Wie kommt man vom Brei zur Familienkost?

 Veronika Klinkenberg Frage an Veronika Klinkenberg Ernährungsberaterin

Frage: Wie kommt man vom Brei zur Familienkost?

liebe frau klingenberg, meine kleine amelia wird am 25.6. ein jahr alt. bisher hat sie 3x am tag brav ihren brei gegessen (wenn auch nur kleine mengen, sie wiegt bei 73 cm knapp 8 kilo, der kinderarzt meinte das sei ok so) und ich habe zusätzlich nach bedarf gestillt. seit ca. 1 woche verweigert sie jedoch den brei und will nicht mehr gefüttert werden. ich vermute es sind auch die oberen schneidezähne im anmarsch, bisher hat sie nur die unteren beiden. sie möchte am liebsten nur das essen, was sie selber in der hand halten kann und davon abbeißen. ihre favoriten sind zurzeit brot, banane und honigmelone, davon schafft sie auch große mengen. von nudeln mit gemüse etc schafft sie nur sehr kleine portionen, außerdem will sie jetzt wieder mehr gestillt werden als vorher, obwohl ich doch eigentlich langsam reduzieren wollte. muss ich mir sorgen machen oder ist das eine phase die vorbei geht? wie kann ich sie ausreichend mit fleisch und fisch versorgen, das kann sie mit nur 2 zähnen ja noch nicht gut kauen oder? wieviel fleisch sollte sie in dem alter überhaupt essen? wäre hackfleisch eine alternative? wieviele eier darf sie pro woche essen, und auch das eiweiß? ist es schlimm wenn sie oft banane isst, da ja sehr zuckerhaltig und stopfend? (probleme mit der verdauung hat sie aber keine) darf ich jetzt langsam mit kuhmilch anfangen? ab und an bekommt sie schon ein paar löffelchen naturjoghurt oder ein stückchen käse - wie kann ich mich da mit der menge regulieren, da sie ja noch sehr oft gestillt wird? woher weiß ich überhaupt, ob ihr die portionen die sie isst reichen? kann ich mich da auf meine kleine "verlassen" dass sie sich holt was sie braucht? wir leben in italien und es gibt hier ja leider kein schwarzbrot, welche alternativen habe ich? selber backen klappt oft aus zeitmangel nicht. sonst hätte ich eben nur weißbrot oder knäckebrot und müsli zur auswahl. kann ich das müsli mit kuhmilch machen, und muss ich die milch aus dem kühlschrank dafür etwas anwärmen? zurzeit sieht amelias essensplan etwa so aus: ca. 2 uhr stillen ca. 6 uhr stillen ca. 8 uhr stillen ca. 10 uhr keks+geraspelte birne/apfel+4 löffelchen joghurt oder halbes brötchen mit philadelphia+1/4 banane ca. 12 uhr etwas stillen vorm mittagsschlaf ca. 13:30 mittagessen ein paar löffelchen gemüse/kartoffel/fleischbrei, dann will sie unser essen, zb ein paar nudeln mit gemüse, einen schnitz honigmelone etc ca. 16:30 etwas getreidebrei, oder dinkelstange (reiswaffelnd mag sie nicht ) +obst und stillen ca. 19:30 haferschmelzflocken mit folgemilch 2 + obst, den isst sie noch am liebsten, aber auch nur eine sehr kleine portion, danach kaut sie lieber brot, obst, gekochte karotte etc ca. 22 uhr stillen und ins bett sie isst von allem nur sehr kleine portionen, außer brot und obst, und will sehr oft an die brust, oft auch noch nach den mahlzeiten...wie kann ich das umstellen? bekommt sie so genug nährstoffe, oder erscheinen nur mir selbst die portionen als zu klein? ich stille nach wie vor sehr gern und habe auch. ichts dagegen bis ca. 18 monate weiter zu stillen, aber etwas reduzieren möchte ich schon gerne... entschuldigung wegen der vielen fragen :-) und vielen vielen dank im voraus für die antwort!!

von Ele am 03.06.2013, 12:07



Antwort auf: Wie kommt man vom Brei zur Familienkost?

