Sehr geehrter Herr Dr. Hellmeyer, ich versuche, mich kurz zu fassen, bitte aber um Nachsicht, dass ich etwas ausholen muss. Ich hoffe, ich bin bei Ihnen richtig. Oktober 2012 habe ich nach Einleitung (sechs Tage nach ET, das Krankenhaus, wo ich einfach nur zum CTG war, meinte, ab 7 Tage würde eh zwangsweise eingeleitet oder bei ihnen nicht entbunden und hat mich direkt dabehalten) mein erstes Kind zur Welt gebracht. Beim Ultraschall meinte man, alles wäre super, Kind allerdings recht groß, müsste aber passen. Es wurde erst per Tablette eingeleitet ab 17 Uhr, schlug auch sofort an, gut auszuhalten, gegen 22 Uhr platzte die Fruchtblase. Zu dem Zeitpunkt meinte man, die Wehen seien zu schwach und verpasste mir eine PDA und einen Wehentropf. Insgesamt 27 Stunden nach Beginn der Einleitung war ich vollständig eröffnet, der Gebährmutterhals völlig verstrichen. Ich sollte mitpressen, habe ich dann auch brav 2 Stunden getan. Wer nicht in's Becken wollte, war mein Sohnemann. Zweimal wurde an seiner Kopfhaut der Blut-PH gemessen, war aber alles super, er wollte nur nicht beim CTG stillhalten. Nach insgesamt 29 Stunden Wehen meinte die Ärztin, sie wollten jetzt wegen der langen Dauer lieber einen Kaiserschnitt machen (nicht, weil mit dem Kind etwas nicht stimmt oder wegen mir, nur wegen der Dauer und der Infektionsgefahr durch die geöffnete Fruchtblase). Es gab dann eine Runde sehr unschöner Diskussionen, weil ich absolute Panik vor Nadeln und dergleichen habe (die Kanüle für die PDA und der Wehentropf hatten schon etliche Heulkrämpfe verursacht, tun es eigentlich heute noch, weil man beim Anmeldegespräch groß getönt hatte, wenn ich keine Kanüle wolle und das unterschriebe, bekäme ich auch keine - einer der Gründe, warum ich mich für dieses Krankenhaus entschieden hatte) habe ich mich doch durchsetzen können und den Kaiserschnitt in Vollnarkose haben dürfen. Da wollte man mir Angst ohne Ende vor machen, die Vollnarkose wäre ja soooo gefährlich für das Baby, das Risiko für den plötzlich Kindestod steige ins Unermessliche usw...als wäre für das Baby es besser gewesen, wenn die Mama völlig unter Panik gestanden hätte. Einmal bei einer Blutabnahme habe ich wohl vor lauter Panik als Kind mal einen epileptischen Anfall oder etwas ähnliches gehabt, mit um mich schlagen und vom Stuhl springen, erinnern kann ich mich allerdings an nichts - bis zu dem Zeitpunkt, wo mich drei Leute festhielten und einer meine Beine hochhielt. Mit einer Kanüle im Arm (die ich dabei wohl rausgerissen habe) ist das eine Sache, auf einem OP-Tisch mit offenem Bauch eine andere. Im Arztbericht stand nur, der "Kleine" (4240g, 55cm) hätte die Nabelschnur doppelt um den Hals gehabt. Eine leichte plazenta praevia lag ebenfalls vor. Ich habe sehr lange gebraucht, bevor ich ihn auch nur ansehen wollte (bis zum nächsten Abend) und habe diese ... für mich gefühlte Vergewaltigung, ohne, dass mir jemand was erklärt hätte oder dass beim Schallen jemand auf die Idee gekommen wäre, mal nach der Nabelschnur zu schauen, bis heute nicht verdaut. Und ja, vom Verstand ist mir klar, dass mein Sohn so mit der Nabelschnur und dem Gewicht wohl kaum eine natürliche Geburt ohne Schaden überstanden hätte. Meine Frauenärztin hat angeboten, mir das nächste Mal früher, schon in der 38. Woche eine Überweisung zum Kaiserschnitt zu geben, damit ich mich nicht so quälen muss nächstes Mal. Ganz ehrlich? Die Wehen waren nichts gegen den Kaiserschnitt... Jetzt bin ich nach dem OK der Kinderwunschklinik und entsprechender Behandlung wieder schwanger, 8+1. Die Geburt wird ziemlich genau vermutlich am 23.6.2014 sein (Eisprung manuell ausgelöst und damit 100% bekannt), da ist der letzte Kaiserschnitt fast 21 Monate her. Jetzt die Frage: Bin ich mit der Vorgeschichte gezwungen, wieder einen Kaiserschnitt machen zu lassen, diesmal geplant, oder besteht die Möglichkeit, dass ich diesmal normal gebähren kann? (Eigentlich wollen wir nämlich auch gerne 5 Kinder haben.) Wird es helfen, wenn ich mir eine Beleghebamme zur Unterstützung hole? Mit freundlichen Grüßen
von tanzmit am 12.11.2013, 22:09