Trinkt sie vielleicht tagsüber zu wenig, und hat deshalb in der Nacht Hunger?

 Anke Claus Frage an Anke Claus Master der Ernährungsmedizin

Frage: Trinkt sie vielleicht tagsüber zu wenig, und hat deshalb in der Nacht Hunger?

Hallo, meine Tochter ist jetzt 8 Monate Alt, und seit 2 Monaten versuche ich sie abzustillen bzw. Beikost anzubieten. Leider sind bis jetzt alle Versuche gescheitert. Ich habe Karotten. Pastinake, Kürbis bis hin zum Selbstgemachten Breie alles ausprobiert. Leider erfolglos. Sie isst 3-4 Löffel, und weigert sich mehr davon zu essen, oder fängt an zu würgen. Aus gesundheitlichen Gründen muss ich jetzt abstillen, und habe angefangen ihr Pre Milch anzubieten, was sie tagsüber auch annimmt. Sie trinkt alle 4 Stunden ca. 120 ml. Allerdings kommt sie dann in der Nacht alle 2 Stunden, und will an die Brust. Manchmal trinkt sie dann gierig, und manchmal nimmt sie nur wenige Schlücke. Die Flasche nimmt sie nicht. Trinkt sie vielleicht tagsüber zu wenig, und hat deshalb in der Nacht hunger? Ich muss dazu sagen, dass meine Tochter 12 Kg wiegt und 80 cm groß ist. Muss ich sie in der Nacht noch so oft stillen? Und kann ich abends noch eine Getreidebrei geben, obwohl sie mittags den Gemüsebrei ablehnt? Vielen Dank im voraus

von Azi79 am 11.06.2014, 15:00



Antwort auf: Trinkt sie vielleicht tagsüber zu wenig, und hat deshalb in der Nacht Hunger?

Liebe „Azi79“, ich denke auch, die Milch am Tage reicht Ihrer Kleinen nicht mehr aus und sie fordert daher nachts noch mehrere Stillmahlzeiten ein. Das wird sich bestimmt einspielen, wenn die Beikost hinzu kommt und Ihr Mädchen am Tag Ihren Hunger stillen kann. Bleiben Sie ruhig daran die Beikost am Mittag einzuführen, Ihre Kleine isst ja schon ein paar Löffelchen, das können Sie weiter ausbauen. Mein oberster Tipp dabei: Versuchen Sie selbst gelassen zu bleiben, nehmen Sie jeglichen Druck von sich und damit auch von Ihrem Mädchen. Manche Kinder brauchen einfach etwas länger bis sie sich mit der festen Kost angefreundet haben. Aber es klappt immer! Bestimmte Entwicklungssprünge oder kommende Zähne oder eben kleine Infekte können das Essverhalten beeinflussen und auch die Einführung erschweren. Auch wenn bei der Esssituation was unangenehm war, oder Stress und Ablenkungen, können eine Rolle spielen. Manchmal gibt es gar keinen richtigen Grund. Drängen Sie Ihr Mädchen zu nichts. Bleiben Sie bei den wenigen Löffeln die klappen. Bitte vermeiden Sie jeglichen Zwang. Es kann helfen Teller und Löffel (andere Farbe) zu wechseln und so eine unbelastete Situation zu schaffen. Bieten Sie eine "neue Atmosphäre": anderer Essplatz, ruhige Esssituation, keine Ablenkungen, kein Stress. Eine ganz andere (Körper)Haltung beim Füttern, vielleicht sogar von einer anderen Person als Mama, kann oft für Entspannung sorgen. Ganz wichtig: Vieles hängt mit Ihrer eigenen Einstellung zusammen. Denken Sie nicht mehr so an vergangene Esssituationen zurück. Ändern Sie Ihre eigene Haltung. Versuchen Sie Freude und Sicherheit beim Essen zu vermitteln. Das überträgt sich auf Ihren kleinen Schatz. Je nachdem kann Ihr kleiner Schatz durch spielerisches Erforschen angelehnt an das Baby-led-weaning-Konzept mit den eigenen Händen mehr Bezug und somit auch Spaß und Freude am Essen entwickeln. Dünsten Sie mal Kartoffeln und Gemüse (alles ungewürzt) weich und schneiden diese in kleine mundgerechte Stücke. Geben Sie diese in ein Schälchen und lassen Ihre Kleinen damit experimentieren. Auch ein Löffel in der Hand kann das Gefühl der großen Selbstständigkeit zur Folge haben und die Kinder zum Essen anregen. Alles ganz spielerisch. Konzentrieren Sie sich auf eine Mahlzeit wie das Mittagessen. Mag Ihr Schatz nicht weiteressen, dann mal nicht gleich die „bequeme Milch“ anbieten, sondern ein kurzes Päuschen machen. Ich würde nach der Pause es dann wieder mit dem Brei versuchen. Probieren Sie es einfach aus. Ihre Geduld und Ausdauer zahlen sich aus, da bin ich mir ganz sicher. Leben Sie Ihrer Tochter als Vorbild abwechslungsreiches Essen vor. Zeigen Sie Ihrer Kleinen wie viel Freude das Essen macht. Besetzen Sie das Essen positiv. Vermeiden Sie Tadel, Zwang und zu große Aufmerksamkeit gegenüber ihrem Verhalten. Aber, setzen Sie weder sich noch Ihre Kleinen unter Erfolgszwang. Erzwingen lässt sich da sowieso nichts. Bleiben Sie frohgemut und mit Geduld am Ball. Leben Sie ihr Freude am gemeinsamen Esstisch vor. Ich bin mir sicher, das spielt sich alles noch ein. Auch wenn Ihr Mädchen es Ihnen nicht gerade leicht macht. Babys können so viel lernen. Auch Ihre Tochter. Unterstützen Sie sie dabei. Oft macht es von einem Tag auf den anderen „klick“ und es klappt. Machen Sie sich einen schönen Tag mit Ihrer Kleinen. Herzlicher Gruß Anke Claus

von Anke Claus am 12.06.2014



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