Wie stelle ich auf Familienkost um?

 Eva Freitag Frage an Eva Freitag Master der Ernährungswissenschaft

Frage: Wie stelle ich auf Familienkost um?

Hallo, mein Schatz ist bald ein Jahr und ich möchte gerne, dass er mit von unserem Essen isst. Wie stelle ich das Essen um, dass er Familienkost bekommt? Macht man das schrittweise oder kann man gleich eine komplette Mahlzeit versuchen? Muss ich mit den Gewürzen immer noch so aufpassen? Danke im Voraus.

von "Sylke" am 01.07.2020, 12:57



Antwort auf: Wie stelle ich auf Familienkost um?

Liebe „Lordlos“, gerne kann es nun bei Ihrem Kleinen mit der Familienkost los gehen. Führen Sie die stückige Nahrung nun Schritt für Schritt ein und geben Ihrem Kleinen zunächst ein paar Probierhäppchen zum Brei. Gibt es zu Mittag bereits Selbstgekochtes, dann kombinieren Sie zu dem Brei gerne Fingerfood vom Familientisch, wie Kartoffeln, Nudeln und gedünstetes Gemüse. So schaffen Sie einen sanften Übergang zur Familienkost. Achten Sie darauf, dass die Probierhäppchen und Gerichte kindgerecht sind, d.h. möglichst nicht gesalzen und wenig gewürzt*, nicht scharf, frittiert und fettig. Klappt das gut und Ihr Kleiner kommt mit den Stückchen gut zurecht, können Sie die Menge erhöhen – gehen Sie hier ganz nach Ihrem kleinen Schatz vor. Zwischendurch bieten sich kindgerechte Knabberprodukte an und weiches, reifes Obst sind möglich und als Kombination dazu geeignet. Am Abend können Sie gerne ein paar Häppchen Brot zum Milchbrei reichen. Denn am Anfang ist es für die Kleinen noch nicht so leicht, sich hiermit zu sättigen. Nach und nach steigern Sie die Brotmengen Irgendwann wird aus dem Milchbrei ein Brot und eine Tasse Milch. Auf was sollten Sie achten: Meiden sollten Sie den Verzehr von rohem Hackfleisch bzw. Hackepeter, Rohwurst, Rohsalami, Teewurst…, Rohmilch und Rohmilchkäse, rohem Fisch (z. B. Sushi) und bestimmten Fischereierzeugnissen (z. B. Räucherlachs und Graved Lachs) sowie rohen Meerestieren (z. B. rohe Austern). Vorsicht ist bei kleinen, harten Lebensmitteln wie Johannisbeeren, Nüssen oder Saaten, wie Sonnenblumen- oder Kürbiskernen geboten. Sie können beim Verschlucken leicht in die Luftröhre gelangen. Solange Ihr kleiner Schatz noch keine Backenzähne hat, kann er die Nahrung nur mit den Kieferleisten kauen. Deshalb: Lebensmittel mit harter Hülle wie Paprika, Tomaten, Erbsen sollten besser noch zerdrückt oder in kleine Stücke geschnitten werden. Rohes, hartes Gemüse wie Karotten und Gurken erst dann geben, wenn Ihre Kleine Zähne hat und gut kauen kann. Oder besser erst mal gedünstet. Hier haben wir das Wichtigste zusammengefasst: ( https://www.hipp.de/kinder/ratgeber/wissenswertes-zu-ernaehrung-im-kleinkindalter/essen-was-ist-nicht-geeignet/ ) *auf Gewürze verzichten müssen Sie jedoch nicht mehr. Verwenden Sie Gewürze aber „maßvoll“. Gegen kleine Mengen Pfeffer, Curry, Paprika etc. spricht nichts. Sie können das Essen auch wunderbar mit milden Kräutern wie Petersilie, Schnittlauch, Rosmarin, Basilikum, Oregano, Thymian... „aufpeppen“. Als Würzmittel eignen sich auch hervorragend gedünstete Zwiebel. Auch Knoblauch ist möglich. Aber haben Sie das rechte Maß vor Augen und gewöhnen Sie Ihren Schatz langsam an diese Gewürze. Knoblauch kann recht scharf ausfallen. „Scharf“ gewürzte Speisen sind für die Kleinen noch schwer verträglich. Wenn Sie also nur leicht salzen, würzen etc. ist es wunderbar möglich, dass Ihre Kleine „direkt“ mitisst, ansonsten können Sie weiterhin eine Portion für sie abnehmen. Alles Gute und viel Freude beim Ausprobieren! Herzliche Grüße Eva Freitag

von Eva Freitag am 03.07.2020



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