Guten Morgen,
mein Sohn, jetzt 6 1/2 Monate hat sich vor 4 Tagen abrupt selbst abgestillt.
Zum Glück hat er mittags und abends schon komplette Breiportionen, also mittags ca. 180g Gemüsebrei mit und ohne Fleisch und abends 6-7 Eßl. Milchbreipulver mit 130ml H2O. Morgens hat er 2x 1/2 Portion Milchbrei gegessen, weil ich keine Flaschennahrung hatte.
Da meine Brust nicht so mit dem Abstillen mitkam hab ich abpumpen müssen, aber nur soviel das ich Erleichterung hatte. Heute gehts schon besser, aber um den Warzenvorhof spannt es noch sehr. Ich trinke ca. 3-4 Tassen Pfefferminztee am Tag und hoffe das es hilft?! Kann ich sonst noch etwas tun auch das der Druck nach läßt?
Nun zu meiner eigentlichen Frage: er trinkt mir kein Wasser oder Tee, hab schon lange etwas angeboten, aber er findets doof. Nun habe ich in verschiedenen Foren gelesen das die Kleinen noch Milch brauchen. Sollte ich ihm Flasche geben? Und wenn, wann? Morgens, abends oder beides? Soll ich ihm abends den Brei weg nehmen und dafür Flasche und morgens den Brei geben? Ich hab ihm jetzt schon mehrmals die Flasche angeboten, aber getrunken hat er nix, er kaut nur auf dem Sauger rum.
Bin da etwas hilflos, da ich nur Stillkinder hatte die nie die Flasche bekommen haben.
Besten Dank
Grüße
Mitglied inaktiv - 07.01.2011, 10:16
Antwort auf:
Sollte ich meinen Kind noch Flasche geben?
Hallo,
ich kann mir vorstellen, dass das abrupte Abstillen nicht ganz einfach ist, aber Sie haben die ersten Hürden gut genommen. Ich stimme Ihnen zu es ist hier eine große Erleichterung, wenn Kinder Breimahlzeiten nicht abgeneigt sind.
Die Brust muss sich natürlich erst umstellen, das dauert erfahrungsgemäß etwas. Wenn Sie abpumpen, dann nur sehr kurze Zeit, damit möglichst wenig Reize zur Milchbildung ausgeübt werden. Mit der Hand immer wieder etwas ausstreifen wäre ebenfalls eine Möglichkeit. Trinken Sie viel Pfefferminz- oder Salbeitee. Binden Sie Ihre Brust etwas fester zusammen. Kühlende Umschläge evtl. auch mit Quark können ebenfalls hilfreich sein. Ansonsten könnten Sie sich bezüglich eines homöopathischen Mittels beim Arzt erkundigen.
Es wäre schon gut, wenn Sie den Kleinen von einer Säuglingsnahrung überzeugen könnten. Die wäre vor allem morgens die optimale Mahlzeit. Abends sorgt normalerweise der energiereiche Milch-Getreide-Brei für eine ruhigere Nacht. Gehen Sie, was den Zeitpunkt anbelangt, aber ganz nach den Bedürfnissen Ihres Söhnchens, beide Wege - morgens Milch und abends Milchbrei, sowie umgekehrt – sind möglich. Dass Babys zunächst etwas Zeit brauchen um sich umzustellen, ist normal. Bedenken Sie Ihr Söhnchen ist über sehr lange Zeit den Geschmack der Muttermilch gewöhnt und so ist es nicht ungewöhnlich, dass er vorerst den fremdartigen Geschmack einer anderen Milch ablehnt. Auch erfordert das Trinken aus der Flasche eine andere Saugtechnik als an der Brust. Bieten Sie weiterhin unverzagt eine Säuglingsnahrung an. Die Erfahrung zeigt, dass Kinder nach geduldigem Wiederholen neue Geschmackserlebnisse über kurz oder lang akzeptieren lernen. Versuchen Sie es ruhig auch mit einem Trinklernbecher, das bekommen Kinder in diesem Alter normalerweise schon gut hin. Da der Kleine Gemüse nicht abgeneigt ist, könnten Sie die Milch mit einigen Löffelchen Karotte verfeinern. Vielleicht finden Sie in der Familie Unterstützung und man übernimmt hin und wieder den Versuch mit dem Fläschchen oder der Tasse für Sie. Denn durch die Anwesenheit der Mutter, wird ein Kind immer zu dem tendieren, was es gewohnt ist.
Sollte das mit der Milch in flüssiger Form überhaupt nicht klappen, gibt es als „Notlösung“ die Möglichkeit, die wichtigen Inhaltsstoffe der Milch auch morgens über einen Brei zum Löffeln anzubieten. Probieren Sie trotz dieser Möglichkeit aber immer wieder Milch aus, so geben Sie Ihrem Söhnchen die Chance diese irgendwann zu akzeptieren.
Auch was das Trinken von Getränken anbelangt, kann ich Sie nur ermutigen ruhig am Ball zu bleiben. Ihr kleiner Schatz ist so lernfähig und wird in nächster Zeit so Vieles übernehmen. Zunächst kann es hilfreich sein ihm immer wieder über den Löffel etwas Flüssigkeit zu geben. Weiter können Sie auch hier das Trinken aus dem Becher üben.
So wie ich Sie einschätze haben Sie diese Umstellungsphase sehr schnell überwunden. Ich wünsche Ihnen alles Gute dafür.
Veronika Klinkenberg
von
Veronika Klinkenberg
am 07.01.2011