Stagnation bei Breimenge

 Annelie Last Frage an Annelie Last Diplom Ökotrophologin

Frage: Stagnation bei Breimenge

Hallo, bevor ich Ihnen mein Anliegen schildere, hier noch ein paar Infos zu uns. Mein Sohn wurde Ende Mai 2016 bei 34+3 geboren. Er zählt somit noch zu den späten Frühchen. Anfangs hat er über die Sonde Nahrung bekommen, dann die Flasche. Nach zwei Wochen Krankenhaus wurde er entlassen und ich habe angefangen, ihn einmal am Tag zu stillen, die restlichen Mahlzeiten bekam er Muttermilch über die Flasche. Als er 6 Wochen alt war, haben wir es geschafft, komplett aufs Stillen umzustellen. Nun bekommt mein Sohn seit kurz nach Weihnachten Brei. Wir haben mit reinem Gemüse angefangen und dann Reisflocken und Öl unter gemischt. Er isst den Brei und signalisiert auch ganz deutlich, wann er genug hat. Allerdings kommen wir einfach nicht vorwärts was die Menge angeht. An guten Tagen schafft er 80g, meistens ist es aber weniger. Es gibt auch Tage, da isst er gar nichts oder nur ein paar Löffel. Ich achte darauf, dass er den Brei bekommt, wenn er ausgeschlafen ist. Nach seinem Vormittagsschlaf gehen wir gemeinsam in die Küche und bereiten sein Essen zu. Mir ist bewusst, dass man den Babys Zeit lassen muss und das Essen wie ein Spiel betrachten sollte. Den einen Tag essen die kleinen gut, am nächsten haben sie vielleicht nicht ganz so viel Freude daran und wollen lieber die Brust. Ich frage mich nur, ob er nicht langsam doch mehr packen müsste bzw wie lange die geringe Menge in Ordnung ist. Ich stille ihn nicht nach dem Brei, da er danach kein Verlangen hat. Er trinkt meist ein paar Schlucke Wasser dazu und wenn er die Brust will, bekommt er sie auch. Meist ist er aber danach 2 - 3 Stunden zufrieden. Wie ist Ihre Beurteilung dazu? Und haben Sie Tipps, wie ich die Menge steigern könnte? Desweiteren frage ich mich, ob und wann wir ihm den Abendbrei anbieten sollen. Ich habe gehört, dass er so um die 150g schaffen sollte, bevor er abends auch Brei bekommt. Ich freue mich über Rückmeldung von Ihnen. Liebe Grüße Floane

von Floane am 09.02.2017, 17:42



Antwort auf: Stagnation bei Breimenge

Liebe „Floane“, toll, dass es trotz „Anlaufschwierigkeiten“ noch so gut mit dem Stillen geklappt hat, Es stimmt, es gibt einfach Babys, die die Breimenge nur zögerlich steigern. Da heißt es für Sie als Mama geduldig dran bleiben. Sie machen das super, ohne Druck ohne Zwang. Manchmal macht es von einem Tag zum nächsten „Klick“ und die Portion wird größer. Es gibt auch Babys, die essen nur kleinere Portionen Brei und das reicht Ihnen, wenn Ihr Söhnchen aber anschließend bzw. ein bis zwei Stunden später noch Milch verlangt, hat er sich noch nicht satt gegessen. Wenn er aber zwei bis drei Stunden aushält, war es vielleicht genug. Aber ganz ehrlich, 80g sind als vollwertiges Mittagsessen etwas zu wenig. Pumpen Sie noch manchmal ab? Wissen Sie vielleicht, wie viel Muttermilch er normalerweise trinkt? An dieser Menge könnten Sie sich orientieren. Drei Ideen habe ich noch: Wie nah liegen denn Vormittagsmilch und "Mittagessen"? Vielleicht hat er mittags einfach nicht ausreichend Hungre? Ein Mahlzeitenabstand von etwa 3 Stunden würde ich Ihnen empfehlen. Wenn Ihr Kleiner nach etwa 50g nicht weiter essen mag, könnten Sie unter die nächsten 50g Menü mal ein paar Löffel Obstmus mischen und füttern, viele Kinder mögen die süßlichen Geschmack, kommt das gut an, können Sie die Obstmenge nach und nach wieder reduzieren. Es gibt Kinder, die man ans Essen locken kann, wenn man sie bei ihrem Forschungsdrang packt. Geben Sie Ihrem Kleinen selbst ein weiches Löffelchen in die Hand. Bestreichen Sie den Löffel oder sein Fingerchen mit ganz wenig Brei und lassen ihn das Essen selbst erforschen. Geben Sie ihm als Fingerfood mal ein paar sehr weich gekochte Gemüsestückchen oder verträgliche Beilagen wie weiche Kartoffelstückchen oder Nudeln auf ein Tellerchen. Es ist oft von Erfolg gekrönt, wenn Kinder etwas allein ausprobieren dürfen. Ist diese erste Hürde dann genommen, spricht auch meist nichts dagegen wenn Mama füttert. Wenn ich es richtig überschlage, üben Sie schon etwas sieben Wochen. Sollten meine Ideen auch nicht greifen. Starten Sie einfach in etwa einer Woche mit dem Getreide-Obste-Brei am Nachmittag oder mit dem Milch-Getreide-Brei am Abend. Vielleicht treffen dies Breie eher seinen Geschmack. Ich wünsche Ihnen und Ihrem Söhnchen ein schönes Wochenende, Annelie Last

von Annelie Last am 10.02.2017