Guten Tag, ich habe vor zwei Wochen schon einmal versucht meinem Sohn Brei zu geben. Er hat es überhaupt nicht gemocht und hat geweint. Ich habe dann wieder aufgehört und habe Flasche gegeben. Nun möchte ich einen neuen Start versuchen. Wie kann ich am besten damit beginnen. Er hat sich ja schon mit dem Löffel schwer getan. Haben Sie einen Rat? Ich bekomme nur einen Löffel in den Mund dann ist Schluss. Mein Sohn ist aber schon 7 Monate da möchte es ja langsam mal funktionieren. Ich danke Ihnen für die Hilfe.
von
"Sylke"
am 23.03.2020, 11:17
Antwort auf:
Wie beginne ich mit der Beikost?
Liebe „Lüffchen“,
es kommt nicht selten vor, dass die Beikosteinführung nicht von Anfang an super klappt.
Ihr Kleiner befindet sich gerade in einer Gewöhnungsphase. Er lernt, dass es neben der Milch noch ganz andere leckere Sachen und Geschmäcker gibt. Die werden nicht mehr gesaugt, sondern mit einem Löffel aufgenommen. Diesen Brei muss Ihr Sohn auch noch im Mund selbst nach hinten schieben und abschlucken. Ganz schön aufregend für Ihren kleinen Liebling und am Anfang auch noch recht anstrengend!
Natürlich kommen auch noch die verschiedenen und neuen Geschmackseindrücke hinzu. Dabei kann es Liebe auf den „ersten Biss“ sein, und manchmal braucht es mehrere Anläufe (8-10x) bis Baby und Lebensmittel Freundschaft geschlossen haben. Bleiben Sie erst einmal bei dem Mittagsbrei – Ihr Kleiner sollte sich erst einmal an den herzhaften Geschmack und die Breikonsistenz gewöhnen. Mag Ihr Sohn den Brei nicht essen, dann machen Sie ein Päuschen, bieten aber nicht gleich die Milch an, sondern füttern wieder weiter. Ruhig auch mal ein bisschen den Hunger zum Gehilfen nehmen. Wenn Ihr Kind merkt, dass es nicht mehr die „sichere“ Milch im Anschluss gibt, wird er auch mehr vom Brei essen.
Geben Sie Ihrem Kleinen gerne mal ein weiches Löffelchen selbst in die Hand und lassen ihn das Essen selbst erforschen. Sie können auch mal Fingerfood wie weich gekochtes Gemüse, ein paar Nudeln oder Kartoffelstückchen (alles ungewürzt) anbieten. Diese können Sie zum Brei kombinieren. Nicht, um eine Breimahlzeit zu ersetzen sondern einfach um sie interessanter zu machen.
Oder kommen die Zähnchen? Sehr oft liegt es daran. Viele Kinder mögen während des Zahnens nicht mehr so gerne essen/trinken wie gewohnt oder bevorzugen plötzlich ganz bestimmte Speisen wie die Milch. Der Mundraum ist beim Zahnen sehr empfindlich. Es ist schmerzhaft, wenn der Löffel an die gerötete Zahnleiste stößt. Oft wird nur das Nötigste und Beliebteste gegessen oder getrunken. Probieren Sie es mal aus Ihrem Kleinen den Mittagsbrei unerwärmt zu reichen, das empfinden die Kleinen oft als angenehm. Auch kann ein Beißring vor dem Essen für Linderung sorgen.
Zum Zeitpunkt noch ein paar Worte: Zunächst einmal ist es immer am besten ein Baby nach seinem Bedarf also nach seinem eigenen Rhythmus zu füttern. Für das Essen wählen Sie grundsätzlich einfach einen Zeitpunkt, zu dem Ihr Sohn munter und ausgeschlafen ist. Müde Babys sind meist weniger experimentierfreudig und geduldig.
Bleiben Sie einfach frohgemut dran. Bestimmt „platzt“ bald der Knoten und Ihr Kleiner findet Gefallen am „Löffeln“.
Herzliche Grüße
Luise Thun
von
Luise Thun
am 23.03.2020