Hallo,
Eigentlich bin ich mit dem Essverhalten unseres Sohnes (26 Monate) ganz zufrieden. Einzig die Kalziumzufuhr bereitet mir etwas Sorgen. Morgens isst er etwas Milch im Müsli, ab und zu ein Stückchen Parmesan. Naturjoghurt, auch mit Früchten, mag er leider gar nicht. Dafür aber "fertige" Früchtejoghurts, die ja nun alle extra Zucker enthalten. Nun meine Frage: Ist es besser, mein Sohn isst die zuckerhaltigen Joghurts, um die Kalziumversorgung zu sichern, oder sollte man lieber darauf verzichten? Wie schwer wiegt sozusagen der Zuckeranteil? Normalerweise meide ich "solche" Lebensmittel.
Besten Dank
von
umiomi
am 30.09.2015, 17:00
Antwort auf:
Sollte man besser auf gesüßten Joghurt verzichten?
Liebe „umiomi“,
zunächst möchte ich Ihnen eine Zahl an die Hand geben: Im dritten Lebensjahr werden um die 330 ml/g Milch und „Milchhaltiges“ (wie Trinkmilch, Müesli mit Milch, Joghurt, Quark, (Frisch)Käse auf dem Brot, Käse im Auflauf, Sahne in der Cremesuppe) pro Tag empfohlen.
So viel Milch braucht Ihr Kleiner also gar nicht.
Sicher gelingt es Ihnen den Speiseplan so zu gestalten, dass Ihr Junge bestens mit Milch und Milchprodukten versorgt wird. Es gibt ja so viele Möglichkeiten im Kleinkindalter: ein Müesli, der Käse auf dem Brot, ein kleiner Joghurt zwischendurch, Milchreis oder Mehlspeisen, Pürees oder Gemüsecremesuppen mit Milch, Milchshakes, mit Käse überbackene Aufläufe etc.
Das Müsli mit Milch (100ml) in der Früh ist ein idealer Start in den Tag. Anstelle von Milch kann aber auch Joghurt die Basis für ein Müesli sein.
Bei manchen Kindern sind Milchshakes aus Milch (nach Wunsch mit etwas Dickmilch/ Buttermilch) und frischem Obst oft der Renner. Schon mal probiert?
Käse ist ebenfalls ein wichtiger Calciumlieferant. 15g Schnittkäse oder 30g Weichkäse entsprechen im Calciumgehalt 100ml Milch. Mag er zusätzlich zum Parmesan, auch mal ein Käsebrot essen? Sonst überbacken Sie doch mal einen Auflauf mit Käse.
Vielleicht gibt es zum Mittagsessen auch mal eine Cremesuppe, ein Püree mit Milch oder Mehlspeisen?
Auch Gemüse wie Spinat, Grünkohl, Brokkoli, Fenchel oder calciumreiches Mineralwasser als Durstlöscher tragen zur Bedarfsdeckung bei.
Aber Milchprodukte sind die besten Calciumlieferanten.
Nun zu „Ihrem Früchtejoghurt“:
Ab und an eine kleine Portion eines solchen Joghurts, ist vollkommen in Ordnung. Ich persönlich finde zudem, man muss nicht päpstlicher sein als der Papst. Essen ist ja nicht nur reine Nährstoffversorgung sondern sollte auch Genuss und Freude beinhalten.
Im Rahmen eines ausgewogenen Speiseplans ist gegen eine kleine Nascherei nichts einzuwenden. Bei sachgemäßer Verwendung und gründlicher Zahnpflege geht von Süßem keine nachteilige Wirkung aus.
Aber ich teile Ihre Meinung und würde versuchen mit Zucker sparsam, um zu gehen. Reichen Sie diese Joghurtsorten einfach nur als kleine Portion.
Wenn Naturjoghurt mit Früchten abgelehnt wird, hilft vielleicht ein kleiner Klecks Marmelade? Oder versuchen Sie doch den fertigen Fruchtjoghurt nach und nach mit etwas Naturjoghurt „zu strecken“. So können Sie sich allmählich einem weniger süßen Geschmack annähern.
Viele Grüße aus Pfaffenhofen,
Annelie Last
von
Annelie Last
am 01.10.2015