Hallo! Mein Sohn ist jetzt fast 20 Wochen alt (geboren 13 Tage nach Termin). Auf Anraten der Kinderärztin haben wir vor zwei Wochen mit Beikost angefangen. Ich musste mein Kind nach 12 Wochen abstillen und seitdem bekommt er Premilch. Da er einen großen Energiebedarf zu haben scheint (er trinkt in 24 Std. durchschnittlich etwa 1150 ml), meinte unsere Kinderärztin, wir sollten ruhig früh beginnen, Brei zu probieren. Wir starteten ganz klassisch mit Möhre (selbstgekocht). Tatsächlich klappte es fast sofort total super! Wir fütterten ihn eine Woche lang mittags etwa 120 ml Möhrenbrei und er fand es super. Seine Stimmung in der ganzen Woche war total gut. Vorher war er eher ein häufig quengeliges Baby. Nach 7 Tagen fütterten wir ihm dann Möhre-Kartoffel (2:1). Nach zwei Tagen fing er plötzlich während des Fütterns oder kurz danach an zu schreien, so wie er normalerweise nur schreit, wenn er Hunger oder wahrscheinlich Schmerzen hat. Auch seine Stimmung ist seitdem deutlich schlechter. Vorher hatte er, so unser Eindruck, eher keine Bauchschmerzen oder Blähungen ( also von Geburt an). Auch sein Stuhlgang ist regelmäßig (1-3x/Tag). Die Konsitenz hat sich seit der Breieinführung zwar verändert, aber erwartungsgemäß, wie wir finden, nicht sehr hart, sondern eher breiig. Keine Ahnung, ob er von Bedeutung ist, aber der Kleine spukt recht viel, seitdem er nicht mehr gestillt wird. Seit Kurzem habe ich das Gefühl, dass es vll etwas mehr geworden ist und z.T. ist es auch nur transparent ohne die weißen Bröckchen. Zudem schläft er aktuell total schlecht. Nachts ist er total unruhig, schläft nach seinen Fläschchen nachts nicht mehr zuverlässig ein und auch tagsüber schläft er deutlich weniger.
Vielleicht haben meine Beobachtungen auch nichts mit der Beikost zu tun, aber ich finde schon auffällig, dass sich mit der Einführung der Kartoffel so vieles verändert hat. Könnte es sein, dass der die Stärke nicht verträgt? Wie sollen wir vorgehen?
Viele Grüße
von
Edda123rot
am 04.08.2017, 09:24
Antwort auf:
Verträgt mein Kind Kartoffeln nicht?
Liebe „Edda123rot“,
dass Babys Kartoffel nicht vertragen ist sehr, sehr, sehr selten. Achten Sie darauf, dass der selbst gekochte Brei nicht zu „kompakt“ ist. Lieber noch etwas Flüssigkeit zugeben.
Manchmal ist es so, dass Auffälligkeiten ganz zufällig mit einer (neuen) Ernährung zur gleichen Zeit zusammenfallen. Und es beseht gar kein Zusammenhang.
Was mir gerade einfällt: Vielleicht schießen gerade Zähne ein? Das alles hört sich mir sehr danach an.
Besonders wenn Zähne durchbrechen haben Kinder Ihre Befindlichkeiten, sowohl beim Essen als auch beim Schlafen. Die einen leiden, die anderen spüren gar nichts. Viele Kinder mögen während des Zahnens nicht mehr so gerne essen/trinken wie gewohnt oder bevorzugen plötzlich ganz bestimmte Speisen wie die Milch. Der Mundraum ist beim Zahnen sehr empfindlich. Es ist schmerzhaft, wenn der Löffel an die gerötete Zahnleiste stößt. Oft wird nur das Nötigste und Beliebteste gegessen.
Gehen Sie in jedem Fall auf Ihren Kleinen ein. Bieten Sie ihm ohne Zwang an, was er mag und braucht: Geborgenheit und meist die Milch.
Sie können auch einfach mal die Kartoffel weglassen und diese dann in einem ganz kleinen Verhältnis wieder zufügen. Sie können auch mal unsere HiPP Früh-Karotte mit unseren Pastinaken oder dem Kürbis mischen und dann wieder nach und nach die Kartoffel hinzunehmen. Gehen Sie also ganz behutsam weiter voran, ganz ohne Druck und Zwang.
