Liebes Hipp-Team,
von Frau Neumann wurde ich auf dieses Forum verwiesen.
Unser Sohn ist 9,5 Monate alt. Er hat spät mit Breiessen begonnen - erst seit ca. 2 Wochen nimmt er ihn an. Er trinkt trotz des Breis jedoch noch sehr viel Milch. Ich bin mir nicht sicher, ob das gut ist oder ob ich ihm weniger anbieten sollte. Wasser gebe ich ihm zu den Breien auch, es landet aber noch wenig davon wirklich im Mund.
Hier seine Mengen:
Früh: ca. 250 ml Muttermilch
Vormittag: Getreide-Milchbrei (100ml Milch, 100 ml Wasser) + danach ca. 150 ml Pre
Mittag: ca. 100-150 Gramm Brei + danach ca. 100-150 ml Pre
Nachmittag: Getreide-Obst-Brei + danach ca. 100-200 ml Pre
Abends: ca. 150-200 ml Muttermilch
Er trinkt zu den Breien momentan also noch zwischen 750 und 1000 ml Milch. Ist das in Ordnung?
Vielen Dank und viele Grüße
von
Mädel87
am 05.03.2018, 11:50
Antwort auf:
Wie viel Milch zum Brei?
Liebe „Mädel87“,
schön, dass Sie sich an uns wenden.
Sicherlich ist es nicht „ideal“, wenn Kinder in diesem Alter noch viel mit Milch ernährt werden. Hier spielt nicht nur die Nährstoffversorgung eine Rolle, auch andere Entwicklungsmöglichkeiten wie beispielsweise die Sprachentwicklung, die durch das Kauen fester Kost gefördert wird, können zu kurz kommen.
Aber manche Kinder sind einfach Spätzünder und brauchen eine Weile bis sie wie selbstverständlich neben der Milch auch feste Beikost akzeptieren. Und Ihr Kleiner ist ja nun auf den Geschmack gekommen!
Machen Sie weiter so! Werden die Breiportionen größer, geht auch die Milchmenge von allein zurück. Ihrem Kleinen reichen 400-500mL Milch inklusive g Milchbrei. Da müssen Sie jetzt aber nichts übers Knie brechen. Gehen Sie einfach weiter vor wie bisher.
Möchte Ihr Kleiner keine größere Breimenge essen, machen Sie mal ein kurzes Päuschen und bieten danach erneut den Brei an. Meine Erfahrung ist, wenn es im Anschluss keine „sichere“ Milch mehr gibt, dann wird die Verzehrsmenge automatisch größer.
Am Vormittag können Sie auch einen milchfreien Getreide-Obst-Brei reichen. Die Milch im Brei können Sie hier „einsparen“, davon bekommt er ja noch genug.
Es gibt Kinder, die man ans Essen locken kann, wenn man sie bei ihrem Forschungsdrang packt. Geben Sie Ihrem Kleinen ein weiches Löffelchen in die Hand. Bestreichen Sie den Löffel oder sein Fingerchen mit ganz wenig Brei und lassen Sie ihn das Essen selbst erforschen.
Bieten Sie neben Brei auch Fingerfood wie weich gekochtes Gemüse, ein paar Nudeln oder Kartoffelstückchen (alles ungewürzt) an. Vielleicht ist Ihr Kleiner schon ganz neugierig auf die feste Kost.
Versuchen Sie mal eine Weile ihn allein damit umgehen zu lassen, ohne ihn groß zu lenken oder zu führen. Das mag mühselig sein und viel Geduld erfordern, aber es ist oft mit Erfolg gekrönt, wenn Kinder etwas allein ausprobieren dürfen. Ist diese erste Hürde dann genommen, spricht auch meist nichts dagegen, wenn Mama mithilft.
Wichtig ist außerdem, dass Sie Ihren Kleinen weiterhin immer mit an den gemeinsamen Essenstisch nehmen, so dass er Mama beim Essen beobachten kann. Kinder lernen durch Nachahmen.
Ich wünsche Ihnen und Ihrem Kleinen alles Gute und viel Freude am Essen!
Herzliche Grüße
Anke Claus
von
Anke Claus
am 05.03.2018