Hallo,
meine Tochter ist jetzt ein Jahr alt und ich wollte aufhören ihr Brei zu kaufen und ihr selbst Brei kochen. Leider fängt sie bei alles was ich mache an zu würgen und erbricht fast.
Brot funktioniert jetzt relativ gut aber heute habe ich hier beispielsweise Buchstabennudeln mit Tomatenmark gemacht (vielleicht zu wenig flüssig?) und kaum hatte sie es im Mund hat sie gewürgt. Was kann ich nur machen?
Ich will langsam selber kochen!!!
Wir fahren den ganzen August weg zu Verwandten und in dem Land gibt es kein Hipp!!
Danke für die Hilfe
LG
von
isa.eld.89
am 06.06.2011, 12:35
Antwort auf:
Anfangen selber zu kochen
Hallo isa. eld.89
wann ist denn die nächste U?
Die steht doch jetzt an, oder seig ihr schon beim KiA gewesen? Du hast vor kurzem schon einmal angefragt, weil deine Kleine sich beim Schlucken von Brot schwer tat. Das klappt jetzt, schreibst du. Wie hat sich der Wandel vollzogen? Durch Übung? Durch Gewöhnung?
DIe Nudeln in Sosse sind eine gute Möglichkeit, wenn organisch alles in Ordnung ist, dein Kind ans Schlucken festerer Nahrung zu gewöhnen. Mache den Brei sehr breiig.
Statt Tomatenmark pur besser Tomatenpüree bzw passierte Tomaten (mit dem Mark vermischt) verwenden.
Wie ist es mit Kartoffelbrei?
Lass deine Kleine auch vermehrt selber essen. Lass sie die Dinge anschauen, befühlen. Das Picken mit den Fingern schult zusätzlich die Feinmotorik.
Für die Kleinsten ist alles neu. Und diesen neuen Dingen stehen Kinder meistens sehr skeptisch gegenüber. Neue Speisen werden erst oft erst mal nur beäugt, geleckt, minimal gegessen.
Ihr Eltern seid die besten Vorbilder, wenn ihr weiterhin ganz selbstverständlich zusammen esst, wird auch euer Kind bald eine Menge neuer Speisen mögen. Jedoch wird euer Kind vermutlich nicht alles mögen. Probieren und Erfahrungen sammeln, das ist dennoch wichtig.
Kinder wollen alles BE-GREIFEN. Es heisst, dass möglichst viele Sinne beteiligt sein sollten, damit etwas nachhaltig prägt. Lass deine Tochter sich ganz vorsichtig an neue Speisen herantasten.
Üblicherweise begutachten die Kleinen die Speisen, die auf dem Tisch stehen, zuerst mit den Händen, dann mit dem Mund - manches wird dabei geschluckt und manches aber wieder ausgespuckt. Butter ist oft ein interessantes Untersuchungsobjekt. Da werden die Finger versenkt, oder Nudeln werden auf den Boden geworfen, Brot in sämtliche Einzelteile zerpflückt, der Belag vom Brot heruntergeholt und gekostet, der Belag nur abgeleckt, Hände im Kartoffelbrei gebadet....
Als Mama ist man sehr gefordert :-) Nicht alles sofort wegräumen oder schimpfen, aber natürlich nicht zur Dauereinrichtung werden lassen. Diese Experimentierphase gehört dazu und vergeht auch wieder. ( Erziehungstipps hierzu gibt aber gerne Frau Schuster :-)
Habe einfach ein bisschen Geduld und sei behutsam, denn das hat langfristig mehr Erfolg :-)
Bolognesesosse
etwa
200g Rinderhack
ca 1 kleine Zwiebel in kleine Würfel geschnitten
1 Päckchen Tomatenpüree
Salz, Zucker, Öl oder saure Sahne
Die kleingeschnittene Zwiebel garst du etwa 20 min in einem Gemisch aus 1 EL Olivenöl und ca 3 El Wasser.
Das Rinderhack brätst du in einer Teflonpfanne in einer Mischung aus Wasser und ganz wenig Öl krümelig. Dann würzen.
