Trinkmenge, Beikost

 Doris Plath Frage an Doris Plath Ernährungsberaterin

Frage: Trinkmenge, Beikost

Liebes Ernährungsteam, Ich habe ein paar Fragen meine Tochter betreffend. Sie ist nun 27 Wochen alt, 68cm groß und wiegt gut 8kg. Sie bekommt seit ihrer Geburten Pre-Nahrung. Nun ist es so, dass auf unserer Pre-Packung drauf steht, sie solle mit 6 Monaten 1300ml am Tag trinken (das macht sie bei weitem nicht) und ich bin verwirrt, weil meine Hebamme mal meinte, dass wir ab 1000ml/ Tag über längeren Zeitraum auf 1er-Milch wechseln sollen. Welche Milchmenge auf 24 Stunden ist denn bei einem Kind ihres Alters realistisch und empfohlen? Dann bekommt sie seit sie 20 Wochen alt ist ihren Mittagsbrei. Sobald ich Kartoffeln in das Gemüse mische isst Sie denn Brei nicht mehr. Was kann ich denn stattdessen zur Sättigung hinzu geben? Sie neigt zu Verstopfung, also wäre ja zB Reis nicht so angebracht, oder? Dann haben wir schon einmal mit einem Getreide-Milch-Brei in Form von Schmelzflocken mit Pre-Milch und Apfelmus (selbstgemacht ohne Zucker) angefangen. Dieser führte zu so einer üblen Verstopfung, dass sie die komplette Nahrungsaufnahme (Milch und Brei) verweigerte und wir uns Hilfe beim Arzt holen mussten. Was kann ich dann stattdessen als Getreide anbieten? Und kann ich ihr bereits den Brei mit normaler Vollmilch anstatt der Pre-Milch machen? Vielen Dank schonmal für Ihre Antwort! Viele Grüße, Bine

