Wie bekomme ich mein Kind von der Milchflasche weg?

 Veronika Klinkenberg Frage an Veronika Klinkenberg Ernährungsberaterin

Frage: Wie bekomme ich mein Kind von der Milchflasche weg?

Hallo Meine Tochter ist 14 Monate und ich bekomme sie einfach nicht von der Milchflasche weg. Sonst hat sie Mittags wenigstens ihr Gläschen gegessen, oder einen Kloß mit Sosse. Aber momentan ist es so, wenn ich ihr den Kloß anbiete, ist die ein 3 - 4 Brocken, denn 4. Brocken nimmt sie wieder aus dem Mund, und wirft ihn weg, wenn ich ihr noch ein Stück gebe, wirft sie ihn auch weg. Da sie aber noch nicht satt ist, und auch nichts mehr essen will, fängt sie das motzen an, und ich mache ihr dann eine Milchflasche. Wenn ich ihr unter dem Tag ein Stück Apfel, Brot oder Brötchen gebe, macht sie es genauso. Sie gibt sich mit diesen Sachen nicht zufrieden, und motzt, bis ich ihr eine Flasche mache. Sie trinkt nur Milch am Tag, ich bekomme nichts anderes in sie rein. So kann es doch nicht weitergehen. Ich kann auch nicht mehr, da ich nicht mehr weiß, was ich noch machen soll.

von Hüpfer am 10.07.2012, 09:17



Antwort auf: Wie bekomme ich mein Kind von der Milchflasche weg?

Hallo, Ihr Töchterchen macht eine ganz entscheidende Entwicklungsphase durch. Sie entdeckt nicht nur ihren Willen, den sie natürlich auch entsprechend durchsetzen möchte und das auch was das Essen anbelangt. Sondern, was noch viel interessanter ist, Ihr Mädchen entwickelt ein Gespür dafür, dass Sie Einfluss auf die Mama hat. Offensichtlich hat die Kleine herausbekommen, dass Sie mit ihrer Verhaltensweise an ihr geliebtes Milchfläschchen kommt und dass sie damit die Aufmerksamkeit von Mama auf sich lenken kann. Lassen Sie sich nicht darauf ein, denn Trotzanfälle und kleine Löwenkämpfe sind in diesem Alter Begleiterscheinungen eines ganz normalen Entwicklungsprozesses. Ihr Kind scheint zu den temperamentvollen Mädchen zu zählen und da kann das schon recht nervenaufreibend sein. Versuchen Sie möglichst ruhig und gelassen zu bleiben, die Kleine braucht jetzt Ihre Unterstützung und es ist wichtig, dass Sie ihr Grenzen setzen. Sie hat ja bisher immer Gläschen oder kindgerechtes vom Familientisch gegessen. Das zeigt, dass sie das auch kann. Bieten Sie weiterhin ganz in Ruhe eine Auswahl an gesundem Essen an, aus der Ihr Töchterchen wählen kann, was sie essen möchte. Versuchen Sie heraus zu finden, ob sie vielleicht doch noch besser mit fertiger Babykost zurechtkommt. Wir haben ein sehr umfangreiches Sortiment für Kleinkinder, das von der Konsistenz her bestens auf dieses Alter abgestimmt ist und geschmacklich gut angenommen wird. Was das Verhalten am Tisch anbelangt ist es ganz wichtig, dass Sie Grenzen setzen. Denn lassen Sie sich hier ein, haben Sie verloren. Wirft die Kleine Speisen weg oder spielt mit dem Essen, sagen Sie in ruhigem Ton „nein“. Wiederholt sie es, brechen Sie für Ihr Töchterchen die Mahlzeit ab. Dann gibt es, wie auch nach einer Spatzenportion nach der sie bekundet, dass sie keinen Hunger mehr hat nichts mehr - auch keine Milch. Ich kann mir vorstellen, dass Sie aus Angst Ihr Kind könne Mangel erleiden oder zu wenig bekommen, leicht versucht sind als Notlösung zumindest die Milch zu geben. Machen Sie es Ihrem kleinen Schatz nicht zu leicht. Natürlich ist es einfacher und angenehmer eine Milch zu trinken, aber für die Gesamtentwicklung (so vor allem für den Sprachgebrauch) ist es wichtig, dass möglichst viel festes Essen gekaut wird. In diesem Alter sind sich Kinder genau bewusst, wie sie es anstellen müssen, um ans Ziel zu kommen. Merkt die Kleine, dass Sie gelassen bleiben und ruhig ihren Standpunkt vertreten und dass eben nicht die „sichere“ Milch hinterher folgt, wird sie rasch wieder bei den festen Speisen zulangen. Es macht nichts, wenn Sie den Hunger zum Gehilfen machen. Beim Essen kann man nichts erzwingen, aber fest steht: kein Kind verhungert vor vollem Teller. Versuchen Sie es einmal damit: Stellen Sie das Essen nicht mehr so sehr in den Mittelpunkt, machen Sie keine "große Sache" daraus, ob Ihr Töchterchen etwas isst oder nicht. Konzentrieren Sie sich während des Essens nicht mehr ausschließlich auf die Kleine, sondern unterhalten Sie sich über belanglose Dinge. Achten Sie überhaupt auf eine möglichst entspannte, ruhige Atmosphäre. Nehmen Sie sich viel Zeit für die Mahlzeiten: kein Zeitdruck, ein hübsch gedeckter Tisch sind einladend und regen den Appetit an. Lassen Sie es sich selbst gut schmecken und greifen mit Genuss bei allem zu. Lassen Sie den Mut nicht sinken, auch wenn es nicht gleich von heute auf morgen klappt. Sie werden gemeinsam Ihr Ziel erreichen. Gehen Sie bis dahin entspannt aber auch konsequent vor. Da es sich vor allem um eine Verhaltensfrage handelt, könnten Sie noch bei Christiane Schuster vom Nachbarforum posten. Ich wünsche Ihnen alles Gute und lassen Sie sich nicht unterbuttern. Veronika Klinkenberg

von Veronika Klinkenberg am 10.07.2012



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