Liebe „Ele“, wenn der Kinderarzt zufrieden ist und keine Auffälligkeiten bemerkt hat, können Sie ganz beruhigt sein. Amelia dürfte ein wenig mehr auf die Waage bringen, aber das Gewicht liegt in einem Bereich, der für dieses Alter normal ist und scheint insgesamt ein putzmunteres Mädchen zu sein. Zähnchen, die im Anmarsch sind, sorgen meistens dafür, dass die Ernährung aus den gewohnten Bahnen läuft. Kinder verhalten sich dann anderes, sie sind unruhig, anstrengend und anhänglich. Dazu steht eine neuer Schritt vor der Türe. Amelia scheint zu den neugierigen Kindern zu zählen und möchte nun immer mehr selber in die Hand nehmen. Diese Phase ist bei der Umstellung auf das Kleinkindalter ganz normal, aber wie alle Phasen zeitlich begrenzt. Versuchen Sie das möglichst in Ruhe und mit Gelassenheit anzugehen, vertreten Sie aber auch sicher Ihren Standpunkt und unterstützen Sie die Kleine behutsam. Ihr Mädchen legt zwar einen großen Ehrgeiz an den Tag, sie aber von einen auf den anderen Tag vollkommen auf das Familienessen umstellen, würde ich nicht. Geben Sie ihr kleine Portionen kindgerechtes Essen vom Familientisch. Das können morgens und abends kleine Mengen belegtes Brot und Obst- und Gemüsestückchen sein. Mittags eignen sich ebenfalls verschiedene weich gekochte, ungesalzene Gemüsesorten, Beilagen wie Nudeln, Kartoffeln, Reis. Fleisch ist meistens recht hart, hier ist faserarmes, fettarmes Hackfleisch eine gute Lösung oder zartes schonend gegartes Geflügelfleisch. Fisch sollte mindestens 1x pro Woche auf dem Speiseplan stehen. Hier würde ich grätenfreies Fischfilet mit guter Qualität nehmen. Kaufen Sie, wenn erhältlich, Zuchtfische aus Bio-Aufzucht. 1-2 Eier kann es pro Woche geben. Achten Sie darauf, dass diese immer gut durchgegart sind, so dass keine Gefahr einer Salmonelleninfektion besteht. Für die Zwischenmahlzeiten liegen Sie mit weichen Obststückchen und Knabbereien bzw. Gebäck goldrichtig. Gerne dürfen Sie nun in kleinen Schritten mit Milch und Milchprodukten beginnen. So spricht nichts gegen ein paar Schlucke Milch aus der Tasse, ein paar Löffelchen Joghurt oder etwas Käse. Nach dem Geburtstag werden in etwa 300ml/g an Milch und Milchprodukten empfohlen. Da Sie ja weiter stillen, können Sie das ganz langsam einschleichend machen und die Milchversorgung auf lange Sicht anpassen. Da Ihre Maus sicher nicht von einen auf den anderen Tag in der Lage ist ausreichende Mengen Familienkost zu sich zu nehmen, rate ich Ihnen die Kleine während sie sich mit dem Selberessen abmüht, noch mit stückiger Breikost zuzufüttern. Dann können Sie wirklich sicher sein, dass Amelia eine ausreichende Menge und Vielfalt an Nahrung aufnimmt, die die Versorgung mit allen Nährstoffen sicherstellt. Sie haben ganz recht, im Moment sind es wahrscheinlich die Zähnchen, warum Ihr Kind wieder vermehrt an die Brust möchte. Sind die Zähnchen dann durchgebrochen ist es ratsam die Kleine zu unterstützen, sich immer mehr zu lösen und selbstständig zu werden – alleine wählt sie den leichteren Weg. Sie fühlt sich mit dem Stillen rundum wohl, das ist ja auch etwas Vertrautes, das sie von Anfang an kennt. Jetzt als Beinahe-Kleinkind spürt Ihr Mädchen noch intensiver jede Spur von Unsicherheit und Angst und entwickelt immer mehr ein Gespür dafür, was sie anstellen muss, um an ihr Ziel zu kommen. Ihr Mädchen darf bezogen auf die Größe etwas Gewicht zulegen, das stimmt. Aber haben Sie keine Angst, dass das Gewicht nach unten rutscht, wenn Sie das Stillen immer mehr reduzieren. Kinder sind sehr schlau, sie verfügen über ein unverfälschtes Regelsystem und sie verhungern nicht vor vollem Teller. Versuchen Sie die Mahlzeitenabstände bei etwa 3-4 Stunden zu halten. 3 Hauptmahlzeiten und 2 Zwischenmahlzeiten wären ideal. Kleine Stillmahlzeiten zwischendurch müssen nicht mehr sein. Die Stillmahlzeit um 8 Uhr bzw. um 12 Uhr kann ohne Bedenken langsam wegfallen. Lenken Sie Ihren Spatz ab und gewöhnen Sie Ihr Kind an andere beruhigende Rituale. Wenn Sie konsequent vorgehen und in Ruhe Ihren Standpunkt vertreten und Ihre Sicherheit zeigen, wird sich etwas in kleinen Schritten in Bewegung setzen. Sie schaffen das. Ich wünsche Ihnen viel Erfolg und das notwendige Durchsetzungsvermögen Veronika Klinkenberg

von Veronika Klinkenberg am 04.06.2013



Antwort auf: Wie kommt man vom Brei zur Familienkost?

ach ja, sie trinkt zu den mahlzeiten und zwischendurch wasser und kommt damit auf ca. 250 ml am tag.

von Ele am 03.06.2013, 12:28



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