Frage: 12,5 Monate altes Kind Beikost und Pre-Milch

Liebe Frau Neumann, das Thema Essen beschäftigt mich gerade sehr und war von Anfang an eher holprig mit meinem Sohn. Der Beikoststart mit 5,5 Monaten startete mit Mund zupressen, vermutlich waren wir einfach zu früh dran. Mit ca. 6,5 / 7 Monaten lief es dann recht gut an, ganz ohne Druck. Da ich leider 4 Wochen nach der Geburt abstillen musste, bekommt er seither Pre Milch. Bislang sind wir mit Beikost immer sehr nach Gefühl und seiner Bereitschaft vorgegangen, das heißt so richtige Grammangaben kann ich leider gar nicht machen. Frühstück war immer ein Getreide-Obst-Brei, ebenso wie abends (max. 10 Gramm Haferbreipulver, 100Ml Wasser, 50Gramm Obst - er isst davon mal nahezu alles, mal nur die Hälfte) - der Mittagsbrei ist hingegen nach wie vor schwierig, davon isst er kaum und beschwert sich auch (herzhaft scheint bisher nicht so seines zu sein - dazu hab ich jetzt auch gelesen, dass es normal ist und Kinder eher an herzhaft ran geführt werden müssen und süße Speisen bevorzugen, da der süßlichen Muttermilch am ähnlichsten). Familienkost, also mal ein paar Nudeln oder ähnliches habe ich jetzt erst vor ein paar Tagen probiert, seit ich mehr und mehr darüber gelesen habe - damit spielt er begeistert, aber Essen ist das noch nicht. Insgesamt merke ich, hätte ich ein bisschen mehr Beratung zu dem Thema gebraucht, ich war bislang echt sehr unwissend und bin nach dem, was die Kinderärztin zuletzt meinte "Beikost ist im ersten Jahr nur BEIkost, der Hauptbedarf wird über die Pre milch gedeckt" vorgegangen. Vielleicht wäre es in der u6 ohnehin zur Sprache gekommen, die ist coronabedingt aber erst in 1,5 Wochen und natürlich bringe ich das Thema dann jetzt dabei auch ein, weil ich total verunsichert bin und das Gefühl hab, nun vieles zu spät gemacht zu haben. Hätte ich nicht zufällig mal nachgelesen, wie ich mit seiner Ablehnung gegen herzhaften Brei umgehen kann, wäre ich gar nicht darauf gestoßen, wie viel wir gerade eigentlich vorsichtig ändern und anpassen müssten. Klar ist mir jedenfalls geworden, er hat zu viel Pre Milch bekommen - tagsüber ca. 1, max 2 mal 200ml und nachts (geht um 18.30 Uhr ins Bett und schläft bis ca 7 Uhr) zum Einschlafen und noch 1-2 weitere, also häufig sogar 3 mal 200ml Pre. Nun ist mir natürlich klar, wieso er tagsüber nur die Rosinen rauspickt ;) er isst nicht, um satt zu werden, sondern nur nach Geschmack - Hauptmahlzeit war die Milch, ich denke überwiegend nachts. Zunächst hab ich jetzt seit ca einer Woche Kuh-Vollmilch mit in den Frühstücksbrei, das verträgt er auch.. bisher habe ich 50:50 mit Wasser gemacht. Durch das Gefühl, dass ich aber so spät dran bin und jetzt "schleunigst" was anders laufen sollte (um die Zähne zu schützen, den Hunger am Tag zu vergrößern) habe ich die Milchmenge nachts auf 2 mal 100ml Pre reduziert, tagsüber gar keine - aber irgendwie habe ich auch dazu kein gutes Gefühl, weil es vielleicht zu abrupt ist!? Ich bin wirklich überfordert und bräuchte einen Rat, wie ich nun am besten, ohne meinen Sohn zu abrupt zu überfordern, vorgehe? Dazu kommt, dass er noch sehr empfindlich mit zu stückigen Mahlzeiten ist und schnell würgt, wenn ihm etwas zu Stückig ist.. Hirsekringel gehen jedoch schon recht gut und ich weiß, dass es alles eine Übungssache ist. Durch die seit 2-3 Tagen beabsichtigte Reduzierung der Pre Milch zweifele ich jetzt aber auch daran, dass er zu wenig Nährstoffe bekommt, da er ja nicht der beste Esser ist (ausgenommen der süßen Breie morgens und abends)! In meinem Kopf ist wirklich ein reines Gewusel und ich hoffe, Sie können mir helfen, ein bisschen Ordnung hineinzubringen. Ich habe hier viel im Forum gelesen in den letzten Tagen und aber den Eindruck, dass ich die Ratschläge zu Babys im Alter meines Sohnes gar nicht so direkt umsetzen kann, weil wir mit vielem so "hintendran" scheinen... Ich freue mich über eine Antwort von Ihnen. Viele Grüße, Mimi

