Guten Tag, mein Sohn ist 6,5 Monate und zeigt noch null Interesse für Brei. Ich habe vor ein paar Wochen ihm ein kleines Glas mit Möhren war gemacht. Beim ersten mal hat er den Mund aufgemacht aber alles wieder mit der Zunge nach draußen transportiert. Beim zweiten mal hat er den Mund gar nicht mehr geöffnet. Es scheint so als ob er mit dem Stillen glücklich ist. Nun wird er ja bald 7 Monate, da bekommen andere Kinder ja schon fast die 2. Beikost. Was meinen Sie sollte ich noch versuchen? Müsste nicht langsam mal sein Interesse kommen und Brei essen? Wie lange haben wir noch Zeit um nicht alles so eng zu sehen?
Viele Grüße Evi
von
"Sylke"
am 24.09.2019, 13:27
Antwort auf:
Wann bemerke ich das mein Kind reif für die Beikost ist?
Liebe Evi,
frühestens nach vier Monaten (etwa 17 Wochen) und spätestens mit sechs Monaten wird das Zufüttern von Beikost ergänzend zur Milch empfohlen. Das ist ein günstiges Zeitfenster mit Beikost anzufangen.
Der Zungenreflex, durch den das Baby feste Nahrung automatisch wieder aus dem Mund herausschiebt, schwächt sich ab, wenn ein Baby feste Nahrung braucht. Und manche Kinder brauchen etwas länger bis das Essen fester Kost ganz selbstverständlich klappt. Da bleibt nur eines, täglich weiter üben. Bieten Sie Ihrem Kleinen also ruhig immer wieder Gemüse vor der Mittagsmilch an, damit er üben und lernen kann, den Brei vom Löffel zu nehmen und mit der Zunge im Mund nach hinten zu schieben. Das ist motorisch nun was ganz anderes als das Saugen an der Brust.
Bei der Beikosteinführung kommen zwei Aspekte zusammen. Zum einen müssen sich die Kleinen mit einem anderen Geschmack/einer anderen Konsistenz als von der Milch bekannt auseinandersetzen, zum anderen müssen sie das Aufnehmen von Nahrung mit dem Löffel und das Abschlucken der Nahrung lernen. Löffelessen ist für die Babys am Anfang sehr anstrengend und etwas ganz Neues. Oft benötigt es einfach etwas Zeit und Übung, bis die Nahrung nach hinten befördert wird und auch das Abschlucken problemlos gelingt.
Wenn Sie unsicher sind, sprechen Sie mit Ihrem Kinderarzt. Er kann prüfen, ob der Zungenreflex und der Schluckreflex reif genug sind.
Achten Sie auch auf das richtige Zeitfenster. Der Kleine sollten nicht übermüdet sein und auch noch nicht überhungrig. Beides senkt schnell die Lust am Löffeln.
Schauen Sie mal, dass die Milch am Vormittag nicht zu üppig ausfällt. Sonst ist der Bauch am Mittag einfach noch zu voll. Mit gutem Hunger isst es sich viel besser.
Geben Sie ruhig auch etwas Brei auf sein Fingerchen, so kann er sich spielerisch an den Brei tasten.
Viele liebe Grüße
Doris Plath
von
Doris Plath
am 24.09.2019