Hallo,da unsere Tochter 19wo. alt ,absolut jede Flasche( auch Trinklernaufsätze oder PET Flasche) , mit jedem Inhalt verweigert ,und ich ab okt.wieder arbeiten gehen muss, muss ich irgendwie abstillen!
Jetzt füttern wir Mittags Gemüse und Kartoffeln, abends Muttermilch mit Hirse und Obst!
Meine Frage;
Wieviel Brei etc. darf die Kleine zu einer Mahlzeit überhaupt essen?
Manchmal glaub ich, sie würde allein nie aufhören zu essen!
Leider trinkt sie während dem Essen nichts! Kommt ja aus der Flasche!
MfG
ChaosBaby
von
ChaosBaby
am 21.07.2011, 21:43
Antwort auf:
Wieviel Brei etc. darf die Kleine zu einer Mahlzeit überhaupt essen?
Liebes „ChaosBaby“,
haben Sie Geduld mit Ihrer Tochter, setzen Sie sich wegen Oktober nicht unter Druck. Diesen Druck spürt auch Ihre Kleine und reagiert entsprechend. Bis dahin haben Sie beide noch viel Zeit.
Zunächst einmal, empfehle ich Ihnen, Ihre Kleine nicht mit zu viel Neuem zu überfordern. Beikost vom Löffel und die Flaschenfütterung bedeutet viel zu lernen für Ihre Tochter. Das Trinken aus der Flasche erfordert eine andere Saugtechnik als an der Brust, nochmals anders ist es einen festen Brei im Mund nach hinten zu schieben und zu schlucken. Das muss von Ihrem Mädchen alles erst erlernt werden. Und das braucht seine Zeit und sie ist ja noch so jung.
Bedenken Sie auch, Ihr Töchterchen ist über einige Monate mit dem Trinken an der Brust vertraut geworden. Das Stillen gibt ihr ein Stück Sicherheit, außerdem ist Ihre Kleine den Geschmack der Muttermilch gewöhnt. Es ist also nicht ungewöhnlich, dass sie vorerst das Fläschchen mit der Säuglingsnahrung ablehnt.
Lassen Sie sich nicht entmutigen und bieten Sie weiterhin unverzagt immer wieder eine Säuglingsnahrung an. Bevorzugt zu einer Tageszeit, wo Sie wissen, dass nicht so viel Milch gebildet wurde. Die Erfahrung zeigt, dass Kinder nach geduldigem Wiederholen Neues über kurz oder lang akzeptieren lernen. Versuchen Sie dabei möglichst gelassen und ruhig zu bleiben, denn Ihr Kind spürt Ihren inneren Druck.
Meine Tipps: Erwärmen Sie den Sauger mit warmem Wasser auf Körpertemperatur und versuchen Sie verschiedene Haltungen beim Füttern.
Schauen Sie auch mal, ob genug Milch aus dem Sauger kommt: bei umgekehrter Flasche sollte ein Tropfen pro Sekunde fließen. Ansonsten muss Ihr Mädchen zu stark saugen und wird schnell müde.
Auch ein Tropfen Muttermilch auf den Sauger wirkt manchmal Wunder.
Manchmal hilft es, wenn eine andere Person als die Mutter das Fläschchen anbietet, denn allein beim Geruch der Mutter sieht das Baby nicht ein, dass es nicht an die Brust darf.
Einige Babys verweigern auch einfach das Fläschchen an sich. Säuglingsnahrungen oder Getränke müssen Sie nicht unbedingt im Fläschchen reichen. Sie können diese ebenso im Becher oder der Tasse anbieten und es gibt durchaus die Möglichkeit die Kinder aus der Flasche ohne Sauger trinken zu lassen, das lernt sich ganz schnell und wird manchmal auch von lang stillenden Müttern mit Erfolg praktiziert. Das ist neu und für manche Babys interessanter, oft hilft schon diese Anregung.
Manchmal mögen Babys aber den Milchgeschmack der Säuglingsnahrung an sich nicht. Dann hilft es die Milch zu "verfeinern" z.B. mit HiPP Früchten oder Säften oder Gemüse wie Karotten etc. um individuelle Geschmackserlebnisse zu kreieren. So wird die Milch dann gerne angenommen.
Das zusätzliche Trinken (Wasser, Tee, Schorle) muss Ihre Kleine wie auch das Essen erst erlernen und immer wieder üben und üben. Haben Sie da mehr Geduld. Vermutlich hat Ihre Tochter einfach noch keinen großen Durst, sie bekommt ja noch so viel Milch. Mit der Einführung von Beikost erfolgt die Flüssigkeitszufuhr genauso wie in den ersten Lebensmonaten über Milchnahrungen. Wenn die Milch weniger wird, wird sie sicherlich auch automatisch mehr und mehr trinken. Am einfachsten können Sie an der Windel feststellen, ob Ihr Kind ausreichend Flüssigkeit bekommt. Die Windel sollte immer gut nass und der Stuhl weich und geformt sein.
Übliche Portionsgrößen bei den Breien sind in diesem Alter um die 190 g. Das sind jedoch nur Vorschläge. Es gibt Kinder die haben mehr, andere weniger Appetit. Auch schwankt der Hunger bei bestimmten Entwicklungsphasen und er ist von der Tagesform abhängig. Richten Sie sich da nach Ihrer Tochter. Erfahrungsgemäß weiß das Baby selbst ganz genau, wie viel Nahrung es braucht. Ein gesundes Kind verfügt in diesem Alter über sehr gute Regelmechanismen zu Hunger und Sättigung. Geben Sie Ihrer Kleinen auch immer ein paar Minuten, damit sich das Gefühl für satt entwickeln kann.
Ich wünsche Ihnen und Ihrer Kleinen alles Gute!
Doris Plath
von
Doris Plath
am 22.07.2011