Wie können wir unserem Kind die nächtlichen Flaschen abgewöhnen?

 Eva Freitag Frage an Eva Freitag Master der Ernährungswissenschaft

Frage: Wie können wir unserem Kind die nächtlichen Flaschen abgewöhnen?

Guten Tag, wir möchten unserem 13 Monate altem Sohn gern die Nachtflaschen abgewöhnen. Mit den Flaschen fing es im 9. Monat an – erst eine Flasche und dann im Laufe der Zeit zwei. Er ließ sich ohne Flasche nicht beruhigen und ist nicht wieder eingeschlafen. In den Forenbeiträgen haben wir gelesen, dass bei einem Kind im Alter von 13 Monaten Nachtflaschen nicht mehr notwendig sind. Unser Sohn bekommt zwischen 22 und 1 Uhr und zwischen 1 und 4 Uhr jeweils eine Flasche. Bis Anfang Februar waren es 200ml Folgemilch 2 pro Flasche. Vor zwei Wochen haben wir die Milchmenge je Flasche auf 130ml reduziert. Vor einer Woche haben wir die Pulvermenge reduziert (nur noch 3 Löffel statt 4). Derzeit trinkt unser Sohn die Flaschen ratz fatz aus und weint danach oft, als wäre er nicht satt geworden. Haben wir zu schnell zu doll reduziert? Falls ja, können Sie uns eine Empfehlung in Tagen/Wochen geben, wie wir reduzieren sollten? Abgesehen davon ist der Kleine seit ein paar Wochen immer schon gegen 5 Uhr morgens wach. In der Vergangenheit hat er immer bis 6/7 Uhr geschlafen. Kann das mit der Ernährung zusammenhängen? Tagsüber macht er ca. 1,5 Stunden Mittagsschlaf. Abends geht er zwischen 18 und 19 Uhr ins Bett. Vielen Dank im Voraus für Ihre Antwort. Herzliche Grüße Sandra

von mami_HH am 22.02.2021, 12:20



Antwort auf: Wie können wir unserem Kind die nächtlichen Flaschen abgewöhnen?

Liebe Sandra, Sie sind auf dem richtigen Weg! Jetzt heißt es weiterhin durchhalten. Schleichen Sie die Milch bei Ihrem Kleinen in der Nacht weiterhin aus. Gehen Sie also nun mit der Pulvermenge und auch in der Gesamtmenge weiter zurück. Das Ausschleichen klappt gut, wenn Sie Schritt für Schritt die Pulvermenge reduzieren, so kann sich Ihr Kleiner nun weiterhin langsam daran gewöhnen. Das Tempo ist von Kind zu Kind sehr verschieden. Für einige Kinder ist jede zweite Nacht ein Messlöffel weniger akzeptabel, andere tun sich schwer und akzeptieren lediglich ganz kleine Schritte. Machen Sie es so wie es für Sie und Ihren Sohn am besten funktioniert. Wird die Milch weniger, verlagert sich der Appetit automatisch auch noch mehr und mehr auf den Tag. Ihr Kleiner wird dadurch auch lernen, sich am Tag richtig satt zu essen, so dass die nächtliche Milch weniger wird und irgendwann gar nicht mehr notwendig ist. Dann reicht Ihrem Kleinen in der Nacht nur noch etwas Wasser gegen den Durst aus. Auch kann es sich dann wieder mit der Zeit einspielen, dass Ihr Kleiner am Morgen etwas länger schläft. Beim Schlafen gibt es bei den Kleinen aber kein allgemeingültiges Rezept und für jedes Baby gibt es eine individuelle Lösung. Es ist auch nicht nur ein sättigender Speiseplan wichtig, damit ein Baby einmal nachts „durchhält“ ohne zu essen. Denn das Durchschlafen hängt nicht nur mit der Ernährung zusammen. Es spielen viele weitere Faktoren eine Rolle, auch die Gewohnheit und besonders die Reife und Entwicklungsphase des Kindes. Für Sie zur Info: Im zweiten Lebensjahr werden etwa 300ml/g Milch und Milchprodukte empfohlen - am besten auf zwei-drei Mahlzeiten am Tag verteilt. Dazu zählen die Trinkmilch, Käse, Joghurt, Müesli, Milchreis, Pürees mit Milch etc. Am besten ist immer ein Mix an verschiedenen Milchprodukten. Das darf zum Übergang zum Kleinkind auch noch etwas mehr Milch sein, das ist aber die Richtung, in die es nun gehen soll. Unterstützen Sie Ihren Kleinen nun auf diesem Weg vom Baby zum Kleinkind. Gehen Sie selbstverständlich in angemessenen Tempo vor und versuchen Sie Schritt für Schritt die nächtliche Milch zu reduzieren. Sie und Ihr Kleiner schaffen das gemeinsam – Sie sind ein gutes Team! Alles Liebe und Gute! Herzliche Grüße Eva Freitag

von Eva Freitag am 23.02.2021