Sehr geehrte Frau Prof. van der Ven, Ich bin 33 Jahre alt und habe nach 6 erfolglosen Zyklen FSH+ GvnP (bei Eizellreifungsstörung) die erste IVF hinter mir. Bei meinem Mann ist alles in Ordnung. Wir haben uns aufgrund der bereits recht langen Wartezeit (2 Jahre) und einem nicht ganz optimal durchgängigen rechten EL (Kalibersprung, etwas träger Austritt der Farbflüssigkeit in der Laparoskopie) gegen die zunächst empfohlenen 3 Zyklen IUI und direkt für eine IVF entschieden. Im natürlichen Zyklus sowie auch in den FSH Zyklen hatte ich häufig bereits ab Tag 11/12 nach ES oder selten auch schon ab Tag 9 nach ES leichte Schmierblutungen. Manchmal kam auch meine Periode schon einige Tage früher. Mit 200mg Utrogest vaginal pro Tag war die 2. ZH jedoch normal lang und ohne Zwischenblutungen. Im IVF-Zyklus (Antagonistenprotokoll, Stimulation mit Menogon225 IE, nach dem 1. US erhöht auf 300 IE) kam es nun an PU+6/TF+1 (1 Blastozyste) zu starken Bauchschmerzen, die nur mit Schmerzmittel zu ertragen waren. Zudem traten frischrote Blutungen auf. Ich hatte seit Pu+1 3x200mg Utrogest vaginal genommen. Ich wurde im KiWu Zentrum mehrfach gründlich untersucht. Die GMSH zeigte sich mit 1,5cm gut aufgebaut, kein Hinweis auf ein OHSS, kein Hinweis auf Verletzungen. Progesteron war unter Utrogest bereits in einem sehr guten Bereich. Ich erhielt zunächst Progynova 3x2 Tabletten/Tag, im Verlauf auch noch Protulex 25mg s.c. 1x/Tag. Die starken Bauchschmerzen waren nach einem Tag weg, es traten jedoch menstruationsartigen Unterbauchschmerzen täglich für einige Stunden auf, begleitet von Blutungen. Den Rest des Tages hatte ich weder Blutungen noch Schmerzen. Es wurde im Verlauf erneut ein Hormonstatus von Östrogen und Progesteron gemacht, beide Werte waren im übertherapeutischen Bereich, trotzdem hörten die Blutungen und Unterbauchschmerzen nicht auf. Es handelte sich immer um „rotes“/frisches Blut, nicht rosa oder braun, keine oder nur minimale Gewebestücke. Von der Stärke her keine Menstruationsblutung, aber stärker als die Schmierblutungen, die ich bisher kannte. Mein Kinderwunschzentrum sagt, sie haben so einen Verlauf noch nie gesehen mit einer klinisch so instabilen Gelbkörperphase bei laborchemisch sehr guten Hormonwerten. Ich habe große Angst, dass diese Situation beim nächsten IVF-Zyklus wieder vorkommt, wenn man die genaue Ursache nicht kennt. Man hat trotz meines noch recht jungen Alters leider nur 5 Eizellen gewinnen können, von denen 4 befruchtet wurden und dann letztlich nur eine mäßig gute Blastozyste übrig blieb, die mir eingesetzt wurde, sodass alles von vorne losgeht. Jetzt zu meinen Fragen: Haben Sie oder Ihre Kollegen solch eine Problematik schon einmal gesehen? Was glauben Sie, was die Ursache für die Blutungen war bzw. was man tun kann, um dies in Zukunft zu vermeiden? Wäre eine IUI mit Hormonstimulation mit unserer Vorgeschichte (gutes Spermiogramm, leichte Einschränkung rechter EL, anscheinend trotz jungen Alters eingeschränkte EZ-Qualität) überhaupt sinnvoll und eine Alternative, falls ich noch nicht bereit bin für eine neue IVF, aber trotzdem die Chancen etwas erhöhen möchte? Kann man etwas tun, um die Eizellausbeute und –qualität zu erhöhten? Ich bin ja mit 33 Jahren noch nicht so alt, mein AMH-Wert lag zumindest vor 1,5 Jahren bei 2 und ich hatte mit nur 25 IE Gonal F in den GvnP Zyklen immer einen schönen Follikel. Vielen lieben Dank für Ihren Rat und ihr tolles Engagement in den Foren und viele Grüße.
von Schokoladenkeks007 am 13.09.2022, 14:50