von Mimi32 am 14.04.2020, 03:29



Antwort auf: 12,5 Monate altes Kind Beikost und Pre-Milch

Hallo Mimi32 oh, da ist eine Menge an Fragezeichen, welche in deinem Kopf herumspukt. Was genau ist nun deine eigentliche Frage ? Dein Sohn mag herzhaft schmeckenden Brei nicht so gerne. Die Milchmenge möchtest du reduzieren. Du möchtest mehr Fingerfood integrieren und hast gleichzeitig Sorge, dass dein Sohn damit noch nicht optimal zurecht kommt. Oder so: Dein Kind hat deutlich das Alter für die Familienkost erreicht und auch die nötig Reife. Du suchst nach einem passenden Speise- und Ernährungsplan, der altersgerecht ist und individuell zu eurer Situation passt., Was die Milch betrifft. Du könntest jetzt mit Kuhmilch* weiter machen. Serviere Kuhtrinkmilch aus einem offenen, kleinen Trinkgefäß. Einmal am Tag könntest du vorerst noch ein Fläschchen mit der gewohnten Pre-Milch anbieten, übergangsweise. Kuhmilch sollte nicht aus dem Fläschchen gegeben werden. Saugaufsätze auf Flaschen/Bechern sollten allmählich ersetzt werden. Zum Trinken sind offene (kleine) Gefäße am besten geeignet. *Du kannst 100 ml Kuhtrinkmilch durch ca 100g Naturjogurt (hinsichtlich Eiweiß-und Calciumgehalt), ca 15 g Schnittkäse wie Gouda, Edamer (= ca 1/2 Scheibe) oder 30 g Weichkäse (pasteurisierter Brie etc) oder ca 30-40g Frischkäse oder 100 ml Buttermilch ersetzen. Ca 300 ml MIlch sind i etwa am Tag vorgesehen. Biete weiterhin die bekannten Breie an und ergänze diese immer mehr mit breifreien, weichen, kleinkindgeeigneten Speisen, mit Familienkost. Ein Plan zur Orientierung, da kannst du einmal hier schauen: morgens: Brot und Milch, ggf etwas Obst. Brot eignet sich ideal, da morgens die Bereitschaft zum Kauen hoch ist. Kauen ist wichtig für die Ausbildung einer kräftigen Kaumuskulatur. ZMZ: Brot oder Obst je nach dem wie lange die Zeitspanne bis zum Mittagessen ist, kann eine Zwischenmahlzeit sinnvoll sein. Hier gibt es entweder etwas Obst oder je nach dem evtl auch noch einmal etwas Brot. Mittag: Mittagessen entweder sehr basic in Anlehnung an die üblichen Breie oder bereits bekannte einfache Gerichte und/oder Familienkost neu ist jetzt, dass neben dem üblichen Brei und bekanntem Fingerfood auch schon Familienkost, vermehrt stückige Nahrung und das selbständige Essen, das Erlebnis ganz besonders im Vordergrund der Mahlzeit stehen. Nachmittag/ZMZ: Obst (als Brei oder als Finerfood) ggf Babykekse, erste, wenig süß schmeckende Muffins, Waffeln etc - je nach Hunger und Mittagsschlafrhythmus. Vielen Babys reicht es aus, einfach "nur" Obst (Obst-Fngerfood) zu essen. nachmittags ist ein Energienachschub durch Kohlenhydrate (Obst und/oder Getreide) erwünscht. Diese Mahlzeit sollte milchfrei (stillen erlaubt) sein. Milch als Bestandteil von Kuchen und Co ist ab und zu o.k. Abends: Brot und Milch (oder: Grießbrei, Haferbrei/müsli), Nudeln und Milch etc die Kombination aus Getreide mit Milch fördert den guten Nachtschlaf. dazu Obst/Gemüse tagsüber zwischendurch bzw nach den Mahlzeiten: Wasser, ggf Tee Pre-Milch ggf nach Bedarf /nachts falls nötig mehr Infos, wie sich ein Übergang von Brei aif Familienkost errreichen lässt, kannst du in diesem Link noch eiinmal sehr ausfühlrich nachlesen. Ignoriere den Part mit der KiTA in diesem Posting. Vom Rest kannst du sicher die ein oder andere Erklärung verwerten. https://www.rund-ums-baby.de/experten/kochen-fuer-kinder/Umstellung-auf-Familienkost_41563.htm Hilft dir das weiter? Falls du weiter Fragen hast ... bis dann Grüße Birgit Neumann

