Hallo! Ich habe eine Frage. Unsere Tochter ist jetzt 1 Jahr alt und trinkt tagsüber kein Fläschen mehr. Aber in der Nacht!! Und das nicht gerade wenig.
Sie bekommt morgens zwei längs geschnittene Scheiben Vollkornbrötchen (selbst gebacken ohne Salz) mit dünn gestrichener Butter, etwas Obst oder Obstgläschen, oder Haferflocken mit Obst, isst dann gegen 12 Uhr zu Mittag. Eine wie ich finde eher kleinere Portion. Dann bekommt sie nachmittags meist noch etwas Obst, eine halbe Banane oder zwei bis drei Dinkelkringel und Obst oder Obstgläschen mit Dinkel oder bei größerem Hunger noch etwas Haferflocken.
Am Abend isst sie circa 100g schmelzflockenbrei oder Hirsebrei mit etwas Obstgläschen und wieder 2 längs aufgeschnittene Brötchenscheiben oder eine kleine Scheibe Brot mit etwas Frischkäse. Dazu isst sie eine halbe Scheibe Käse, zwei kleine Tomaten, lutscht etwas an Gurkensticks und isst gerne zwei geschälte geschnittene Weintrauben. Manchmal ist sie auch kleine Mengen saurer Gurken. Die haben es ihr angetan. Abends schläft sie dann mal ohne Fläschen oder mal mit einem Wasserfläschen ein. Kommt dann aber schon noch alle 3h und lässt sich nur mit einem Fläschen beruhigen. Die ganze Zeit hatte ich per Milch genommen und diese sehr verdünnt. Aber ihr scheint das nicht zu reichen. Folgemilch 2 haben wir auch probiert, damit schläft sie besser, nahm aber schon auch davon zu. Aktuell wiegt sie 10,7 kg bei einer Größe von 75cm. Sie ist nicht dick, aber gut dabei. Wie mache ich es richtig? Haben sie Tipps für mich? Herzlichen Dank!!
von
Lina20191
am 22.09.2020, 12:57
Antwort auf:
Warum trinkt sie nachts so viel?
Liebe „Lina20191 “,
Ihr Mädchen ist nun ein Kleinkind und kann nachts lernen ohne Essen auszukommen.
Im zweiten Lebensjahr reichen insgesamt 300 ml Milch inklusive aller anderen Milchprodukte aus, am besten auf 2-3 Portion über den Tag verteilt. In diese Empfehlung werden einberechnet: Die Trinkmilch (Muttermilch, Säuglingsmilch, Kuhmilch, Kindermilch) alleinig oder zum Brot, das Müesli, der Milchbrei, der Käse auf dem Brot, ein Joghurt zwischendurch.
Ihr Speiseplan gefällt mir wirklich gut, wenn auch einzelne Mahlzeiten üppiger ausfallen könnten. Wenn die Milch in der Nacht weniger wird und dann ganz wegfällt, wird Ihre Kleine sich tagsüber automatisch richtig satt zu essen.
Mit Blick auf den Speiseplan kommt tagsüber die Milch eventuell etwas kurz. Wird der Getreidebrei am Abend mit Milch angerührt. Und die Haferlocken am Morgen? Gerne kann das Frühstück und das Abendessen Milchprodukte (Käse zählt natürlich auch dazu) enthalten – aber erst wenn die Milch nachts wegfällt, sonst wird der Speiseplan zu milchlastig. .
Erfahrungsgemäß sind Einschlaf- oder Nachtfläschchen eine liebgewonnene Gewohnheit. Die Kleinen haben gelernt, so in den Schlaf zu finden und fordern dann schnell die Milch ein. Helfen Sie Ihrem Schatz ein anderes Einschlafritual zu finden, z.B. kuscheln, Liedchen singen, Schmusetuch, Geschichte vorlesen, streicheln, Spieluhr, etc.
Wenn es gar nicht klappt, starten Sie noch einmal mit der immer stärker verdünnten Milch. Richtige Milchmahlzeiten in der Nacht in Form einer 2er Milch sind nicht zu empfehlen.
Sie möchten ja weg von der Sättigung in der Nacht und den Hunger soll sich altersentsprechend auf den Tag verteilen,
Ich weiß, von außen lassen sich solche Tipps leicht geben und Sie haben auch schon viel versucht. Ich bin mir aber auch sicher, dass Ihre Kleine, wenn Sie dran bleiben, bald ohne Milch durch die Nacht kommt. Das klappt vielleicht nicht von heute auf morgen, aber hilft Ihrem Schatz, damit Zähnchen geschont und die Verdauung zur Ruhe kommen kann.
Leider gibt es hier keine einfache, schnelle Lösung und es wird vermutlich für beide Seiten zunächst nicht leicht werden. Es wird Protest und vielleicht noch mehr Geschrei geben.
Wenn Sie aber eine Veränderung möchten, kommen Sie nicht drum herum.
Wirklich „sanft“ wird es nicht gehen. Auch wenn Sie sich das wünschen.
Aber auch Sie haben verdient, nach einem Jahr endlich einmal wieder phasenweise durchzuschlafen und nicht mitten in der Nacht Fläschchen zuzubereiten.
Und nun das Allerwichtigste: Genießen Sie die Zeit mit Ihrem Mädchen. Freuen Sie sich über Ihr aktives, agiles, gesundes, glückliches kleines Mädchen. Das meine ich ehrlich! Das ist das Wichtigste!
Mit Ihrer konsequenten Hilfe, werden sie beide diesen Schritt meistern!
Herzliche Grüße
Ihre Annelie Last
von
Annelie Last
am 23.09.2020