Hallo,
heute muss ich mich auch mal mit einer Frage an sie wenden.
Meine Tochter kam zwei Wochen zu früh, aber komplett ausgereift mit ca 50 cm und 3450 gr zur Welt. Bei der U5 hatte sie dann schon 69 cm und rund 7kg. Damals sagte der Kinderarzt, ich könne ruhig langsam mit der Beikost starten. Wir haben es probiert, was in Verweigerung endete. Nach ca 3 Wochen haben wir den zweiten Versuch gestartet. Es hat wieder nicht geklappt...
Mittlerweile ist sie 6 1/2 Monate alt, trägt Kleidergröße 74/80 (ist also entsprechend groß für ihr alter) und man merkt, die Milch (Pre) reicht ihr nicht mehr, aber Brei geht noch immer nicht. Sie öffnet zwar den Mund, drückt den Brei aber umgehend wieder nach draußen.
Auf der anderen Seite hat sie uns gestern beim Abendbrot wieder das Essen vom Teller gestarrt und so gemeckert, dass ich ihr kurzerhand ein Stück matschige Banane in die Hand gedrückt habe, die sie fast komplett alleine gegessen hat! Banane vom Löffel isst sie im übrigen auch nicht. Das habe ich heute Mittag ausprobiert. Nur selbst aus der eigenen Hand, wird sie angenommen.
Gibt es Kinder, die einfach keinen Brei mögen sondern gleich etwas "zum Kauen" haben wollen? Wie mache ich denn nun weiter?
Von meinen anderen beiden kenne ich dieses verhalten überhaupt nicht. Da klappte es mit dem Brei auf Anhieb.
Etwas überfragte Grüsse und danke für ihre Hilfe,
Cassie
von
Cassie
am 12.02.2013, 16:42
Antwort auf:
Verweigert jeden Brei wie mache ich jetzt weiter?
Liebe „Cassie“,
es freut mich, dass Sie mich ebenfalls um Rat fragen..
Klar, dass Sie etwas ratlos und überfragt sind, weil es mit der Beikost so gar nicht vorangehen will. Manchmal wird die Geduld wirklich auf eine Probe gestellt.
Das Essen vom Löffel ist eine ganz neue Erfahrung für ein Baby. Schließlich ist es vollkommen neu etwas anderes als die vertraute Milch auf der Zunge zu spüren. Ihr Töchterchen muss erst herausfinden, dass man das auch essen kann. Außerdem muss ein Baby bei der Umstellung von der reinen Milchernährung auf feste Nahrung lernen vollkommen neue Geschmackserlebnisse zu akzeptieren.
Immer wieder höre ich von Kindern, die die „Breiphase“ auslassen und lieber direkt auf stückiges Essen gehen. Das scheint es tatsächlich zu geben. Sicher essen Sie oft gemeinsam und Ihr Mädchen kann Eltern und Geschwister beim Essen beobachten. Das weckt das Interesse und die Lust es genauso zu machen. Dazu kommt, dass viele Kinder in diesem Alter ein immer größeres Bedürfnis entwickeln selbstständiger zu werden und selbst etwas in die Hand zu nehmen. Auch hier sind Bruder und/oder Schwester gute Lehrmeister. Hier gelingt es sicher, die Kleine zu packen.
Ein komplettes Essen über „Fingerfood“ ist sicher nicht machbar, aber geben Sie Ihrem Mädchen ruhig ein Tellerchen und legen sehr weich gekochte, ungewürzte Gemüsestückchen darauf. Diese kann sie selbst zum Mund führen und mit dem Kiefer (wenn noch keine Zähnchen da sind) zerdrücken. Gerne dürfen Sie nicht mehr ganz so fein pürierte Breie versuchen. Während sich Ihr Mädchen mit dem Selberessen abmüht gelingt es Ihnen sicher sie mit dem Löffel zuzufüttern.
Ich kann mir gut vorstellen, dass der Forschergeist geweckt wird und Ihr Kind Spaß und Freude am Essen entwickelt und so an festes Essen gelockt wird.
Ich drücke Ihnen die Daumen, dass so der Knoten für das feste Essen platzt.
Viele Grüße
Veronika Klinkenberg
von
Veronika Klinkenberg
am 13.02.2013