von Bine-87 am 24.03.2017, 09:31



Antwort auf: Trinkmenge, Beikost

Liebe Bine, oh, da gerät gerade einiges durcheinander;-) Gut, dass Sie nachfragen. Es ist zunächst einmal so, dass ein Baby die ersten Monate wie beim Stillen (wo es kein Limit gibt), von der Anfangsnahrung (Pre und 1) ganz nach seinem individuellen Bedarf trinken darf. Es gibt dabei eine Faustregel: im Durchschnitt trinkt ein Baby innerhalb von 24 Stunden ca. die Menge Milch, die 1/6 seines Körpergewichtes entspricht. Das heißt jedoch nicht, dass jedes Kind das so schaffen muss oder nur so viel trinken darf. Die Milchmenge und der Bedarf fallen bei den Kleinen so unterschiedlich aus. Es gibt Kinder, die trinken um die 1000 ml Milch, andere kommen mit 500 ml am Tag Milch aus. Das alles kann sich auch phasenweise mal verschieben. Die 1000 ml sind so eine ungefähre obere Marke, an der man sich orientieren kann. Aber es gibt auch Kinder, die liegen drüber und alles ist bestens. Gerade Stillkinder, da Muttermilch im Energiegehalt sehr unterschiedlich sein kann. So pauschal lässt sich das also nicht sagen. Trinken Babys immer mehr oder werden die Abstände kürzer, dann bietet es sich an - wenn nicht gestillt wird - von der Pre zur 1er-Milch zu wechseln. Wie es Ihre Hebamme empfohlen hat. Auch eine 1er-Milch ist von Geburt an geeignet. Der Unterschied liegt hauptsächlich in dem kleinen Stärkezusatz, welcher die 1er-Nahrung sämiger macht. Die Erfahrung zeigt, dass sich bei vielen Babys dadurch leichter ein regelmäßiger Trinkrhythmus einstellen kann. Nun zu dem zweiten Aspekt, dass ein Baby mit 6 Monaten 1300 ml Milch trinken muss. Ich kann nur für unsere HiPP Pre-Milchen sprechen, aber ich vermute, das wird bei allen Herstellern gleich sein. Wir schreiben bei „Trinkmenge & Dosierung“: Trinkmenge pro Fläschchen kann individuell unterschiedlich sein. Empfohlene Trinkmengen und Anzahl der Fläschchen pro Tag sind Richtwerte. Ihr Baby muss nicht zwingend das Fläschchen leer trinken. Bitte verwenden Sie nur den beiliegenden Messlöffel! Dann weiter: Ab dem 5. Monat können Sie in Absprache mit dem Kinderarzt mit Gläschen und Breien beginnen. Babys benötigen ca. 5 Mahlzeiten pro Tag. Mit jeder neu eingeführten Gläschen- und Breimahlzeit sollte eine Fläschchenmahlzeit entfallen. Das heißt, wenn Sie nun Beikost eingeführt haben, ersetzt jede Beikost immer auch eine Milcheinheit. Die Milch wird so nach und nach weniger…. Machen Sie es sich ganz einfach: füttern Sie Beikost und lassen Sie Ihre Kleine ansonsten einfach so viel Milch trinken wie sie mag. Sie weiß selbst am besten, wie viel und wie oft, die Milch kommen sollte. Mein lieber Rat: Schieben Sie den Abendbrei noch zur Seite. Bauen Sie zunächst mal den Mittagsbrei aus Gemüse und Fleisch auf und geben der Verdauung Ihres Mädchen die Gelegenheit sich daran zu gewöhnen. Es gibt zwar immer wieder besonders sensible Babys, die schnell zu Verstopfungen neigen. Allerdings: bei der Beikosteinführung wird der Stuhl häufig fester und er kommt seltener. Das ist völlig normal. Es ist auch normal, dass die Kinder dann mal kräftig drücken, einen roten Kopf beim Drücken bekommen und sich anstrengen müssen. Aus unserer Erfahrung heraus reguliert sich der Stuhl nach kurzer Zeit und die Verdauung passt sich an die neue Kost an. Dennoch wird der Stuhl nicht mehr so sein wie unter reiner Muttermilchernährung. Das müssen Sie sich immer vor Augen halten. Gehen Sie bei der Beikost und den Mengen behutsam vorwärts. Nehmen Sie wieder die Kartoffeln dazu. Wenn Sie selber kochen, dann halt erst mal weniger und steigern langsam. Achten Sie darauf, dass der Brei genug Flüssigkeit hat, lieber noch etwas Wasser hinzufügen. Auch wenn es Sie zunächst verwundert, sollten Sie versuchen in der Beikost voranzugehen, damit der Darm etwas zu arbeiten bekommt und der Stuhlgang angeregt wird. Der Darm braucht auch etwas zum Verdauen und Ausscheiden. Es kann gerade dann sein, dass sich das Stuhlgeschehen dann reguliert. Geben Sie etwas Obst als Nachtisch zum Mittagsmenü. Probieren Sie auch mal unser babygerechtes Obstmus „HiPP Pflaume mit Birne“. Es ist nicht ungewöhnlich, dass Ihre Kleine nicht alles gleich begeistert annimmt. Bedenken Sie, jedes Lebensmittel ist immer wieder komplett neu für Ihr Mädchen. Sie muss sich an alles erst gewöhnen. Geschmack und Konsistenz sind jedes Mal neu und gewöhnungsbedürftig. Manchmal ist es Liebe auf den ersten Biss, manchmal müssen Sie als Mama etwas geduldig immer wieder anbieten, bis Ihr Schatz mit etwas Freundschaft schließt. Einmaliges Anbieten reicht da nicht aus. Wenn Ihre Kleine also mal was ablehnt, ist das nicht endgültig. Helfen Sie ihr sich an viele neue Lebensmittel zu gewöhnen, indem Sie diese immer wieder geduldig anbieten. Das ist nun Ihre Aufgabe als Mama. Noch ein Wort zum Milchbrei am Abend. Es ist möglich diesen mit Kuhmilch zu bereiten. Aber gerade wenn Ihre Kleine zu Verstopfungen neigt, würde ich aufgrund des hohes Eiweißgehalts der Kuhmilch darauf eben verzichten. Eine Säuglingsmilch als Milchkomponente scheint mir gerade in Ihrem Fall die bessere Alternative. Kurz zusammengefasst. Konzentrieren Sie sich zunächst aufs Mittagessen, daneben gibt es Milch nach Bedarf. So können sich Ihre Kleine und ihre Verdauung gut an alles gewöhnen. Klappt das mal beständiger, dann kann eine weitere Beikost wie der Milch-Getreide-Brei eingeführt werden. Etwa Monat für Monat wird eine Milcheinheit durch feste Kost ersetzt. Bedenken Sie auch, dass Ihre Tochter und ihre Verdauung von Woche zu Woche reifer werden und Lebensmittel immer besser vertragen werden und Einführungen immer leichter werden. Ich wünsche Ihnen beiden viele schöne Löffelmomente! Doris Plath

von Doris Plath am 24.03.2017



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