Schmerzen in den Beinen

Dr. med. Jan Matussek Frage an Dr. med. Jan Matussek Chefarzt für Kinderorthopädie und Kindertraumatologie am Klinikum Emil van Behring, Berlin

Frage: Schmerzen in den Beinen

Guten Abend, mein Sohn, 3 Jahre, klagt seit über einem Jahr immer mal wieder über Schmerzen in den Beinen. Oft vor dem einschlafen, meist aber wird er Mitten in der Nacht davon wach. Mit Massagen und ähnlichem kann man ihn im weinenden Zustand gar nicht mehr beruhigen sodass er meist eine schmerzmittelgabe in Form eines Zäpfchens (Paracetamol 125mg) benötigt. Durchschnittlich kommt diese gabe derzeit ca. 1 mal wöchentlich zum Einsatz. Zu den Schmerzen: die Beine wechseln sich oft ab, selten sind es beide gleichzeitig. Lokalisieren kann er den Schmerz nicht, vermutlich aber immer der Unterschenkel. Massieren hilft an der Wade. Die Schmerzen treten meist periodisch auf, derzeit etwa alle 4 Wochen. In dieser aktuellen Periode halten die Schmerzen schon 3 Wochen an. Ich habe angefangen ein schmerztagebuch zu führen. Wie gesagt etwa 1 Zäpfchen pro Woche! Die restlichen Tage lässt er sich mit streicheln beruhigen oder klagt über keine Schmerzen. Was mir nun aber aufgefallen ist, ist der Zusammenhang eines Zehenspitzenganges mit den Schmerzen. Zuhause läuft er nur mit Socken. Ich erwische ihn oft mit diesem gangbild, ermahne ihn jedoch nicht. Er hat mit 12 Monaten angefangen zu laufen. Mit ca. 20 Monaten kam dieser zehengang das erste mal vor. Beim Arzt waren wir schon. Ein großes Blutbild sowie eine körperliche Untersuchung waren unauffällig. Auch ein Besuch beim osteopathen blieb ohne Ergebnis. Wachstumsschmerzen sind die Diagnose. Meine Frage an Sie: wie kann ich die Schmerzen ohne paracetamol lindern? Sollte ich mit ihm irgendwelche Übungen machen? Ist es schlimm alle 4 Wochen ein Zäpfchen zu geben? Stichwort Abbau in der Leber etc. Aber die wahrscheinlich wichtigste Frage: sollte ich das Neuropädiatrisch abklären lassen? Falls diese Informationen maßgebend für ihre Beurteilung sein sollten: Entwicklungstechnisch würde ich ihn als reifer als seinem Alter entsprechend betrachten. Er hat mit 18 Monaten angefangen zu reden, mit 19 Monaten konnte er bereits die Farben unterscheiden und benennen, mit 21 Monaten auch schon sagen wie viele Gegenstände (Zeitschriften, Klötze, etc.) er in der Hand hält. Auch heute langweilt er sich beispielsweise in altersempfohlenen Puzzle und macht welche eine Altersklasse höher. In den Kindergarten geht er erst seit 4 Monaten. Hat sich dort gut eingelebt und geht auch gerne hin. Spielt mit anderen, lässt sich auch mal mitreißen etc. (Lt. Erzieherin). Er ist in neuer Umgebung etwas schüchtern und zurückhaltend, fremden Leuten gegenüber eher komplett scheu. Kommunizieren ist aber kein Problem. Vielen Dank im Voraus Oktober-Mami

von Oktober-Mami17 am 01.12.2020, 21:58



Antwort auf: Schmerzen in den Beinen

Liebe Familie, liebe besorgte Eltern, im Großen und Ganzen haben sie bis dato alles richtig gemacht und beschreiben einen immer wieder die Eltern sehr besorgen des Bild von Wachstumsbeschwerden. Natürlich soll vom Kinderarzt oder Kinder Orthopäden das Kind sehr sorgfältig untersucht werden, ob irgendwelche sehr seltenen anderen Ursachen vorliegen können, aber das naheliegendste sind hier Wachstumsschmerzen.Dies ist ja wohl auch erfolgt in der Vergangenheit. Das intermittierende Spitzfussgehen in diesem Alter ist nichts ungewöhnliches für männliche Kinder. Einfache Untersuchungen, ob die Achillessehne zu kurz ist, kann der Kinderarzt oder der Kinder Orthopäde durchführen. Wenn sie einen normalgeschulten Kinderarzt als Hausarzt haben, kann er dies durch aus sehen und entscheiden, ob andere Kollegen noch zusätzlich ihr Wissen beitragen müssen. Ich bin von dem beschriebenen nicht besorgt, und meine, einmal pro Monat ein Zäpfchen ist durchaus akzeptabel. Meistens sind diese Wachstumsbeschwerden Ausdruck von Einsamkeit, oder auch ÜberAktivität tagsüber. Diese Themen sollten Sie in der Familie besprechen und dann mit den Hausmittelmethoden die Angelegenheit durchstehen. Mit herzlichen Grüßen, Ihr Jan Matussek

von Dr. J. Matussek am 31.12.2020



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