Also ich weiß echt nicht mehr weiter.
Meine Tochter ist echt so eine Schokoelse. Sie könnte den ganzen Tag nur Süßigkeiten essen. Das hat sie auch mal gesagt/zugegeben. Sie ist fast 4.
Sie frühstückt morgens ganz normal 1-2 Scheiben Brot mit Belag. Ich schnippel ihr noch eine Schale Obst/Gemüse Stückchen für den Kiga. Davon isst sie manchmal gut und manchmal nicht so gut.
Mittags kommt sie vom Kiga und dann gehts los. Wir essen abends warm. Deswegen gibt es mal Pfannkuchen, mal Milchreis oder Dinkelpops mit Milch. Danach will sie immer Schokolade. Davon bekommt sie eigentlich jeden Tag eine kleine Tafel Ritter Sport.
Dann gehts weiter mit der Bettelei. Hier nen Lolli und Maoam und dies und das möchte sie.
Aber wenn wir irgendwo zu Besuch sind und da stehen Kekse dann ist sie die einzige die am "Buffet" steht bis die Teile alle sind. Natürlich möchte sie abends dann nichts mehr essen, weil sie satt ist.
Ich bin sooooo genervt. Schon von den Sprüchen der anderen, sie würde bei uns nichts bekommen und von ihr natürlich auch, weil sie eben so tut als würde es nie was geben.
Ich hab schon immer die Süßigkeiten eingeteilt. Aber langsam denke ich, dass sie mal soviel essen sollte, bis sie von mir aus spucken muß. Also daß ich auch mal was stehen lassen kann. Meine Freundin meinte das nämlich zu mir. Daß bei denen soooo viel Süßigkeiten rumstehen und keiner will die mehr essen.
Haben Sie einen Tipp für mich??
VLG
Mitglied inaktiv - 21.12.2009, 22:09
Antwort auf:
Süßigkeiten
Hallo Hermine,
das ist kein einfaches Thema, das Sie wie man Ihren Zeilen entnehmen kann, bereits seit längerer Zeit begleitet.
Wir Menschen essen von Natur aus gern Süßes, das ist uns in die Wiege gelegt. Im Laufe des Lebens muss ein Kind lernen sich mit anderen Geschmackserlebnissen anzufreunden. Das geschieht vorwiegend in den ersten Lebensjahren. Es lohnt sich also konsequent und geduldig vorzugehen. Nicht immer ist das leicht.
Bei Ihrem Töchterchen scheint es sich um ein sehr willensstarkes Mädchen zu handeln. Im Kleinkindalter entdecken Kinder ihren eigenen Willen und entwickeln ein Gespür für die Schwachstellen Ihrer Eltern. Ihre Kleine hat offensichtlich festgestellt, dass das Essen eine Möglichkeit ist Grenzen auszuloten und kleine Machtkämpfe auszuüben. Versuchen Sie das Thema „Süßigkeiten“ vorerst etwas zurückzustellen und die Sache gelassener anzugehen. Sie machen es richtig, indem Sie Ihrer Kleinen nach dem Mittagessen oder zur Nachmittagsmahlzeit eine kleine Süßigkeit gewähren. Denn alles, was Sie Ihrem Kind bewusst vorenthalten oder verbieten, kann besonders faszinierend und interessant werden. Für den Rest des Tages würde ich das Angebot an Süßigkeiten aber begrenzen. Setzen Sie klare Grenzen, Diskussionen mit Ihrem Kind verursachen viel Stress und bringen wenig.
Vereinbaren Sie mit Ihrem Kind, dass es jeden Tag eine kleine Süßigkeiten bekommt. Heute einen Riegel Schokolade, morgen ein kleines Eis etc. Sollte es zusätzliches Gequengel geben, lenken Sie Ihr Kind mit einer kleinen Geschichte, einem gemeinsamen Spiel oder einer Kasperlpuppe ab. Gern können Sie Ihrer Kleinen auch anbieten, dass sie sich die Süßigkeiten des Tages aufhebt, um später mehr zu haben. So vermitteln Sie Ihrer Tochter selbst entscheiden zu können, wie viel Sie wann bekommt.
Wie in allen anderen Bereichen ist es auch hier ganz wichtig selbst mit gutem Beispiel voranzugehen, denn gerade in diesem Alter beobachten Kinder sehr genau wie sich ihre Eltern verhalten.
Machen Sie sich die natürliche Neugierde zunutze. Nehmen Sie Ihre Kleine zum Einkaufen mit und lassen Sie sie beim Zubereiten der Speisen mithelfen. So wird sie bald Gefallen an „gesunden“ Kleinigkeiten wie Joghurt- und Quarkspeisen, selbst gemachtem Eis, Milchmixgetränken etc. finden.
Wenn Ihre Kleine merkt, dass Sie mit dem Thema „Süßigkeiten“ nichts mehr erreichen kann, wird sie das Interesse zum Großteil verlieren. Sicher dauert das etwas, aber lassen Sie sich nicht abbringen.
Viel Erfolg und natürlich ein schönes Weihnachtsfest
Veronika Klinkenberg
von
Veronika Klinkenberg
am 22.12.2009