Bei der Milch gilt egal ob Muttermilch, Pre oder 1er, die darf Ihr Junge ganz nach Bedarf bekommen. In dem Alter ist der Energiebedarf logischerweise nun höher als vor vier Wochen. Darum ist es auch sinnvoll und richtig, die Milch nun mit weiterer Kost zu ergänzen.
Da Ihr Kleiner noch etwas aufzuholen hatte, ist es umso verständlicher, dass er guten Appetit hat. Haben Sie die Trinkmenge bei der Milch weiter im Blick. Erfahrungsgemäß geht diese automatisch zurück wenn die Beikost reichhaltiger wird.
Die „guten Milchmengen“ bedingen natürlicherweise, dass einiges wieder hoch kommt. So wie Sie es beschreiben, scheint es sich meiner Ansicht nach bei Ihrem Jungen um das alterstypische Spucken zu handeln. Dabei gibt es Kinder die hiervon vermehrt betroffen sind. Das kann phasenweise so sein und auch mal mehr oder weniger stark.
Bedenken Sie bitte, der Magen Ihres Kindes ist noch sehr klein und kann deshalb nur eine gewisse Menge an Nahrung fassen. Bei vielen Säuglingen kommt beim Bäuerchen oder auch noch einige Stunden später ein Teil der Nahrung wieder hinaus. Das Baby befreit sich dadurch von allem was zu viel war oder auch von Luft die mitgeschluckt wurde.
Auch beim Knuddeln wird durch Druck aufs Bäuchlein die Milch wieder nach oben befördert.
Die Milchmenge, die das Kind ausspuckt, ist meist viel geringer als sie erscheint. Trotz der täglichen "Bescherung" nimmt das Baby an Gewicht zu, wächst und gedeiht. Da das der Fall ist, können Sie ganz beruhigt sein. Das Spucken ist dann nervig, aber an sich harmlos.
Sehr häufig liegt das „Spucken“ bei den Babys also daran, dass:
diese zu hastig essen und trinken,
die Nahrungsmenge zu groß ist und keinen Platz im Magen findet
und/oder durch Bewegung Druck aufs Bäuchlein kommt, sei es beim Wickeln, Knuddeln oder später robben, krabbeln…
Alles was eben keinen Platz im Bäuchlein fand, kommt wieder hoch. Auch gerne zeitversetzt.
Meine Tipps sind:
Achten Sie darauf, dass Ihr Junge nicht zu hastig trinkt.
Warten Sie immer nach dem Essen so lange, bis Ihr Kleiner kräftig aufgestoßen hat, bzw. machen Sie weiterhin auch schon zwischendurch eine Pause und geben ihm Gelegenheit zum Bäuerchen.
Versuchen Sie nach den Mahlzeiten möglichst Ruhe zu geben, Ihren Schatz ruhig zu beschäftigen, den Oberkörper etwas hoch zu lagern.
Günstig kann es in manchen Fällen sein, das Baby vor dem Füttern zu wickeln. Einige Kinder reagieren auf Drehen, Aus- und Anziehen so empfindlich, dass Ihnen die Mahlzeit wieder hochkommt.
Probieren Sie es aus, es lässt sich alles leicht umsetzen.
Herzlicher Gruß und ein schönes Wochenende mit Ihrem kleinen Schatz!
Doris Plath
von
Doris Plath
am 04.08.2017
Antwort auf:
Verträgt mein Kind Kartoffeln nicht?
Kurzer Nachtrag (die maximale Zeichenanzahl war erreicht ;-)):
Sollen wir die Kartoffel erstmal weglassen oder muss unser Sohn "da durch"? Vielleicht machen wir erstmal mit anderem Gemüse weiter? Ist sein Darm vll noch zu jung?
Was mich zudem schon länger beschäftigt: Man kann ja Premilch nicht überfüttern, aber die Mengen, die mein Sohn trinkt, sind ja schon viel (1100-1400 ml). Er hat seit dem Abstillen krass zugenommen. Leider ist unsere Waage kaputt. Deshalb weiß ich sein aktuelles Gewicht nicht. Zuerst dachten wir, er müsse erstmal ein bisschen was aufholen, nachdem er in den ersten 12 Wochen seines Lebens nicht gut zugenommen hatte. Aber sollte das nicht vll irgendwann auch mal ein Ende haben? Leider haben wir keine gute Kinderärztin. Sie nimmt sich wenig Zeit für meine Fragen und antwortet eher schwammig.
So, das wars jetzt aber! :-)
Schöne Grüße
von
Edda123rot
am 04.08.2017, 09:33