unser Sohn ist heute auf den Tag 6 Wochen alt und wir sind leicht verzweifelt.
ich kann aufgrund einer Erkrankung nicht stillen und somit hat er bereits im Krankenhaus die Beba Opti Pre bekommen. So sind wir dann auch nach Hause und haben in der zweiten Woche auf Rat der Hebamme weil ich das Gefühl hatte er wird nicht satt auf die Beba 1er Milch umgestellt. Wir haben das nicht hinterfragt weil wir in der Tat ein anderes privates Problem hatten und haben dem Rat vertraut. Es wurde allerdings in den nächsten 10 Tagen nicht besser, seine Bauchweh sind schlimmer geworden er hat sich nach jedem Essen extrem gekrümmt und war auch total aufgekratzt. Nachdem ich mit mindestens 20 befreundeten Müttern gesprochen habe, die mich alle gefragt haben wieso ich auf einer Milch umgestellt habe, haben wir vor 12 Tagen auf die Beba Comfort umgestellt. Am Anfang dachten wir er verträgt sie super. Weniger gekrümmt, weniger spucken, mehr Bäuerchen. Er war die ganze Zeit bei 135 ml an, die Flaschen hat er alle samt in einem Rutsch leer getrunken. Nun haben wir gestern daher auf die großen Flaschen, also 165 ml, umgestellt. Seitdem hat er ein total komisches Trinkverhalten, er spuckt so viel. Generell trinkt er außerdem sehr sehr schnell, verschluckt sich so häufig und hat auch des Öfteren Schluck auf. Kann es sein dass unser Junge die Milch doch nicht verträgt? Könnten wir theoretisch wieder auf Pre gehen oder die Marke wechseln? Oder einfach wieder weniger von der Comfort geben (wieder 135ml). Wir probieren es auch mal mit einem 0er Sauger, ich danke dir für eine Antwort,.
LG
von
isa1305
am 09.10.2019, 16:38
Antwort auf:
Verträgt mein Baby Milchpulver nicht?
Liebe „isa1305“,
mein lieber Rat lautet, nicht zu viel zu machen und zu wechseln.
Der Darm von Säuglingen ist in den ersten Monaten einfach noch unreif. Da sind Blähungen und Bauchbeschwerden nicht ungewöhnlich. Wichtig ist abzuklären, dass es sich nur um die alterstypischen Beschwerden handelt. Meist legen sich diese 3-Monatskoliken wirklich nach drei Monaten wie von Zauberhand.
Am besten ist es in dieser Zeit für viel Ruhe in der Umgebung und auch bei der Ernährung zu sorgen. Bedenken Sie, Ihr Kleiner und seine Verdauung müssen sich an jeden neue Milch immer wieder erst gewöhnen. Und das kann bis zu 2 Wochen dauern.
Wenn Ihr Schatz ein sehr empfindliches Bäuchlein hat, kann eine Spezialnahrung helfen. Diese sollte immer in Rücksprache mit dem Kinderarzt gegeben werden. Damit soll ausgeschlossen werden, dass eine mögliche organische Krankheit beim Kind übersehen wird. Koliken können verschiedenste Ursachen haben. Drum ist es immer richtig bei derartigen Auffälligkeiten zunächst das Gespräch mit dem Kinderarzt zu suchen.
Bei Neugeborenen ist es aber allgemein nicht ungewöhnlich, dass sich die Verdauung erst einmal einspielen muss. Der Darm von Säuglingen ist in den ersten Monaten noch sehr sensibel. Deshalb sind Magen-Darm-Beschwerden wie Blähungen und Bauchschmerzen nicht selten. Ganz genau ist nicht geklärt, was die Beschwerden auslöst. Als sehr wahrscheinlich gilt jedoch, dass das unausgereifte Verdauungssystem die Ursache ist. Dabei sind gestillte Kinder genauso betroffen wie Fläschchen ernährte.
Es ist jedoch nicht nur die Verdauung, die hier eine Rolle spielt. Das Nervensystem allgemein ist oft noch übersensibel. Manche Babys können noch nicht zwischen wichtigen und unwichtigen Reizen unterscheiden und müssen erst in unserer Welt ankommen. Ein ruhiger Tagesablauf ist deshalb besonders wichtig. Keine Geräusch- oder Reizüberflutung, abgedunkelte Räume, einfach ein ruhiges, täglich gleich bleibendes Einwirken.
Auch wenn es leicht gesagt ist, versuchen Sie selbst Ruhe zu bewahren und den Tag ruhig zu strukturieren, das überträgt sich auf Ihren Sohn. Kinder sind sehr sensibel und reagieren einfach nur auf ihr Umfeld.
Was Sie bei Blähungen noch tun können:
• Bäuerchen: Nach jeder Mahlzeit sollte Ihr Kleiner sein Bäuerchen machen. Wenn Kinder sehr hastig trinken, den Kleine auch zwischendurch aufstoßen lassen. Wenn notwendig, passen Sie die Größe des Saugers an (bei umgekehrter Flasche ein Tropfen pro Sekunde).
• Sorgen Sie dafür, dass Ihr Junge immer schön warm eingepackt ist, eine Wärmflasche verschafft oft Linderung.
• "Fliegergriff": Legen Sie Ihren Sohn in Bauchlage auf einen Ihrer Unterarme. Seinen Kopf stützen Sie mit Ihrer Hand. Möglich ist auch die umgekehrte Variante, bei der der Kopf Ihres Kleinen in Ihrer Ellbogenbeuge ruht. So können Sie Ihr Kind gut tragen oder an sich schmiegen.
• Bauchmassage: ganz sanft auf dem Bäuchlein Ihres Kindes ein paar Minuten lang mit Ihrem Zeige- und Mittelfinger behutsam im Uhrzeigersinn kleine Kreise ziehen. Dabei können Sie z.B. Fenchelöl bzw. Vier-Winde-Öl nutzen, diese entspannen das Bäuchlein.
Ihr Baby ist noch sehr jung, da wird sich vieles noch einspielen. Wichtig ist es, in diesen unruhigen Zeiten Ihrem Kind Ruhe und Geborgenheit zu vermitteln. Seien Sie einfach bei Ihrem Schatz, nehmen Sie ihn in den Arm und wiegen Sie ihn sanft hin und her. Sorgen Sie für einen ruhigen und geregelten Tagesrhythmus.
Ich wünsche Ihnen und Ihrem Jungen von Herzen alles Gute!
Doris Plath
von
Doris Plath
am 10.10.2019