Liebe Frau Klingenberg,
unsere Kleine ist jetzt 7 Monate und isst mittlerweile mittags eine Breimahlzeit. Bis anhin hat sie mehrheitlich Gemüse mit Kartoffel Gläschen (190g) gegessen und ich habe ihr danach das Milchfläschchen (Aptamil 1) gegeben. Das heisst aktuell trinkt sie 4x am Tag Milchfläschchen (davon 1 am Mittag nach dem 190g Gemüsebrei)
Nun habe ich ein paar Fragen:
- Sie isst aktuell auch schon Gläschen mit Fleisch (zB Kürbis mit Kartoffel und Biorind) Nach diesen vollen Gläschen mit Fleisch sollte man ja keine Milchflasche mehr geben. Oder? Soll ich ihr danach dann einfach Wasser oder Tee anbieten? Und dann mehrfach am Tag oder nur nach dem Essen (sie trinkt ja sonst noch 3 Milchfläschchen)
- Empfehlen sie dann eher Wasser oder Tee (Fenchel o.ä.)?
- Wie oft die Woche sollte sie ein Gläschen mit Fleisch essen? Und empfehlen sie eher die Gläschen wo schon alles gemischt ist (Gemüse, Kartoffel und Fleisch) oder wie auf manchen Gläschen angegeben ein 1/2 Glas Gemüse selbst mischen mit 1/2 Glas Fleisch?
- Wenn unsere Kleine nun schon Fleisch isst und danach keine Milchflasche mehr bekommen sollte noch eine Frage: an den Tagen an denen sie nur Gemüsebrei isst, sollte sie danach dann doch noch die Milchflasche bekommen? (steht ja so auf den Gemüsegläsern)
- Ab wann kann man mit der 2. Mahlzeit beginnen wenn sie die MIttagsmahlzeit gut isst? Und welche empfehlen sie? Wahrscheinlich nachmittags mit Obstbrei oder?
Lieben Dank für die Beantwortung meiner Fragen und sonnige Grüsse
von
Tigerente77
am 06.08.2013, 09:19
Antwort auf:
Sollte man Wasser oder Tee zur Beikost geben?
Liebe „Tigerente“,
schön dass der Beikoststart gut geklappt hat und Ihr Töchterchen nun auch ein komplettes Gläschen mit Fleisch isst. Das Milchfläschchen kann jetzt ohne Bedenken wegfallen. Wenn Sie möchten, können Sie eine kleine Menge Wasser oder Tee im Anschluss an das Essen oder auch zwischendurch anbieten.
Hat die Kleine Durst, wird sie sich etwas nehmen. Sind Sie aber nicht überrascht oder beunruhigt falls Sie nur ein paar Schlucke oder gar nichts trinkt. In den ersten Beikostschritten wird der Flüssigkeitshaushalt in der Regel noch über die Milch abgedeckt. Ihr Mädchen bekommt ja noch 3 Milchfläschchen.
Mit steigenden Breimahlzeiten wird die Flüssigkeitszufuhr dann immer wichtiger. Nach allgemeinen Empfehlungen werden regelmäßige Getränke ab der 3.Breimahlzeit wichtig . Etwa 200ml Getränk benötigt das Baby dann pro Tag. Insgesamt brauchen die Kleinen im zweiten Halbjahr etwa einen halben Liter Getränke – Muttermilch oder Säuglingsmilch mit eingerechnet.
Bieten Sie immer wieder kleine Mengen an, üben Sie das Trinken und gehen Sie vor allem mit gutem Beispiel voran, denn Kinder lernen durch Nachahmen.
Wasser ist als Durstlöscher erste Wahl. Sie können aber ohne Bedenken mit babygerechtem Tee abwechseln.
Fleisch ist ein sehr wertvoller Eisenlieferant, denn es enthält Eisen das der kindliche Körper am besten verwerten kann. Deshalb raten wissenschaftliche Gremien möglichst regelmäßig einen fleischhaltigen Brei zu füttern. Als Vorschlag 5-6 mal pro Woche Menü, 1 mal Fisch und 1 mal Vegetarisch.
Wenn Sie nur einmal eine Gemüsemahlzeit pro Woche geben, füttern Sie am besten Gemüse-Risotto oder Rahmspinat mit Kartoffeln, da sind Milch und Milchprodukte als Eiweißlieferanten enthalten. Oder Sie schließen die Mahlzeit mit einem joghurthaltigen Gläschen ab. Seit diesem Frühjahr führen wir komplette vegetarische Menüs, die sehr ausgewogen zusammengesetzt sind und lecker schmecken.
Bei der Auswahl eines Menüs können Sie ganz flexibel vorgehen. Entweder Sie nehmen ein fertiges Gläschen oder Sie kombinieren Gemüse und Fleischgläschen zu einem Menü. Beide Wege sind möglich.
Wenn die Mittagsmahlzeit eingeführt ist, gut vertragen wird und sich ein wenig gefestigt hat, kann der zweite Brei folgen. In der Regel wird als zweite Breimahlzeit der Milchbrei eingeführt, weil er abends für eine bessere Sättigung sorgt. Im Alter Ihres Babys ist aber auch der Getreide-Obst-Brei als zweite Breimahlzeit gut möglich, denn in diesem Alter kann der Milchanteil bedenkenlos zugunsten anderer Nährstoffe weiter reduziert werden. Auch hier können Sie ganz nach Ihrem Empfinden weitermachen.
Ich wünsche Ihnen weiterhin viel Spaß bei der Einführung der Beikost und natürlich schöne Sommertage
Veronika Klinkenberg
von
Veronika Klinkenberg
am 06.08.2013