Sehr geehrter Herr Prof. Heininger, ich bin aktuell in der 35. SSW und meine neue Frauenärztin wies mich darauf hin, dass ich wohl doch keinen ausreichenden Schutz gegen Pertussis sowie Masern hätte. Gegen Pertussis wollte sie direkt impfen, gegen Masern direkt nach der Geburt. Nun bin ich verwirrt und weiß grad nicht, wie ich mich verhalten soll. 1. Pertussis Sie sagte, dass eine Impfung aus 2016 prinzipiell nicht mehr als ausreichend angesehen würde und man dazu übergegangen sei, Schwangere im 2. oder 3. Trimester erneut zu impfen. Im Mutterpass steht bei mir auf einem Aufkleber vom Labor, dass Impfschutz gegen Pertusssis besteht. Im Laborbericht ein uns des selben Labors, der mir nun vorliegt, steht folgendes: B.pertussis (Referenzbereich jeweils < 9.0) IgG-AK: 11.3 + IgM-AK: 11.3 + IgA-AK: 5.1 „Niedrige, häufig erregerunspezifische IgG und IGM Aktivität nachweisbar. Serologisch kein Nachweis für eine B. Pertussis Infektion. Es besteht kein ausreichender Immunschutz. Was ist denn nun korrekt? In der Schwangerschaft selbst möchte ich mich, sofern irgendwie vertretbar, nicht mehr impfen lassen, da es keinen Monoimpfstoff mehr gibt, ich Impfungen generell nicht so gut wegstecke und die Schwangerschaft bisher auch nicht ganz unkompliziert war. 2. Masern Ich bin im Januar 84 geboren und wurde im Mai 85 und dann im Juni 98 gegen Masern und Mumps geimpft. Nun liegt mein Titer laut Labor bei 237.3 +, der Referenzbereich bei < 200.0. „Relativ niedrige IgG Aktivität nachweisbar, die erregerunspezifisch sein kann. Serologisch besteht kein sicherer Immunschutz.“ Auch hier bin ich einigermaßen überrascht und verunsichert, zumal ich gelesen habe, dass eine dritte Impfung eigentlich nicht empfohlen wird, da sie den Schutz nicht nachweisbar erhöhe und dass die Antikörperbestimmung im Serum ohnehin umstritten sei für einen Nachweis von fehlender oder bestehender Immunität. Verstehen Sie mich bitte nicht falsch, ich bin absolut kein Impfgegner und möchte weder mein Baby noch andere Menschen gefährden. Aber ich halte es mit der Devise „So viel wie nötig, so wenig wie möglich“ und möchte nicht einfach auf Verdacht Dinge tun, die vielleicht nicht sein müssen. Zumindest nicht dann, wenn sie möglicherweise gar nicht den gewünschten Effekt haben. Wie schätzen Sie die Immunität konkret ein bzw wie verhält es sich aus Ihrer Sicht mit entsprechenden Nachimpfungen (und auch deren Zeitpunkt)? Vielen herzlichen Dank für Ihre Einschätzung und herzliche Grüße Amalia
von amalia84 am 22.05.2019, 09:43