Lieber Herr Dr. Hellmeyer,
ich hatte vor einer Woche nach einer Einleitung nach 44h eine Sectio wegen Geburtsstillstand. Am Ende stellte sich heraus, dass meine Tochter eine dreifache Nabelschnurumschlingung hatte und daher wohl nicht tiefer ins Becken gerutscht ist. Ich bin froh über den guten Ausgang, leide jedoch ziemlich unter dem nicht vorhandenen Geburtserlebnis. Wegen Erschöpfung und Kreislaufproblemen kann ich mich an den Moment, als mir meine Tochter im OP gezeigt wurde, nicht erinnern...
Kommt Trauer über eine solche Geburt öfter vor? Was würden Sie zur Verarbeitung raten?
Vielen Dank!
LG
von
Firsttimemom2020
am 29.12.2020, 18:18
Antwort auf:
Verarbeitung sekundäre Sectio
Hallo Firstimemom2020,
viele Kinder werden auch normal bei Nabelschnurumschlingung geboren, sogar mit 3-facher Umschlingung. Aber, wenn das Kind nicht tiefer kommt, muss man den Kaiserschnitt machen. Viele Frauen sind dennoch nach langem Geburtsverlauf und so einem Ereignis traumatisiert. Das ist wirklich nicht so selten, auch wenn alles gut ausgegangen ist. Ein Gespräch mit den Beteiligten im Abstand bringt häufig nochmal etwas für die Aufarbeitung. Einige Frauen brauchen auch psychologische Hilfe, die wir schon im Krankenhaus anbieten, wobei es später mehr Sinn macht.
Aber erst einmal das Gespräch in der Klinik. LG und alles Gute. Sie sind nicht allein in einer solchen Situation
von
Prof. Dr. med. Lars Hellmeyer
am 30.12.2020