. Dieser Prozess kann dauern. Manche Kinder sind schneller und manche langsamer bei der Akzeptanz von solchen neuen Mundeindrücken. Biete ihr darum stetige Wiederholungen mit Speisen. Denn was ihr heute vielleicht nicht gefällt, kann morgen schon sehr beliebt werden. Stille also weiterhin (frage Biggi Welter nach konkreten Infos, damit du mehr Sicherheit und Souveränität erhältst) und biete deiner Tochter Fingerfood, Familienkost und diverse passende Speisen (auch Breie zum Finger eindippen und ablecken) zum eigenständogen und ausgiebigen kennen lernen an. So kann sich deine Tochter sanft gewöhnen und wird viele neue Speisen kennen - und lieben lernen. Finde heraus, wie, wo und wann du deine Tochter altersentsprechend und individuell in Punkto Essen, sinnvoll fordern und fördern kannst. Bringe Routine und ganz viel Spaß an euren gemeinsam erlebbaren Esstisch. Also dann Grüße Birgit Neumann Mehr kannst du auch hier nachlesen: https://www.rund-ums-baby.de/experten/kochen-fuer-kinder/Mittagessen_49269.htm https://www.rund-ums-baby.de/experten/kochen-fuer-kinder/Wie-gewoehne-ich-an-den-Familientisch_47807.htm im Anhang siehst du ein BIld mit einem Beispiel für einen Frühstücksmix. klen geschnittenes Obst, Brotstückchen und etwas zum Trinken Nach ca 1 Woche wird sich deine Tochter an das Essen von ein paar Würfelchen Brot und Obst gewöhnt haben.

von Birgit Neumann am 25.02.2021