von Birgit Neumann am 16.04.2020



Antwort auf: 12,5 Monate altes Kind Beikost und Pre-Milch

Liebe Frau Neumann, Heute Morgen sieht die Welt schon ein kleeein bisschen besser aus ;) beim Frühstück gestern hat er ein bisschen Toastbrot und Avocado-Stücke gegessen.. also natürlich landet auch nicht alles im Mund, es ist auch spielerisches entdecken der Konsistenz usw.! Von gestern auf heute hat er um 21 Uhr 180ml Pre Milch bekommen und erst heute früh um halb 7 wieder 100ml - das wach werden um 1 haben wir mal bewusst nicht mit einer Flasche gelöst, sondern gesungen etc.! Besonders toll fand er das natürlich erstmal nicht, aber geschrien wie am Spieß hat er auch nicht, mehr ein meckern! Nach 1 Stunde ist wieder eingeschlafen bis heute früh - irgendwie schlussfolgere ich daraus, dass es ja nicht unbedingt Hunger gewesen sein muss, vielleicht eher (das vermute ich, da wir einfach zu schnell damit waren in der Vergangenheit) eine Beruhigung zum weiterschlafen. Tagsüber hat er jetzt seit Tagen gar keine Milch mehr bekommen (und verlangt), obwohl er Mittag ja nicht so gut isst, aber dafür ging die frisch eingeführte ZMZ mit Obst / Obst-Dinkel-Gläschen bestens. Süß eben ;) Ich merke also, es kann sich schon was bewegen, er macht teilweise mit und findet es teilweise (nachts) natürlich auch blöd, da Flasche bequemer. Das alles vielleicht noch zur Ergänzung :)

von Mimi32 am 15.04.2020, 08:23



Ähnliche Fragen ähnliche Fragen

Beikost. Keine Milch aus dem Fläschchen

Sehr geehrte Frau Neumann, unser Sohn ist 7,5 Monate alt. Bis zum Alter von 6 Monaten + 1 Woche wurde er voll gestillt, da mein Mann und ich beide Allergiker sind. Wir haben zunächst die Mittags- (Gemüse) dann die Abendmahlzeit (HA-Nahrung + Getreide) ersetzt. Seit einigen Tagen verweigert er die Brust und unsere Kinderärztin meinte, dass er si...


Beikost und Milch

Hallo, Ich hätte da einige Fragen. Meine Tochter ist 6 volle Monate. Sie bekommt am Tag 2x Brei. Z.B Fleischgemüse Brei 200g, 100g Obstbrei und sonst nur Hipp Pre Milchnahrung. Wir kommen am Tag mit Brei auf 1100g Nahrung. Frage 1 wäre, wieviel Milch braucht ein Baby mit 6 Monaten? Frage 2 sollte ich eine 3. Breimahlzeit einführen? De...