Wenn es gut durchgegart ist, etwa nach 5 bis 10 min, gibst du dort die Zwiebeln hinein und das Tomatenpüree. Alles vermischen und gut 1 EL Zucker (je nach Geschmack) zugeben. Nochmal gut durchkochen.
Evtl einen Hauch Basilikum oder Oregano oder beides einstreuen.
Abschmecken, sollte eher noch fade schmecken und saure Sahne zugeben.
Schwenke weichgekochte Gemüsesticks in Butter und würze ganz leicht. Lass diese deine Kleine selber essen.
Polentaschnitten mit Tomatensosse
300ml Milch/Wasser
2 EL Butter
4 EL Maisgrieß (Polenta)
Salz
evtl Käse zum Überbacken
Milch aufkochen, eine Prise Salz zugeben, Maisgrieß einrühren. Unter ständigem Rühren ca 10 min köcheln. Dick auf ein mit Alufolie ausgelegtes Backblech streichen oder in eine feuerfeste Form geben. Quellen lassen.
Tomatenscheiben auflegen, mit Streukäse bestreuen und im Ofen noch mal überbacken.
Dazu leiche Tomatensosse, die mit Schmand oder Sahne abgemildert wurde. Einen Hauch Oregano einstreuen.
Biete vermehrt gewöhnliche Lebensmittel und Speisen an, damit sich dein Kind daran gewöhnen kann. Macht die gemeinsamen Mahlzeiten zum Erlebnis. Farbenvielfalt, verschiedene Gerüche, die sich schon beim Kochen in der Wohnung verteilen, Kostproben direkt am Herd. All das macht Lust und Neugier auf Essen.
Paprika-Möhrensosse zu Nudeln oder Couscous
gewürfelte und geschälte Paprika (mit dem Schälmesser einfach schälen) zusammen mit kleingeschnittenen Möhren garen und anschliessend pürieren, nach Bedarf Sahne zum Abschmecken zugeben.
Evtl Mozzarellakäse dazugeben.
Die Sosse lässt sich auch einfrieren.
Du wirst sehen, im Urlaub wird alles problemlos funktionieren. Und es ist noch eine Weile hin...
Grüße
B.Neumann
von
Birgit Neumann
am 07.06.2011
Antwort auf:
Anfangen selber zu kochen
Ja die U ist erst Ende diesen Monats!
Sie hatte keine Probleme beim schlucken sondern hat sich aufgrund des Streichkäse darauf erbrochen. Seit dem ich Magarine nehme funktioniert es gut. Sie isst zwar noch nicht viel Brot aber besser als gar nicht.
Ich muss auch sagen, dass ich meinem Kind lange nichts außer Brei gegeben habe, da sie, als sie gut 6 Monate war sich einmal sehr an einem Keks verschluckt hat. Seither habe ICH Angst ihr etwas außer Brei zu geben. Doch langsam muss sie ja das kauen lernen.
Sie erbricht bzw würgt immer nur dann, wenn es ihr nicht schmeckt deswegen bräuchte ich kindergerechte Rezepte für meine Tochter.
Kartoffelbrei hab ich noch nicht selber gemacht. Kann ich den ganz normal mit Butter und Milch machen?
Vielen Dank für die Hilfe
LG
von
isa.eld.89
am 07.06.2011, 12:20
Antwort auf:
Anfangen selber zu kochen
Hallo isa.eld.89
für den Kartoffelbrei kochst du geschälte (Salz-)Kartoffeln. Die werden zusammen mit Butter und aufgekochter Milch mit einem Kartoffelstampfer zu Püree verarbeitet. Fertig - und immer wieder lecker :-)
Lass dein Kind selbst essen und schau, wie sie mit den einzelnen Zutaten umgeht. #
Grießbrei:
20 g Grieß (Weichweizen) in 200 ml Milch aufkochen. Quellen lassen.
Obstmus zugeben.
Kartoffelgratin
für 2 Personen:
500g Kartoffeln
225g Sahne
Öl für die Form
Salz
Pfeffer
Paprika (edelsüß)
frisch geriebene Muskatnuss
Streukäse (Emmentaler), Menge nach Geschmack. sodass alles gut bedeckt ist. Ca 30-40g pro Person
Sahne in ein Gefäss geben und kräftig mit Salz, einer Prise Zucker, reichlich Paprikapulver und etwas Pfeffer, evtl Muskat vermengen.
