Liebe(r) Arie030,
vermutlich geht es hier um den sog. Vesikoureteralen Reflux (VUR), also einen Rüchfluss von Urin aus der Blase in die Harnleiter (nicht die Harnröhre). Es gibt Hinweise darauf, dass genetische Faktoren eine Rolle spielen. Allerdings nicht in dem Sinne, dass die Erkrankung mit einer klar zu definierenden Wahrscheinlichkeit von Eltern auf die Kinder vererbt wird.
Der VUR ist nur dann relevant bzw. zu behandeln, wenn er Harnwegsinfekte verursacht. Ein Harnwegsinfekt äußert sich durch Schmerzen/Brennen beim Wasserlassen und ggf. Fieber. In diesen Fällen sollte unbedingt eine Urinkontrolle erfolgen.
Wenn Sie in den beschriebenen Müdigkeitsphasen beim Kinderarzt eine Urinkontrolle machen lassen und ggf. eine Ultraschalluntersuchung der Nieren und ableitenden Harnwege, ist das als Diagnostik völlig ausreichend. Weitere Untersuchungen würden wir nur bei bestätigten wiederholten Harnwegsinfekten empfehlen.
Beste Grüße
Jens Dingemann
von Prof. Dr. med. Jens Dingemann am 04.09.2020
- Reflux vererbt? - Arie030 03.09.20, 18:08
- Re: Reflux vererbt? - Prof. Dr. med. Jens Dingemann 04.09.20