Kann ich einen Wunschkaiserschnitt so begründen?

Prof. Dr. med. Lars Hellmeyer Frage an Prof. Dr. med. Lars Hellmeyer Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

Frage: Kann ich einen Wunschkaiserschnitt so begründen?

Hallo Dr. Hellmeyer, mache mir seit Wochen schon Gedanken, weil ich gerne einen Kaiserschnitt möchte. Ich bin zwar fast erst bei der Halbzeit, aber trotzdem mache ich mir Gedanken, ob die Ärzte einem Wunschkaiserschnitt wohl zustimmen… Gründe meinerseits für einen Kaiserschnitt: Mein Mann arbeitet weiter weg und ich habe Angst davor, dass es los geht wenn ich allein bin und das es schnell gehen kann. Er kann sich so spontan nicht Urlaub nehmen und wenn wir wüssten wann es ist, dann wäre er auch zwei oder drei Wochen bei mir und dem Baby. Ich habe letztes Jahr Anfang 4. Monat eine Fehlgeburt gehabt und habe Angst das dem Kind was passieren kann. Es war sehr schwer für mich danach. Wir haben uns sehr auf unser erstes Kind gefreut und umso größer ist natürlich die Freude auf unser zweites, aber umso größer natürlich auch die Angst, dass etwas passiert. Hatte bis jetzt in meiner Schwangerschaft zweimal Schmierblutungen und musste aufgrund eines Abszess Antibiotikum nehmen und jedes mal, wenn etwas war, war es total Nervenaufreibend und Ängste es könnte was mit dem Baby sein. Ängste habe ich vor einer Inkontinenz und Sexuellen Störungen. Mache mir Sorgen darum, dass es bei einer Spontangeburt zu Komplikationen kommt die ich nicht abwägen kann und dass es doch in einem Notkaiserschnitt enden könnte. Dennoch ist mir auch bewusst, dass es bei einem Kaiserschnitt auch zu Komplikationen kommen kann. Mit einem Wunschkaiserschnitt könnte ich mich auf alles einstellen. Meine Begründungen sind hauptsächlich auf Ängste bezogen, aber das ist total intensiv bei mir diese Empfindungen. Habe für mich beschlossen trotz alledem einen Geburtsvorbereitungskurs mit zu machen, da man ja nie weiß was passieren wird. Aber ist es denn möglich einen Wunschkaiserschnitt so zu begründen, sodass die Ärzte und die Krankenkasse zustimmen??? Ich danke für ihre Antwort MfG

von Anna203 am 20.03.2012, 07:27



Antwort auf: Kann ich einen Wunschkaiserschnitt so begründen?

Hallo, da einer Klinik paradoxerweise ein Kaiserschnitt deutlich mehr Geld einbringt, obwohl es viel leichter, planbarer und viel weniger zeitintensiv ist, werden Sie immer eine Klinik finden, die den Wunschkaiserschnitt durchführt. Dennoch bleibt es eine große Bauchoperation, die auf keinen Fall aus logistischen Gründen durchgeführt werden sollte. Davor kann ich nur warnen, denn die meisten Komplikationen habe ich eher beim Kaiserschnitt oder nachfolgenden Geburten gesehen. Mit Ihrer Begründung wird aber fast jede Klinik den Eingriff durchführen, ohne dass Ihnen Kosten entstehen. Alles Gute.

von Prof. Dr. med. Lars Hellmeyer am 20.03.2012



Antwort auf: Kann ich einen Wunschkaiserschnitt so begründen?

hallo, ich hatte auch einen wunschkaiserschnitt aufgrund einer früheren vergewaltigung. die kliniken stimmen da meist zu, das ist kein problem. schwierig ist es das okay vom frauenarzt zu bekommen, das brauchst du nämlich damit die kasse den schnitt übernimmt. ich habe von meinem arzt wiederwillig eine empfehlung bekommen aufgrund von psychosozialer indikation. du musst deinem arzt davon erzählen und ihn bitten eine kaiserschnittempfehlung auszustellen wegen psychosozialer indikation. das bringst du dann mit ins krankenhaus und dann klappts auch. aber wenn du das vom frauenarzt nicht bekommst, macht das krankenhaus es auch nicht. viel glück

von destinys_girl am 02.04.2012, 10:29



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