Unser Sohn 7,5 Monate verweigert mittags den Möhren-Kartoffel-Fleisch-Brei (seit seinem 6. Lebensmonat bieten wir ihm den Brei an), wobei er schon 3-4 mal den Teller leer gegessen hat und er verweiget abends den Milch-Hirse-Brei (4mal angeboten nie gegessen). Sein Wasser aus dem Fläschen trinkt er, da ist er ganz wild darauf. Ich habe ihm beide Brei auch schon in der Flasche angeboten, ging auch nur 1 mal dann wollte er nicht mehr.
Ich habe auch schon Kartoffel mit der Gabel zerdrückt aber nach dem ersten Interesse spuckt er alles wieder aus.
Esse ich ein Brot und er ist auf meinem Arm greift er wie wild danach, ebenso bei Paprikastücken, Apfelstücken, Keksen etc. Trinke ich aus einem Glas oder eine Tasse möchte er auch und weint richtig wenn er nicht darf.
Ich bin ratlos. Er hat noch keine Zähne und ich habe Angst dass er sich verschluckt wenn ich ihm jetzt kleine Brotstücke gebe. Und die gedrückten Kartoffel wollte er ja auch nicht.
Wie lange kann ich noch voll stillen? Wie ist das mit den Nährstoffen, reichen die noch aus der MuMi?
Vielen herzlichen Dank
von
laujoina
am 15.01.2013, 21:36
Antwort auf:
Verweigert Brei, wie lange kann ich noch voll stillen?
Liebe „Laujoina“,
die Voraussetzungen sehen gar nicht schlecht aus, Ihr Söhnchen beobachtet Sie mit großem Interesse und möchte es seinem Vorbild nachtun. Nun muss er noch akzeptieren und kennenlernen, dass man das was ihm regelmäßig angeboten wird, auch tatsächlich essbar ist. Es ist noch nicht sehr lange her, dass Sie mit festem Essen begonnen haben. Ich kann Sie nur ermutigen nicht aufzugeben und weiter geduldig am Ball zu bleiben.
Bei manchen Babys nimmt die Gewöhnung etwas mehr Zeit in Anspruch und braucht es zahlreiches immer wieder Anbieten, bis festes Essen angenommen wird. Vielleicht handelt es sich momentan um eine Phase, die für Ihren Kleinen ohnehin nicht einfach ist. Das Stillen dient je älter Babys werden immer mehr als „Anker“ und gibt Sicherheit. Auf diese Phasen folgen aber auch entspanntere Zeiten, in denen Babys stabiler und aufgeschlossener für Neues sind. Immerhin hat der Kleine ja schon einmal gezeigt, dass er den Teller leer essen kann.
Nach dem sechsten Monat werden die Nähr- und Schutzstoffe aus anderen Lebensmittel immer wichtiger im Speiseplan. Die Natur hat es aber so eingerichtet, dass es nicht sofort zu einem Mangel kommt. Solange sich Ihr Söhnchen altersgerecht entwickelt und einen fitten, munteren Eindruck macht, brauchen Sie sich keine Sorgen machen. Das Alter Ihres kleinen Schatzes ist aber ein wichtiges Zeitfenster, um Sprösslinge mit fester Kost vertraut zu machen, deshalb ist es wichtig nicht den Mut zu verlieren und weiter geduldig feste Kost anzubieten. Irgendwann platzt immer der Knoten und von einem Tag auf den anderen kann es ganz anders aussehen.
Bleiben Sie also konsequent dabei. Geben Sie Ihrem Jungen ein weiches Löffelchen in die Hand oder bestreichen Sie auch ein Fingerchen mit etwas Brei. Lassen Sie den Kleinen das Essen erforschen. Um ihn zu locken, dürfen Sie ihm ruhig auch sehr weich gekochte ungesalzene Gemüsestückchen (Karotte, Kartoffel, Kohlrabi…) in die Hand geben, die er dann erforschen kann. Babykekse oder Baby-Zwieback anfangs in Milch oder Tee eingetaucht sind ebenfalls möglich. Während er sich mit dem Selberessen abmüht, gelingt es Ihnen sicher ihn zu zu füttern.
Versuchen Sie als Abendbrei nicht nur Getreideflocken, die mit Milch angerührt werden. Breie in Instantform oder die fertig im Gläschen zubereiteten Breie kommen bei vielen Kindern gut an. Bei den fertigen Gläschen finden Sie auch Breie, die anstelle von Obst mit Gemüse verfeinert sind.
Konzentrieren Sie sich dabei mal auf eine Mahlzeit, am besten erst einmal den Gemüse-Fleisch-Brei am Mittag. Probieren Sie nicht zu vieles aus, sondern beschränken sich erst einmal auf einige wenige Lebensmittel. Wenn Ihr Kleiner nichts oder nur ein paar Löffelchen essen mag, nicht gleich die Brust anbieten, sondern ein kurzes Päuschen machen und dann wieder probieren. Ruhig auch einmal den Hunger etwas arbeiten lassen. Meine Erfahrung ist, wenn es nicht gleich die „sichere“ Milch gibt, interessieren sich die Kleinen dann auch mehr und mehr für den Brei. Das ist natürlich Übungssache und wird vermutlich nicht von heute auf morgen klappen. Aber Ihr Kleiner kann und wird das lernen, dass es neben der Muttermilch auch feste Nahrung gibt.
Mit Geduld und Konsequenz schaffen Sie es! Gehen Sie einen Schritt nach dem anderen. Versuchen Sie gelassen aber sicher vorzugehen, dann löst sich oft vieles von allein.
Ich wünsche Ihnen, dass sich bald ein Erfolg einstellt
Veronika Klinkenberg
von
Veronika Klinkenberg
am 16.01.2013