Gerne würde ich auch mal Avocado im Brei anbieten. Mein Baby ist 7 Monate, bekommt seit Anfang Januar Brei, wir sind gerade bei Mittags-und Abendbrei. Noch sind die Mengen sehr klein, die sie verspeist. Oder auch verschmäht, gibt immer mal Tage, da mag sie gar nicht. Ich versuche trotzdem immer mal was Neues auszuprobieren, was auch gut klappt. Gerne würde ich jetzt mal Avocado probieren, hab aber keine Ahnung, wie ich die am besten gebe. Die kocht man ja nicht? Eher zum herzhaften Brei oder als Obst? Öl dann weglassen wegen dem Fettgehalt? Avocado anstatt eines Gemüse oder mit anderem Gemüse mischen? Avocado dürfte sich dann später auch mal als Brotaufstrich eignen?
Ab wann darf ich meinem Baby eigentlich Snacks zum kauen anbieten? Bin reine Brei Mama, hab auch vorm Verschlucken Angst. Aber irgendwann sollen sie ja auch Kauen lernen...und gibt man das einfach zwischendurch oder als festgesetzte Zwischenmahlzeit?Wie kann ich einem Baby kauen "Beibringen" bzw. Risiko des Verschluckens minimieren?
Dankeschön!
von
Rosenstock
am 18.02.2021, 02:56
Antwort auf:
Avocado fürs Baby und Frage zu Snacks
Hallo Rosenstock
Avocado ist wunderbar geeignetes breifrei Fingerfood zum selbständigen Kennenlernen und ist auch ein idealer Begleiter zu Obst. Du kannst es bspw als Nachmittagssnack anbieten. Sie ist auch prima als Brotbelag geeignet .
Jetzt kannst du Avocado einfach zerdrücken und mit bspw Birnenmus oder Bananenmus vermischen. Fertig ist ein Brei, der nachmittags gut überbrücken kann, ähnlich einem GOB.
Auch möglich für den Mittagsbrei: Geschälte und gewaschene Kartoffeln in Wasser weich garen. MIt der Avocado zu einem Brei zerdrücken. Fertig.
Der Fettgehalt der Avocado schwankt je nach Sorte. Bei einer grünen Avocado rechnet man mit etwa 15 g Fett pro 100g verzehrsfertiger Zubereitung. 150g Kartoffeln plus ca 50g Avocado ergeben nach dieser Berechnung eine Portion Mittagsbrei.
Die schwarzen Sorten enthalten mehr Fett, bis zu 25g/100g.
Im weiteren Verlauf der Beikost kannst du mit der Avocado eigene Kreationen zubereiten.
Integriere ruhig Avocado in eurer Speisenrepertoire. Ersetze das sonst übliche Öl allerdings nicht zu oft durch Avocado
Wenn du bald auch breifreie Angebote machen möchtest, dann solltest du dir auf jeden Fall ganz sicher sein, um deinem Baby angstbefreit gegenüber zu sitzen. Je sicherer und souveräner du dein Baby bei den ersten selbständigen Essversuchen begleiten kannst, desto besser wird es gelingen.
Beobachte dein Baby und reagiere auf die Zeichen, Wenn der Zeitpunkt für auch breifreie Speisenexperimente gekommen ist, wird dir dein Baby dies anzeigen. Zunächst wird es dich sehr genau beobachten und deine Kaubewegungen imitieren. Nachfolgend wird es dir vielleicht etwas vom Teller klauen wollen oder dir die Ärmchen entgegen strecken wenn du etwas isst, um dir zu signalisieren, dass es soweit ist um auch selbständig zu essen.
Deine Tochter wird und muss die von dir angebotenen, passenden, ungefährlichen Speisen selbständig greifen. Sie wird sie vielleicht erst untersuchen, und erst dann in den Mund nehmen. Und vielleicht wird sie die Speisen wieder ausspucken. Vielleicht wird sie aber einen kleinen Tiel auf Anhieb schlucken.
Bleibe immer dabei und bereite alle Speisen so zu, dass deine Tochter diese gut kauen, essen und schlucken kann.
Lege an den Essplatz weich gekochte Möhren, Kürbis, Kartoffel, Süßkartoffelsticks und ggf auch weiche Birnensticks. So groß wie einen fingerlang. Wenn du die Sticks mit einem Wellenschnittmesser schneidest, halten sie noch besser in der Hand. Deine Tochter sollte nun die Gelegenheit erhalten die Sticks welche vor ihr liegen, selbständig zu greifen und zum Mund zu führen. Wenn sie diese langen und handlichen (in der Faust liegenden) Stücke selbständig Richtung Mund befördert, wird sie diese vielleicht in den Mund nehmen, kauen und schlucken. Was ihr nicht behagt, das spuckt sie wieder aus. Lass dich davon aber nicht irritieren. Wiederhole dieses Prozedere täglich. Je öfter deine Tochter die Gelegenheit hat, diese Stücke vielseitig und mit allen Sinnen kennenzulernen, desto besser. Sie kann sich Stück für Stück daran gewöhnen.
Zubereitung babygerechte Gemüsesticks
Schneide aus rohen Gemüsesorten (bspw Möhre, Pastinake, Kohlrabi, Zucchini, Kürbis, Süßkartoffel, Kartoffeln, auch: Brokkoliröschen, Blumenkohlröschen) oder Obstsorten wie Apfel, Birne fingerdicke ca 8-10cm lange Stücke. Gare sie (dampfgaren oder in wenig Wasser dünsten) ohne Zusätze in einem Topf mit etwas Wasser einfach sehr weich.
Fertig ist das Fingerfood.
Als Stäbchen/Stick lässt sich das weiche Gemüse (Kartoffel oder Obst) gut mit der Faust umschliessen und festhalten und anknabbern.
Gemüsesticks kannst du in Öl schwenken, wenn gewünscht.
Je älter das Baby, desto eher kann es den sog, Pinzettengriff anwenden. Es pickt die (Gemüse)stücke dabei zwischen Zeigefinger und Daumen.
Sticks können somit zur gegebenen Zeit schließlich von kleinen, weichen, weich gegarten Stückchen abgelöst werden. Die Stückchen werden im Mundraum zerquetscht und gekaut und geschluckt.
Alternativ Gemüsesticks schneiden, in Öl schwenken und im Ofen weich backen.
Für die ersten Versuche mit stückiger Nahrung muss dein Baby gut selbständig und aufrecht sitzen können. Die dabei leicht nach vorne gebeugte Sitzhaltung ist hilfreich, um das Verschlucken weitestgehend zu vermeiden.
Als Eltern sollte man sein Baby gut beobachten und den Zeitpunkt für Fingerfood individuell in Abhängigkeit der Reife, der motorischen Entwicklung und der Neugier des Babys wählen. Manche Babys kommen schon früh und gut mit Fingerfood zurecht, fordern diese regelrecht ein. Und manche Babys brauchen etwas länger, bis Fingerfood gut funktioniert.
Grüße
Birgit Neumann
P.S. sieh auch einmal hier:
https://www.rund-ums-baby.de/experten/kochen-fuer-kinder/Baby-moechte-unbedingt-am-Familientisch-mitessen_42969.htm
von
Birgit Neumann
am 19.02.2021