Beikost & Milch-Getreide-Brei

Hallo Frau Neumann, ich bin Tochter einer 6 Monate alten Tochter und vor 4 Wochen haben wir mittags den Kartoffel-Gemüse-Brei eingeführt, seit einigen Tagen auch mit Fleisch, das klappt super, unsere Tochter isst problemlos ein ganzes "Menü" (ich koche aber selbst). Es gibt allerdings noch einige Fragen, die mir bisher leider niemand beantw...


Beikost + 1er Milch?

Hallo, wir sind nun am 3. Tag der Beikosteinführung angelangt. Unsere Maus hat den Brei gut aufgenommen und auch schon die Menge gesteigert - heute 60gr - hinterher habe ich ihr noch Flaschenmilch angeboten, die sie dann auch getrunken hat, jedesmal ca. 150ml. Wie viel Brei ist denn in etwa das "Ziel"? Soll ich ihr weiterhin die Milch anbieten?...


Menge Beikost und PRE Milch mit 8 Monaten

Sehr geehrte Frau Neumann, Meine Tochter ist nun 8 Monate alt und bekommt folgende Nahrung (bis vor 4 Wochen habe ich anstatt PRE noch gestillt): 8 Uhr: 150ml PRE 10 Uhr: 120ml PRE 12 Uhr: 150-190 g Gemüse-Kartoffel-(Fleisch-)Brei 15 Uhr: 100-150 g Getreide Obst Brei 17/18 Uhr: 150-190 g Getreide Milch Brei Je nach Hunger trinkt sie manchm...


Bekommt mein Baby zu viel Beikost/Milch?

Hallo Frau Neumann, ich bin verunsichert was den Essensplan unseres 7 Monate alten Jungen betrifft. Er ist ein kleiner Wonneproppen und war das auch schon als ich ihn ausschließlich gestillt habe. Ich habe seit 1 Woche abgestillt und so sieht nun der Essensplan bei unserem Baby aus: 08.00/09.00 Uhr Hipp Bircher Müsli mit 200ml Aptamil (1er...


Beikost und Milch

Hallo, mein Sohn (5,5 Monate) bekommt seit 4 Wochen Beikost. Er bekommt den Mittags-&Abendbrei. Er isst immer alles auf (zwischen 180-220g) und trinkt auch Wasser dazu. Danach möchte er aber immernoch Milch haben (Pre Nahrung). Er trinkt dann ca 90 ml. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es noch Hunger sein kann. Wie kann ich ihm das abgewöhnen?...


Pre Milch & Beikost

Guten Abend, unser Sohn wurde im Dezember in der 30. SSW geboren und ist Jetzt korrigiert 5 Monate alt. Seit drei Wochen bekommt Er um die Mittagszeit zwischen den Milch Mahlzeiten einen Kartoffel - Möhren - Brei mit Rapsöl. Zudem trinkt Er etwa fünf Flaschen Pre Milch a 170 ml. Ab wann können wir mit weiteren Gemüse Sorten beginnen bzw. eine...


Pre Milch nach Beikost / Anzahl Fläschen

Hallo Frau Neumann, meine kleine Tochter ist 8,5 Monate alt. Sie wurde bis sie 6 Monate alt war gestillt. 4 Monate ausschließlich. Danach habe ich etwas Pre dazugefüttert und mit 4,5 Monaten haben wir mit Gemüsebrei gestartet. Leider war meine Milchproduktion trotz Stillberatung und sehr häufigem Anlegen problematisch, sodass immer der Verdacht ...


Milch und Beikost für Baby 6 Monate

Hallo liebe Frau Neumann, ich habe eine Frage bezüglich den Speiseplan meiner 6-monatigen Tochter. Wir haben vor kurzem mit der Beikost begonnen, also Brei, Karotte, Kartoffel, Kürbis und so. Sie scheint aber kein großes Interesse an der Beikost zu haben und isst nur ein paar Löffelchen dann wird sehr schnell mürrisch...In den letzten Tagen habe...