Frage: Ist eine Neutropenie heilbar?

Sehr geehrter Herr Dr. Wahn, meine Tochter ist jetzt 19 Monate alt. Vor etwas über einem Jahr wurde bei einem Krankenhausaufenthalt festgestell das ihre Neutrophilenzahl auffällig ist. Zu diesem Zeitpunkt war sie schon zum wiederholten mal Stationär mit einem starken Infekt der oberen Atemwege. Mittlerweile hat sie schon eine Knochenmarkspunktion hinter sich und auch viele weitere Untersuchungen. In den letzten 6 Wochen hat man regelmäßig die Neutrophilenzahlen getestet mir wurde gesagt das der Wert bei 1500-2000 sein sollte doch sie hatte über die ganze Zeit im Durchschnitt einen Wert von 300 mit einer Ausnahme da war er mal bei ca. 700, somit konnten die Ärzte in HGW eine autoimmun sowie eine zyklische Neutropenie ausschließen. Durch die Knochenmarkspunktion wurde auch die schwere chron. Form ausgeschlossen. Nun soll sie für einen unbestimmten Zeitraum jedes WE Antibiotika bekommen zusätzlich noch Hormonspritzen, morgen soll sie die 1. bekommen. Danach folgen weitere Untersuchungen..... Bisher sind die Ärzte mehr oder weniger ratlos ob der Ursache der Neutropenie daher überlegen wir ob es sinnvoll wäre weitere Meinungen einzuholen. Sie ist eine so muntere kleine Maus es war ein Schock für uns zu hören das ihre Werte so schlecht waren zumal sie in den letzten Wochen topfit war. Wird die Neutropnie irgendwann vllt von alleine verschwinden oder muss sie ihr leben lang Spritzen bekommen u wie gesagt sollten wir uns noch weitere Meinungen einholen?

von melis_mama am 16.12.2013, 20:24



Antwort auf: Ist eine Neutropenie heilbar?

Da die Werte meist unter 500 gelegen sind, sprechen wir eigentlich von schwerer kongenitaler Neutropenie. Dazu passt aber nicht das Knochenmark. Die Schwierigkeit bei der Autoimmunneutropenie ist der Nachweis der Autoantikörper gegen die Fresszellen. Das können nur wenige Labors. Es ist aber von Bedeutung, da dazu das Knochenmark und das Alter des Kindes besser passen würden. Sie sollten dies noch einmal mit Ihrem Arzt besprechen. Der Vorteil der Autoimmunneutropenie wäre, dass sie sich fast immer auswächst. Spräche das Knochenmark doch für eine genetische Form, gibt es eine Reihe von Genen, die ggf. sequenziert werden sollten. Ob man nun G-CSF gibt oder nicht sollte auch davon abhängen, ob die Fresszellen bei einer gesichert bakteriellen Infektion ansteigen oder nicht. Steigen sie bei Bedarf an, spricht man von einer chronisch-benignen Neutropenie und macht in der Regel nichts. Eine zweite Meinung dazu ist sicher gut. Sie sollten sich dazu aber an ein erfahrenes Zentrum wenden. Leider darf ich dazu keine Empfehlung geben, so dass Sie das mit dem behandelnden Arzt besprechen müssen.

von Prof. Dr. med. Volker Wahn am 17.12.2013



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