Auflaufform mit Öl auspinseln.
Kartoffeln waschen, schälen, in feine (weniger als 1mm) Scheiben schneiden. Dachziegelartig in der Form verteilen. So lässt sich das Gratin gleichförmiger backen, weil sich die Flüssigkeit (Sahne) optimal verteilen kann.
Die Sahne über den Kartoffeln verteilen, sodass wirklich alle Scheibchen gut bedeckt sind. Offene Stellen notfalls mit Butterflöckchen belegen. Aber die garen auch so durch und trocknen nicht aus.
Jetzt den Käse aufgeben. Menge nach Geschmack, viel oder wenig.
Dann ab in den vorgeheizten Ofen (180° im E-Herd, 160° ohne Vorheizen bei Umluftherden) und dort ca 50 min bis 1h garen. Aber immer mal wieder kontrollieren, denn der Käse könnte verbrennen. Wird dieser zu dunkel, könnt ihr die Form mit Aufolie abdecken. Die Garzeit richtet sich auch nach der Höhe der Aufschichtung. Deshalb die Garprobe in der Mitte der Form durchführen. Hier müssen die Kartoffeln weich sein und die Flüssigkeit sollte aufgesogen sein.
Garprobe: Mit der Gabel reinpieksen und schauen ob die Karoffeln weich genug sind.
Fleischbällchen:
Rindersteak (mageres Stück Fleisch eben kann auch Schwein sein) beim Metzger durch den Fleischwolf drehen lassen, die Masse vorsichtig würzen, wenn nötig. Evtl Öl und/oder Semmelbrösel dazu und kleine Bällchen formen, im Ofen garen oder in der Pfanne herausbraten. Nicht zu dunkel (kross) werden lassen.
Sie lassen sich auch gut einfrieren. Dann lohnt sich der Aufwand. In Sosse servieren oder pur mit Beilage.
Bei Fisch immer drauf achten, dass keine Gräten dabei sind !!!!!
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Fischnocken:
1 Scheibe altbackenes Toastbrot
3 El Sahne
200g Rotbarschfilet
1 TL Zitronensaft
Salz
2,5 EL Tomatenmark
200 ml Hühnerbrühe
1 TL Saucenbinder
2 EL Creme Fraiche
Brot entrinden und in einen Suppenteller legen
Sahne kurz erhitzen und darüber giessen.
Fisch mit Zitronensaft beträufeln
leicht salzen und in kleine Würfel schneiden
Mit dem eingeweichten Brot und 2 EL Tomatenmark zu einer glatten Masse pürieren.
Brühe zum Kochen bringen
Temperatur zurückschalten
Aus der Fischmasse mit einem kleinen Löffel Nocken abstechen
In der leicht köchelnden Brühe ca 3 min garziehen lassen.
Nocken herausnehmen
Brühe abbinden. Creme Fraiche und das restliche Tomatenmark unterrühren, 1 min kochen lassen. Nocken wieder einlegen.
Rezept aus:Das grosse GU Kochbuch
Kochen für Kinder
Dagmar von Cramm
GU Verlag
2004
Das Rezept ist auch wandelbar und die Sosse kannst du evtl abschmecken wie es dir gefällt. Ohne Tomatenmark oder mit Sahne, mit Kräutern etcetc
Käsesosse:
150 ml Milch
100 ml Sahne
100ml Schmand
100g geraspelten Gouda
evtl 1 Tl geriebenener Parmesan
1 TL Gemüsebrühepulver
1 Prise Muskat
sossenbinder hell
Milch, Sahne, Schmand, Parmesan zusammen aufkochen lassen.
Geraspelten Gouda zugeben und unter Rühren darin auflösen.
Mit etwas Muskat abschmecken und ggf. mit etwas Mehlschwitze binden. Mit Brühe und Sahne sowie Zucker abschmecken.
Guten Appetit
Grüße
B.Neumann
von
Birgit Neumann
am 08.06.2011