Schönen guten Abend,
bei meiner Tochter wurde kurz nach der Geburt eine Hüftdysplasie festgestellt und erfolgreich mit der Tübinger Hüftschiene behandelt. Es hieß damals, dass eine Nachkontrolle erfolgt, wenn meine Tochter ungefähr 3 Monate frei laufen kann. Nun läuft unsere Tochter seit Anfang des Jahres frei und ich werde demnächst einen Termin vereinbaren. Die Hüfte soll dann geröngt werden.
Meine Frage ist nun, wie so ein Kontrolltermin und vor allem das Röntgen eines so kleinen Kleinkindes ablaufen. Und wie groß ist die Gefahr, dass sich die Hüfte doch wieder verschlechtert hat?
Vielen Dank für Ihre Antwort
Familie Pieps
von
Ein.Pieps
am 24.01.2022, 20:06
Antwort auf:
Re: Hüftdysplasie Nachuntersuchung
Liebe Familie, liebe Eltern,
Das von Ihnen beschriebene Vorgehen ist normal und sinnvoll. Ungefähr 2-4 von 100 behandelten Kinder haben auch später noch Unreife-Zeichen am Knochen. Das heißt nicht gleich, dass operiert werden muss. Das heißt aber, dass weiter nachverfolgt werden muss und auch dann später mit dem 4. Lebensjahr noch einmal ein Röntgenbild angefertigt wird.
Man kann die angefertigten Röntgenbilder mit 18. Lebensmonaten dann gezielt und standardisiert ausmessen und mit Normtabellen vergleichen. Es zeigt sich dann,ob möglicherweise noch eine kleine und leichte Restdysplasie vorliegt, oder ob der Knochen dann in seinem Wachstum reife Gelenkverhältnisse produziert hat.
Diese Nachuntersuchungen sind deshalb wichtig, da in der sonografischen Untersuchung ja nur Knorpel und unreifer Knochen beurteilt wird, während im Röntgenbild die harten Fakten einer guten oder nicht zu guten Knochenbildung bewiesen werden können.
Sollte der seltene Fall eintreten, dass der Arzt das Röntgenbild immer noch als entweder schwerer oder leicht unreif betrachtet, dann kann man in seltenen Fällen einen harmlosen kleinen Eingriff planen, der spätere Probleme dann gänzlich aus der Welt räumen kann.
Zunächst würde ich mir mal keine Sorgen machen, da die Wahrscheinlichkeit (siehe oben) eher gering ist, dass man beim Röntgen noch ein unschönes Erwachen hat.
Mit freundlichen Grüßen Ihr JM
von
Dr. J. Matussek
am 26.01.2022