Frage: Streptokokken u AB

Hallo, ich war mit meinem 14Monate alten Sohn beim Kinderarzt, um einen leichten Ausschlag, der nach der 6fach Impfung aufgetreten ist, abzuklären. Der Kleine war und ist sonst topfit, der Ausschlag hat auch nicht gejuckt oder ähnliches. Nachdem schon bevor die Haut angeschaut wurde ein Zusammenhang mit der Impfung zu 100 % ausgeschlossen wurde (...) hat der Kinderarzt meinen Sohn angeschaut und auf einen viralen Infekt mit Hautbeteiligung getippt ("Sehen Sie, der Ausschlag ist verstreichbar, ganz eindeutig für 3Tagefieber oder was anderes virales"). Dann wurde dem Kleinen noch in die Ohren und den Mund geguckt. Ohne Befund. "Na machen wir noch schnell einen Abstrich". Ich: "Hat er denn einen roten Hals? Oder sind die Mandeln groß?" "Nein, nur zur Sicherheit". Gut, Test gemacht, positiv. "Ah Streptokokken, gut dass Sie gekommen sind. Das erklärt auch den Ausschlag. Ab heute Antibiotikum..." Meine Frage nun: 1. der Kleine hat nichts. keinen roten Hals, kein Fieber, der Ausschlag ist mit absoluter Sicherheit kein Scharlachausschlag. Muss ich nun wirklich einem offensichtlich gesunden Kind AB geben? Nur weil in den letzten 30 Sekunden "noch schnell" ein Test gemacht wurde? Wie verfahren Sie in der Praxis: wird einem auf Streptokokken postiv getesteten aber offensichtlich nicht krankem Kind ein AB verschrieben? 2. Kann ich mir erlauben, noch ein paar Tage zuzuwarten, ob Fieber, Mundgeruch o.ä. auftreten und dann die Medikation beginnen? Sein Bruder hatte bereits Scharlach vor einem Jahr, ich kenne die Symptome also eigentlich. 3.Noch eine Frage zu den gefürchteten Folgekrankheiten (Nieren, Herz). Entstehen diese durch unbehandelte Scharlach oder Strep-Angina, oder durch unbehandelte Streptokokken? Weil das will ich natürlich keinesfalls riskieren.... Vielen vielen Dank für Ihre Einschätzung!

von alena25 am 20.05.2016, 10:47



Antwort auf: Streptokokken u AB

Streptokokken im Rachen findet man bei ca. 10% der gesunden Bevölkerung. Da muss nicht behandelt werden. Entscheidend ist, was der KA gesehen hat, wobei am wichtigsten ist, ob die Mandeln eitrig belegt waren. Dann muss ohne Verzug antibiotisch behandelt werden. Ich kann nicht beurteilen, was Ihr KA gesehen hat. Die Folgekrankheiten sind sowohl nach Scharlach wie auch eitriger Mandelentzündung durch A-Streptokokken möglich. Das ist der Hauptgrund für die antibiotische Therapie.

von Prof. Dr. med. Volker Wahn am 21.05.2016



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