Hallo liebes Team,
meine Tochter ist jetzt 16 Monate und isst am Familientisch mit, bisher auch immer super und alles klasse.
Seit ca. 8 Wochen nun Probleme. Sie verweigert sämtliches Gemüse und auch Obst, egal was sie vorher mochte, egal was ich koche...
sie isst Obst nur wenn es püriert ist (Gläschen oder diese Quetschdinger). aber das ist ja auch keine Dauerlösung.
Normaler Tag:
06.30 Frühstück 1 Scheibe Brot mit Käse, Margarine auch mal Wurst, dazu 1 Becher Milch (ca. 120 ml)
09.30 Zwischensnack eigentlich Obst (wenn sie es essen würde) nun die Quetschdinger oder halt Hirsekringel oder dergleichen
13.00 Mittagessen je nach Tag; Kartoffeln, Nudeln, Reis, Fleisch (ca. 4 x woche) mal Fisch, Gemüse (theoretisch)
15.30 Snack oft ein Joghurt (isst aber keine Fruchtstückchen darin, egal wie klein)
18.15 abendbrot Brot mit Belag, Tasse Milch ca. 120 ml
Was mach ich denn nun? Habe Angst das sie nicht genug versorgt wird..??
Und ich weiß vor allem nicht mehr was ich kochen soll?? Habe schon von nur Gemüse, dann Auläufe oder Gratins bis hin zu NUdeln mit Gemüse viel probiert.
Haben Sie vielleicht noch einen Tipp??
Danke, ist ein wenig lang geworden und ich hoffe nicht zu durcheinander.
Gruß
Daniela
von
pietschi-baby
am 16.04.2012, 11:21
Antwort auf:
Verweigerung Obst und Gemüse
Hallo,
lassen Sie sich nur nicht beirren, dieses wählerische Verhalten im Kleinkindalter kennen viele Eltern. Es ist in der Entwicklung normal und in der Regel auch kein Grund zur Sorge. Die Kinder sind dennoch gut versorgt. Das hat die Natur schon mit eingerechnet.
Natürlich hat man als Mama hohe Ansprüche und möchte, dass die Ernährung gesund und abwechslungsreich „klappt“. Und genau da machen uns die Kleinen einen Strich durch die Rechnung. Sie entwickeln einen eigenen Kopf mit ganz speziellen Vorlieben. Das abwechslungsreiche, ausgewogene Essen wird nicht so geschätzt wie es sollte. Aus Erfahrung weiß ich, das wird wieder besser werden. Auch wenn Eltern bis dahin fast verzweifeln, wenn Kinder ihre Nahrungsvielfalt vor allem in „Richtung gesundes Essen“ über einen längeren Zeitraum begrenzen.
Ganz wichtig ist es in diesem Fall das Essen möglichst gelassen zu sehen. Versteifen Sie sich nicht auf dieses Thema., Freuen Sie sich vielmehr darüber, dass es Ihrem Mädchen gut geht, dass sie aktiv und putzmunter ist. Am besten ist es, wenn man keine „große Sache“ daraus macht. Sonst lernt Ihre Tochter nur, dass sie mit einer ablehnenden Verhaltensweise viel Aufmerksamkeit bekommt. Und das gefällt den Kleinen in diesem Alter besonders: Mama tut alles, damit ich mehr und gesund esse. „Das ist so toll, dass sie sich mir so intensiv zuwendet“.
Bieten Sie weiterhin unverzagt und geduldig das gewohnte abwechslungsreiche Essen an. Sie geben vor, was es zu essen gibt. Gehen Sie nicht ausschließlich auf Sonderwünsche ein und stellen Sie Ihr Töchterchen nicht vor eine größere Auswahl. Das überfordert sie nur und gibt ihr die Möglichkeit kleine Kämpfe aus zu fechten. Kinder in diesem Alter suchen kleine „Löwenkämpfe“ und wollen ausloten wie weit die Grenzen gesteckt sind. Je weniger Sie dem Verhalten des Kindes Bedeutung beimessen und je weniger Sie erzwingen möchten, umso mehr wird sich Ihr Mädchen wieder für Gemüse und Obst interessieren. Verpacken Sie Gemüse und Obst in die Speisen. Greifen auch Sie selbst immer mit Genuss zu. Zum Beispiel auf einen Obstteller, oder Gemüsesticks...Sie sind das Vorbild, Kinder übernehmen irgendwann immer das, was ihnen vorgelebt wird. Beziehen Sie die Kleine nach Möglichkeit ins Einkaufen, Zubereiten, Tisch decken…mit ein.
Früher oder später wird die Kleine diese wählerische Essensweise wieder aufgeben und wieder in ein ausgewogeneres Essen finden. Gehen Sie bis dahin entspannt aber auch konsequent vor. Sie nimmt keinen Schaden. Ich weiß, das hört sich alles so einfach an und im Grunde ist es das doch auch. Bleiben Sie dran!
Ich wünsche Ihnen ausreichend mütterliche Geduld und Durchhaltevermögen
Veronika Klinkenberg
von
Veronika Klinkenberg
am 17.04.2012