Frage: Keine Impfantikörper

Sehr geehrter Dr. Wahn, meine Tochter hatte nicht ausreichend Impfantikörper und wurde nach erneuter Impfung von dem Kinderarzt in die Immundefektambulanz überweisen. Dort (am 12.05.17) kamen sie nach der Untersuchung und Blutbild zu folgenden Ergebnissen: Altersensprechende Werte im Bereich der Serumimmunglobuline und Verteilung der IgG-Subklassen sowie der Lymphozytensubporpulationen. Antikörper (nach erneuter Impfung) ausreichend, bis auf Varizellen. Daher sollte der Kinderarzt meine Tochter erneut impfen, dies ist am 20.06. passiert. Auch bekam sie am 17.05.17 nochmal die 6-fach Impfung. Am 07.09.17 würde ihr zur erneuten Titerbestimmung nochmal Blut abgenommen. Heute habe ich mit dem Kinderarzt gesprochen und das Ergebnis sagt aus, dass sie wohl nun bei allen, also Tetanus, Diphterie, Varizellen, usw.- außer Pneunokokken - überhaupt keine ausreichenden Impfantikörper mehr aufweist. Wie kann dies sein? Vier Monate zuvor war doch alles außer Varizellen ausreichend? Ist dies möglich? In der Immundefektambulanz konnte ich leider niemanden erreichen. Was kann dahinter stecken, wenn ein schwerer primärer B-Zelldefekt aufgrund der Werte mit großer Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen wurde. Ich habe auch Angst vor Krebs. Der Kinderarzt meinte aber, das kann nicht dahinter stecken. Auch keine Leukämie? Auch mache ich mir große Sorgen, weil sie ja nun scheinbar nicht (mehr) gegen Tetanus geschützt ist (am 12.05.17 lag der Wert bei über 5.00 IU/ml). Ich kann sie ja nicht total in Watte packen. Ich hoffe, sie können mir weiterhelfen und mir etwas von meiner Angst nehmen. Vielen Dank dafür!!!

von Blubb2010 am 29.09.2017, 19:40



Antwort auf: Keine Impfantikörper

Zunächst einmal vorweg: Mit Krebs hat das nichts zu tun. Zu den Befunden: Sie haben recht, dass das Ganze so keinen Sinn ergibt. Wenn Antikörper einmal gebildet sind, dann sind das IgG-Antikörper, und diese bieten für viele Jahre Schutz. Dass diese innerhalb von 4 Monaten trotz Nachimpfung wieder verschwinden, ist nicht zu erklären. Allerdings muss ich darauf hinweisen, dass ich Ähnliches schon erlebt habe, wenn im Labor oder in der Praxis die Blutproben falsch beschriftet oder vertauscht wurden. Sprechen Sie auch noch einmal mit der Immundefektambulanz. Bleiben Zweifel, werden Sie nicht umhin kommen, noch einmal Blut untersuchen zu lassen. Ich gehe nicht von einem Immundefekt aus, da ein Tetanus-Antikörper von 5 IU/ml auf ein gesundes Immunsystem hinweist.

von Prof. Dr. med. Volker Wahn am 30.09.2017



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